Zur Eröffnung der Kunstaustellung „Retrospektive“ strömten am vergangenen Freitag (08. März) zahlreiche Besucherinnen und Besucher ins Hammer Kulturhaus.
„Retrospektive“ begleitet die Betrachter durch die verschiedenen Schaffensphasen der Künstlerinnen Tanja Nega und Freyja Schumacher und setzt deren Werke durch Beleuchtung und Kompositionen stimmungsvoll in Szene und sie beweist: Die Erschafferinnen ihrer Bilder, Installationen und Skulpturen sind damals wie heute kreativ.
Sichtbarkeit von Frauen und ihren Werken - leider nicht immer selbstverständlich
Unter dem Motto „…einfach wir - Frauen“ wurde das bunte Abendprogramm der Vernissage am Weltfrauentag unter weiblicher Federführung gestaltet und organisiert. Im Vorfeld hatte die Verantwortliche für Kultur, Ehrenamt und Tourismus in der Verbandsgemeinde, Emilienne Markus, die Koordination übernommen und Gastbeiträge organisiert.
So durften sich die Gäste nach dem Sektempfang auf die Gesangsstimme von Amelie Pritz freuen, die mit einer Auswahl von empowernden Songs die Vernissage musikalisch untermalte. Der anschließende Vortrag von Silvia Patt zum Thema „Raiffeisen und die Frauen“ punktete zwar durch seine Unterhaltsamkeit, regte aber auch zum Nachdenken an: Patt machte deutlich, dass die Frauen zu Raiffeisens Zeit es schwerer hatten, Anerkennung für ihre Taten zu erfahren und sich dies auch in unserer heutigen Rezeption von historischen Ereignissen bemerkbar macht: In Zeitzeugnissen sind Frauen und ihre Leistungen schlicht weniger sichtbar. In einer Diskussion konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Vernissage nach dem Vortrag darüber austauschen, inwiefern sie die Gleichberechtigung von Mann und Frau heute hergestellt sehen, bzw. was dazu noch fehlt. Dabei fielen Stichworte wie „gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit“ und „eine gleichmäßigere Aufteilung von Haushaltsaufgaben und Care-Arbeit“.
Laudatio
„…für ihre Kunstwerke schwingt Freyja Schumacher auch schonmal die Kettensäge“, verkündete Monika Jaschek anschließend in ihrer Laudatio auf die künstlerischen Adern hinter der Vernissage und der Ausstellung.
Verbandsgemeindebürgermeister Dietmar Henrich bedankte sich bei allen Mitwirkenden des Abends. Er sei stolz auf die kreativen Köpfe in der Verbandsgemeinde und dass die Werke von Freyja Schumacher und Tanja Nega endlich einem größeren Publikum zugänglich seien.
Als neben dem üppigen Buffet dann die Ausstellung aus Skulpturen und Bildern in Gänze eröffnet wurde, konnten die Besucherinnen und Besucher den Abend im Kulturhaus bei gemütlichem Beisammensein ausklingen lassen und das Gespräch mit den Künstlerinnen suchen. (jr)
Nach diesem gelungenen Auftakt erhoffen sich die Veranstalterinnen natürlich prospektivisch für die Finissage am 22. März um 18 Uhr wieder regen Zulauf. Bis dahin kann die Ausstellung „…einfach wir - Frauen: Retrospektive“ zu den normalen Öffnungszeiten des Kulturhauses jederzeit kostenlos besichtigt werden. Die Finissage ist als Film- und Cocktailabend mit offenem Talk geplant - unter anderem zu der Person Amalie Raiffeisens. Mehr Infos zu der Veranstaltung werden auch auf der Website der Verbandsgemeinde bereitgestellt.