Neues vom Hegering Hamm: Auch heute setzen wir unsere Reihe fort mit wissenswertes um die Jagd.
Bereits seit mehreren Jahren besucht Richard Borries den Kindergarten in Etzbach und unterstützt den Kindergarten bei der Arbeit rund um die Natur und bei dem Umgang mit Tieren. Alle Kinder durften schon mit seinen Schafen kuscheln. Der Kindergarten ist jedes Jahr dabei, wenn er Blühstreifen in der Ortsgemeinde auf diversen Flächen anlegt. Seit letztem Jahr haben die Kinder einen festen Tag, an dem er vorbeikommt, und mit den Kindern etwas unternimmt. Bei den Eltern ist dies sehr positiv aufgenommen worden und die Kinder freuen sich über jeden seiner Besuche. Immer hat er etwas Neues dabei oder kann den Kindern etwas erzählen und diese können so ganzheitlich die Natur erleben.
Wir gehen mit den Kindern durch Wald und Flur und lassen diese spielen, sammeln und entdecken. Mit den Gesammelten können wir dann im Kindergarten basteln, berichtet Conny die Erzieherin. Die Kinder sind immer interessiert. Es sind eigentlich die Vor-Vorschulkinder dabei. Aber natürlich kommen auch andere mit, wenn diese es wollen.
Mit Eltern und Großeltern wurde vor der Brut- und Setzzeit Nistkästen gebaut. Damit die Kinder in den eigenen Gärten diese aufhängen konnten. Die Kinder haben dort die Möglichkeit die Vögel zu beobachten, wenn diese dort brüten.
Sobald es wieder mal ein wenig Regen gibt, kommt diesmal der komplette Kindergarten mit in die Natur und alle säen eine große Blumenwiese mit der Hand aus. Felix Pfeiffer, seine Tochter Emma ist im Kindergarten in Etzbach, hat mit seinen landwirtschaftlichen Maschinen im Herbst das Feld gepflügt und vor einigen Tagen gegrubbert, damit dieses Projekt bald starten kann.
Richard Borries weiß zu berichten, dass wenn die Kinder selbst die Blühstreifen aussäen, dass sie sehr viel damit verbinden. Sie wissen warum es dort blüht und man nicht einfach dort durchlaufen und Blumen pflücken, oder die Hunde dort freilaufen lassen darf. Die Kinder sagen dies ihren Eltern und Großeltern und Freunden. Diese Mund-zu-Mund-Propaganda sorgt für mehr Natur- und Tierschutz als jedes Schild.
Eltern aus anderen Teilen der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) schon angefragt ob er zu ihnen in den Kindergarten kommen kann. Richard Borries verweist dann immer auf die örtlichen Jäger und stellt dort den Kontakt her. Grundsätzlich müssen die Eltern im Zusammenspiel mit dem Kindergarten und den örtlichen Jägern und Landwirten sich vernetzen. Jeder Kindergarten hat eine Netzwerkerin, die sowas mit koordinieren kann. Ob dies aber im Kindergarten integriert werden kann, hängt immer von vielen Faktoren ab. Kann man ohne größere Straßen die Natur erreichen, hat man den Jäger und Landwirt auch vor Ort. Haben diese Zeit während den Öffnungszeiten des Kindergartens zu unterstützen usw.
Mit der Schule in Etzbach gibt es ein ähnliches Projekt. Kurz vor den Osterferien kommt er vorbei und gestaltet mit einer Lehrerin der 4.Klasse, gemeinsam einen Outdoor Unterrichtstag. Schwerpunkt sind Rehe und Füchse, weiß er heute schon zu berichten. Wir wollen den Kindern das Thema Kitzrettung und die Brut- und Setzzeit erklären. Über die Kinder wollen wir die Eltern erreichen, die z.B. ihre Hunde frei in der Natur laufen lassen.
In RLP gibt es kein eigenes Gesetz zum Thema Brut- und Setzzeit, dies ist auch nicht notwendig. Das Naturschutz-, das Tierschutz- und das Jagdgesetz regeln gemeinsam, während der Brut- und Setzzeit, die Anleinpflicht abseits von Wegen. Lernen die Kleinsten unserer Gesellschaft die Natur wertzuschätzen, steht einem Miteinander von Mensch, Tier und Natur nichts im Wege und Gesetze werden mehr und mehr überflüssig.