Kurz vor Sonnuntergang betreten die fünf Kölschen Jungs unter frenetischem Beifall die Open-Air-Bühne im Kunsthaus Wäldchen. Vor traumhafter Naturkulisse lassen Kasalla dann einen Hit nach dem nächsten folgen. Spätestens bei „Alle Jläser huh“ steht das ganze Auditorium, singt und tanzt mit. Es ist, als ob eine ganze Region auf einen solchen Abend gewartet hat.
In der Anmoderation sprechen die Gastgeber und „open arts“- Veranstalter Dorothé Marzinzik und Daniel Diestelkamp von der Begegnung von Stadt und Land. Während des Konzertes geht der Kasalla- Frontmann immer wieder auf diese Thematik ein.
Nach der langen, zähen Corona-Zeit zeigen die rheinischen Urgewächse Basti Campmann, Flo Peil, Rene Schwiers, Sebastian Wagner und Nils Plum extrem gut gelaunt, dass sie „immer noch do“ sind, und die Zuschauer danken es und geben es auf ihre Weise zurück. Vor ausverkauften Haus spielt die Band nicht mit dem großen Besteck, sondern eher sensibel und filigran ihre Lieder, zeigt dabei in feinem Zusammenspiel, mit artifiziellen Soli und im mehrstimmigen Gesang, was sie musikalisch drauf hat.
„Wenn ein Publikum so zuhört und mitgeht und man so nah dran ist, kann man manches machen, was in den großen Arenen nicht geht“, gab Bassist Sebastian Wagner nach dem Konzert preis. Und so wurden 180 Besucher und zahlreiche Zaungäste auf der Wiese hinter der Bühne sowie auch am Waldrand Zeugen und Teil eines großartigen Abends. Noch 5 Wochen zuvor hatte Kasalla vor 40.000 Zuschauer in der Köln-Arena gespielt.
Dabei spielte die Band nun an diesem lauen Sommerabend in Wäldchen nicht weniger als 5 Songs, die sie im Kunsthaus erdacht und erarbeitet hatten. Seit nun schon fast zwei Jahren kommt Kasalla regelmäßig zum Kreativ-Camp nach Forst, wo die Formation je über mehrere Tage zurückgezogen und ungestört komponieren kann.
Und so verabschiedet sich nach 105 Minuten ohne Pause mit der zweiten Zugabe im Song „Stadt met K“ wortspielreich und augenzwinkernd die „Kasalla-Kunsthaus-Kombo“.
Ein Zuhörer euphorisiert: „Ein Highlight, wie wir es im Kreis Altenkirchen schon lange nicht mehr erlebt haben“ - und verschwindet jenseits der open-arts-Bühne in die verzauberte Nachtlandschaft.