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Aktuelles aus der VG Betzdorf-Gebhardshain, Ausgabe Betzdorf
Ausgabe 50/2025
Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain
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Aktionen im Landkreis Altenkirchen zum Tag gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November 2025, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wurde auch im Landkreis Altenkirchen ein starkes Zeichen gesetzt. Rund um diesen Tag organisierte der Regionale Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen mehrere Infostände, die von Vertreterinnen und Vertretern der Interventionsstelle, der Kinderinterventionsstelle, den Gleichstellungsbeauftragten, der Polizei, der Täterarbeitseinrichtung sowie des Weissen Rings betreut wurden. Ziel war es, die Öffentlichkeit über die verschiedenen Formen von Gewalt zu informieren und Hilfsangebote sichtbar zu machen.

Passantinnen und Passanten erhielten rote Tragetaschen mit der klaren Botschaft „Gewalt gegen Frauen ist für mich nicht tragbar“. Die Taschen waren nicht nur ein praktisches Giveaway, sondern vor allem ein Symbol dafür, dass Gewalt gegen Frauen nicht akzeptiert werden darf. Sie ist keine Privatsache, sondern eine gesellschaftliche Bedrohung, die uns alle betrifft.

Während im Landkreis Altenkirchen die Infostände für Aufmerksamkeit sorgten, wurden bundesweit alarmierende Zahlen veröffentlicht. Am 21. November legte das Bundeskriminalamt die aktuellen Lagebilder zu „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ und „Häuslicher Gewalt“ für das Jahr 2024 vor. Die Statistik zeigt einen neuen Höchststand bei häuslicher Gewalt und einen kontinuierlichen Anstieg bei Straftaten gegen Frauen. Mit rund 80 Prozent trifft Partnerschaftsgewalt nach wie vor überwiegend Frauen.

Auffällig ist auch der Anstieg von Straftaten im digitalen Raum - Cyberstalking, Online-Bedrohungen und digitale Kontrolle sind längst Teil des Gewaltgeschehens. Viele Taten werden jedoch nicht angezeigt, etwa aus Angst, Abhängigkeit oder Scham. Gewalt bleibt damit oft unsichtbar, obwohl sie das Leben der Betroffenen massiv prägt.

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen erinnert uns daran, dass wir nicht wegsehen dürfen. Es braucht mehr Schutzräume und Beratung, mehr Prävention und Aufklärung - und vor allem den Mut, Gewalt nicht zu verschweigen. Jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, indem wir Betroffenen zuhören, sie ernst nehmen und ihnen Unterstützung anbieten. Denn: Gewalt ist für niemanden tragbar.