Offiziell wurde die Kooperationsvereinbarung von Direktorin Brambach-Becker unterzeichnet. Michael Volkwein vom Geopark sieht 's mit Freude.
Die IGS Hamm (Sieg) ist zertifizierte Geoschule geworden. Michael Volkwein vom Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus und Schulleiterin Andrea Brambach-Becker haben jetzt in Hamm die Kooperationsvereinbarung unterschrieben.
Was haben Geopark und Schule miteinander zu tun? Wieso ist hier eine offizielle Vereinbarung nötig? Das fragen sich sicher viele, doch bietet der Ansatz des Geoparks weit mehr, als Gesteinsbestimmungen und die Beschreibung von urzeitlichen Gebirgsauffaltungen. Ein breites touristisches Angebot wurde bereits geschaffen, das gleichzeitig natürlich auch das Naherholungsspektrum für die eigenen Einwohner fördert.
Der Geopark - beteiligt sind die Landkreise Altenkirchen, Westerwald, Lahn-Dill und Limburg-Weilburg sowie die Stadt Diez und die Verbandsgemeinde Asbach - will sich aber auch als Bildungseinrichtung verstanden wissen. Die kooperierenden Geoschulen sind neben der Information der erwachsenen Bürger der wichtigste Baustein. Der originelle Slogan des Geoparks verbindet die Leitideen von Regionalgeschichte und Tourismus: „Wo Marmor, Stein und Eisen spricht… und der Ton die Musik macht.“
Direktorin Brambach-Becker und ihr Kollegium hatten sich bereits im Vorfeld ausführlich Gedanken gemacht, wie das Thema in den das Angebot der Schule integriert werden kann. Schließlich wollte man nichts versprechen, was dann im Alltag nicht umsetzen lässt. Von Facetten des Geschichts- und Sozialkundeunterrichts, beispielsweise zum einstigen Bergbau- und Hüttenwesen, über Vorträge von Experten des Geoparks im Klassenzimmer bis zu Wanderungen auf einer der 14 Georouten ist jedenfalls Vieles denkbar.
Bei der Vertragsunterzeichnung in der IGS hatte Geopark-Projektassistent Michal Volkwein aber sogar Vorschläge für Schulfächer bereit, auf die man nicht sofort kommt. Zum Beispiel Chemie: Chemikalien wurden gebraucht, um die im Westerwälder Bergbau gewonnenen Rohstoffe zu erschließen. Zum Beispiel Kunst: Der Westerwälder Rohstoff Ton wird für bedeutende Werke der Keramikkunst verwendet. Sogar in Deutsch konnte sich Volkwein ein Geopark-Thema vorstellen: Die Bergmannssprache könnte hier analysiert werden.
Wie genau eine Schule die Partnerschaft umsetzt, ist natürlich ihr überlassen. Sie verpflichtet sich jedoch als Geoschule zur Kooperation mit den Einrichtungen des Geoparks und binden diese als außerschulische Lernorte in die Unterrichtsinhalte ein. Äußere Zeichen dafür sind an der IGS Hamm (Sieg) nun die große Tafel, auf der die erdgeschichtliche Entwicklung als Zeitstrahl abgebildet ist, und das Schild, das die IGS als zertifizierte Geoschule ausweist.
Am Rand des Pressetermins in der Schule wurde auch angedeutet, dass bald eine weitere Zertifizierung in Hamm ansteht: Das Raiffeisenmuseum soll Geopunkt werden. (spa)
• Weitere Infos zum Geopark Westerwald-Taunus mit seinen Georouten und Sehenswürdigkeiten finden sich auf https://geopark-wlt.de/