Titel Logo
Mitteilungsblatt Hamm (Sieg)
Ausgabe 31/2024
Hauptthemen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Hauptthemen

Jagdrevier Etzbach | Jagdteam

Jagdhundeausbildung im Rahmen eines Wettbewerbs: dieser Herausforderung stellte sich das Jagdteam des Jagdreviers Etzbach am 20. Juli. In der Durchführung normaler Verbandsprüfungen ist das Jagdteam um die Revierpächter Heinz Werner Fröhling und Ulrich Kuke schon geübt, aber eine Veranstaltung in dieser Größenordnung war bisher Neuland. Antrieb für solch eine Veranstaltung war für das Jagdteam, Hunde egal ob jagdlich geführt oder nicht, körperlich und geistig auszulasten. Das permanente Arbeiten als Mensch Hund Team fördert die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Hunde und dient der Förderung und Stärkung von Bindung und Vertrauen zwischen Mensch und Tier.

Hintergrund

Schon seit ein paar Jahren ermöglichen die Jagdpächter des Reviers, Apportiertraining und jagdliches Training für Hunde. Denn - um auf den Punkt einsatzbereit zu sein - müssen gerade die Jagdhunde, Rettungshunde, Dummysporthunde ganzjährig ausgebildet und trainiert werden. Durch diese langjährige Hundearbeit im Revier haben die Hundeausbilderinnen des Jagdteams sich sehr viel Vertrauen innerhalb des Ortes erarbeitet.

Das Projekt „Trainingsworkingtest“ fand daher viele offene Ohren und Zuspruch im Vorfeld. Ein herzlicher Dank gilt daher der Ortsgemeinde Etzbach, den Mitgliedern der Jagdgenossenschaft (Land- und forstwirtschaftlichen Flächenbesitzer) und allen anderen Etzbachern Mitbürgern für die Unterstützung in den letzten Wochen, ohne die eine solche Großveranstaltung nicht möglich wäre. Nur die kurzen Wege und der direkte Kontakt zu den Verantwortlichen macht eine Veranstaltung in dieser Größenordnung möglich. Unser Dank gilt ebenfalls dem FK Etzbach, der die Bewirtung der Veranstaltung übernahm.

Start ins Feld mit Apportier-, Such-, und Gehorsamsaufgaben

Wie zuvor berichtet, startete am Samstag, den 20.Juli, um 8 Uhr die Anmeldung zum Workingtest in Etzbach. Treffpunkt und zentrale Stelle bildete hierbei der Wanderparkplatz am Friedhof. Von den angemeldeten 64 Startern erschienen, nach diversen Absagen in den vorrangegangenen Tagen, 53 Gespanne.

Fünf Richter, an fünf Stationen im Gelände rund um die Herrgottsau, ermöglichten den Teinehmern:innen ihr Können unter Beweis zu stellen. In drei Leistungsklassen unterteilt (Schnupper-, Anfänger-, und Fortgeschrittenenklasse) durften alle Starter Apportier-, Such-, und Gehorsamsaufgaben absolvieren.

Nach der Begrüßung, Einführung in die Örtlichkeiten und Bekanntgabe der Regularien schickte das Jagdteam um Maike Fröhling, alle Teilnehmer:innen ins Gelände. An den fünf Stationen, die durch die Richter Diana Lambertz, Sarah Esser, Elena Lambertz, Andreas Kramer und Axel Neuhaus besetzt waren, gab es ausreichende Sitz- und Warteplätze im Schatten. Überall stand ausreichend Wasser für die Hunde zur Verfügung und die Wartezonen wurden regelmäßig vom Orgateam aufgesucht und frisches Wasser aufgefüllt. Ganz klar geht der Tierschutz bei einer solchen Veranstaltung und diesen Temperaturen vor. Wir mussten in den letzten Tagen, wegen den Hitzewarnungen, die Flächenplanung ändern und konnten durch den Zuspruch der Flächenbesitzer flexibel das Gelände nutzen und alle Station und Wartezonen in den Wald verlegen.

Rund um den Tag & Siegerehrung

Das Orgateam des Jagdrevier Etzbach, welches als Veranstalter fungierte, begleitete mehrfach interessierte Etzbacher Einwohner mit an die Prüfungsorte und stellten einen Austausch, zwischen ihnen, den Hundebesitzern und den Prüfern her. Somit konnte man sich als Hundebesitzer oder interessierter Einwohner ein Bild machen, was hier in Etzbach geboten wurde.

Ab 16 Uhr kamen die ersten Prüflinge wieder zurück und bekamen frisches kaltes Wasser aus dem Gartenschlauch zur Verfügung gestellt, um sich und ihre Hunde abzukühlen. Anschließend konnte man sich unter den Linden und Obstbäumen auf bereitgestellten Sitzmöglichkeiten im Schatten niederlassen und auf die anderen Teilnehmer warten.

Der FK Etzbach bewirtete alle Teilnehmer hervorragend mit Kaffee und Kuchen, div. Kaltgetränken und Gegrilltem. Somit war die Stimmung trotz der Wärme hervorragend und Biergartenflair lag in der Luft. Die letzten Prüflinge kamen gegen 17.30 Uhr aus dem Gelände zurück.

Die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Hamm Sieg, eins von sieben RHOT Teams in RLP, war ebenfalls mit Hunden vor Ort und stellte sich und ihre Aufgaben vor. Man kam mit den Teilnehmern ins Gespräch und verteilte Flyer an interessierte Hundeführer. Laut dem Verantwortlichen, gibt es zurzeit bei der Feuerwehr Hamm /Sieg noch zwei Hundeführerplätze im RHOT Team. Interessierte Hundebesitzer dürfen sich gerne bei der Feuerwehr Hamm/ Sieg melden.

Nach der Auswertung aller Ergebnisse, dem Ausfüllen und Unterschreiben auf allen 53 Urkunden, konnten man gegen 18.30 dann zur Siegerehrung übergehen. Bei den Schnupperern gewann Gabi Becker mit ihrem Hund Think Twice Winston West mit 97 von 100 Punkten.

Bei den Anfängern führt Vanessa Wezel mit ihrem Hund Windworker’s Ivory mit 99 von 100 Punkten die Klasse an und bei der Fortgeschrittenenklasse erreichte den Suchensieg Ulrike Hemmers mit ihrem Hund Eyk mit 96 von 100 Punkten.

Mattis Frey, jüngster Teilnehmer im Starterfeld, gewann mit seinem Hund Maui den Sonderpreis als der Liebling der Richter (Judges Choice). Auf diesem Wege nochmals eine herzliche Gratulation an alle Teilnehmer!

Resümee

Alle Teilnehmer äußerten sich positiv über den erfolgreichen Tag im Etzbacher Gelände und hoffen, dass das Jagdteam in Etzbach diese Veranstaltung nächstes Jahr wiederholt. Maike Fröhling und Team waren hoch erfreut über die positive Resonanz, und überwältigt von den Rückmeldungen, egal ob von den Teilnehmern, den Prüfern oder den Mitbürgern.

Ulrich Kuke und Heinz Werner Fröhling, die Pächter des Jagdreviers, zogen ebenfalls ein positives Resümee. Die größte Herausforderung war, zwischen dem Jagdbetrieb und den Naturschutzanforderungen, wie z.B. Brut- und Setzzeit, einen Termin zu finden. Der Erfolg dieser Veranstaltung zeigt, dass es möglich ist einen Schulterschluss zu finden, zwischen Jagdpächtern, land- und forstwirtschaftlichen Betrieben mit deren Flächen, Hundebesitzern und nicht zuletzt der Ortsgemeinde.

Alle Gremien haben Hand in Hand gearbeitet, dass bedeutet gegenseitiges Vertrauen, Einhaltung von Absprachen und ein ressourcenorientierter Blick auf Natur und Wildtiere, insbesondere durch alle Hundebesitzer. Daher appellieren alle Verantwortlichen auch nochmals an alle Hundehalter, auch beim alltäglichen Spaziergang rücksichtsvoll und regelkonform die Naturflächen zu nutzen.

Die Großveranstaltung zeigt: Wir waren da, mit fast 60 Hunden und haben das Gelände vorbildlich verlassen, denn wir möchten gerne wiederkommen. Das Jagdrevier und Etzbach hat Mut für neue Wege aufgezeigt und ist mit ganz viel Lob und Anerkennung belohnt worden.