Hamm (Sieg) ist Teil des KuLaDig-Projekts RLP

„Lebenswege der Geschichte - eine biografische Spurensuche“

Zu diesem Thema nahm die Ortsgemeinde Hamm (Sieg) an der diesjährigen Ausschreibung des Projekts KuLaDig-RLP teil und wurde als eine von sechs Modellkommunen im siebten Projektjahr ausgewählt.

KuLaDig (Kultur. Landschaft. Digital.) ist ein Forschungs-, Förder- und Modellprojekt zur Digitalisierung des kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz. Ziel des Projektes ist es, die kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz systematisch zu erfassen und durch digitale wie multimediale Aufbereitung ausgewählter Objekte sichtbar und im Alltag vielseitig nutzbar zu machen (u.a. mit App, QR-Codes), für Einheimische wie Außenstehende. Weitere Infos: https://kuladigrlp.net

Erinnern an die Opfer der Shoa

Aufkommender Antisemitismus, Rassismus und der Tendenzen zur gesellschaftlichen Ausgrenzung sind auch heute von aktueller Bedeutung. Die hinter den Stolpersteinen stehenden Schicksale verdeutlichen, wie wichtig es ist, Vorurteilen und menschenfeindlichen Einstellungen mit aller Entschiedenheit entgegenzuwirken.

Die Schicksale hinter den Stolpersteinen, die jüdische Geschichte und Kultur Hamms soll jetzt auch digital sichtbar und erlebbar gemacht werden. Ein digitaler Rundweg zu Hamms jüdischer Geschichte soll angelegt werden.

Dazu soll der bereits bestehende Stolperstein-Weg mit dem jüdischen Friedhof verbunden und als Rundweg erkundet werden. Zu den 7 Stolperstein-Standorten sollen Synagogenplatz, Kulturhaus und Jüdischer Friedhof erfasst und zu einer sogenannten KuLaTour (digitaler Rundweg) zusammengefasst werden.

Die KuLaTour soll einen multimedialen Zugang zur Geschichte ermöglichen und möglichst viele verschiedene Zielgruppen ansprechen. Wanderer, Spaziergänger und Kulturinteressierte können zeit- und ortsunabhängig auf einfache Weise Informationen über die jüdische Kultur und Geschichte in Hamm (Sieg) erhalten. Durch die mobile App und die Nutzung auf Smartphones können Jugendliche einfacher und gezielter angesprochen werden. Die Nutzung der App eignet sich sowohl für Bildungs- als auch für Tourismus- und Freizeitzwecke.

Am Projekt nimmt die Arbeitsgruppe jüdisches Gedenken der Ortsgemeinde (Karlernst Stosch, Michael Wagener, Isabel Christmann, Brigitte Herold, Liane Ziegler und Dr. Helmuth Feilke) und die Tourist-Information der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) (Emilienne Markus) teil. Unterstützt wird das Projektteam vom Heimatforscher, Träger des German Jewish History Award und Ehrenbürger der Raiffeisengemeinde Hamm (Sieg), Horst Moog.

Das Projekt wird vom Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz(-Landau) mit Unterstützung durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd durchgeführt. Am 27. Mai 2025 findet in Hamm (Sieg) der Begehungstermin mit dem Forschungsprojektteam aus Koblenz, wo die Ortsgemeinde ihr Konzept vorstellen wird. Anschließend werden die ausgewählten Objekte besucht und das weitere Vorgehen abgestimmt.