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Mitteilungsblatt Hamm Sieg
Ausgabe 1/2024
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Die Grundschule in Hamm (Sieg): Schon für dieses Schuljahr mussten zwei Container aufgestellt werden, die Zahl der Kinder steigt aber weiter.

Schulentwicklungsplan für die Verbandsgemeinde zeigt riesigen Raumbedarf auf

Es ist eine herausfordernde Entwicklung: In der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) gibt es so viele Kinder, dass beide Grundschulen zu klein werden. Hinzu kommt das neue Recht auf einen Ganztagsplatz. Weitere Räume sind das Gebot der Stunde. Die Zeit drängt, und es wird teuer.

„Sie verjüngen sich!“ Diese Aussage steht am Anfang des Schulentwicklungsplans, den ein Fachbüro für die Verbandsgemeinde erstellt hat und dem Verbandsgemeinderat in jüngster Sitzung vorgestellt wurde. Doch die eigentlich erfreuliche Tatsache ist mit erheblichem Raumbedarf verbunden, wie die Fachleute von „biregio“ aus Bonn ermittelten.

In der Grundschule Etzbach wird es eventuell mit temporären Lösungen zu schaffen sein, die Kinder eines „Hochs“ angemessen unterzubringen. Doch in der Grundschule Hamm sehen die Gutachter dauerhaft fünf Klassen je Schuljahr.

Gingen im vergangenen Schuljahr noch 370 Kinder in Hamm zur Grundschule (da waren die Klassenräume schon ausgereizt), so sind es dieses Jahr 410 (zwei Container wurden aufgestellt). Im Schuljahr 2028/29 werden es 500 sein. Es fehlen nach Berechnungen von „biregio“ dann 12 (!) Klassen-, Fach- und Gruppenräume.

Wohlgemerkt: Es handelt sich hier nicht um eine Prognose, sondern um Kinder, die bereits geboren und in der Verbandsgemeinde gemeldet sind – Zuzüge und Flüchtlingskinder kommen eventuell hinzu.

Doch auch ohne diesen nicht planbaren Zuwachs zieht die Kinderzahl nicht nur den genannten Bedarf an Räumen nach sich, sondern auch an Platz fürs Mittagessen. Schon jetzt müssen die Kinder „schichtweise“ essen, damit in der gemeinsamen Mensa mit der IGS jeder einen Sitzplatz findet. Verschärft werden wird die Situation durch den künftigen gesetzlichen Anspruch auf einen Ganztagsplatz.

Allein diese Planung muss im Eiltempo erfolgen, denn bis Ende März müssen die geplanten (Bau-)Maßnahmen zur Umsetzung des Ganztagsanspruchs beim Landkreis gemeldet sein, um Fördermittel zu erhalten.

„Das ist eine bauliche, finanzielle und zeitliche Herausforderung“, fasste Bürgermeister Dietmar Henrich zusammen. „Wir werden uns im ersten Quartal 2024 sehr intensiv diesen Dingen widmen müssen.“

Weitere Herausforderungen sprachen Uli Paul (CDU) und Wolfgang Fischer (FWG) an. Ersterer fragte sich, welche Aufgaben dank dieser Kinderzahl auch bei den Kindergärten warten. Letzterer erwähnte den Bedarf an Sportanlagen und hatte ausgerechnet: Wenn IGS und Grundschule zusammen 43 Klassen bilden und jede Klasse Anspruch auf drei Stunden Sport in der Woche hat, fehlt eine zweiteilige Sporthalle.

Eine stetig wachsende und immer jünger werdende Bevölkerung – damit hätte vor Jahren noch niemand gerechnet, und manch andere Kommune wünschte sich eine solche Entwicklung. Diesen Kindern gerecht zu werden, wird jedoch DIE Aufgabe der nächsten Jahre. (spa)