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Mitteilungsblatt Hamm Sieg
Ausgabe 34/2022
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Ein Schritt in Richtung "Museumsinsel"

Ein Geschenk der Raiffeisengesellschaft war die Urkunde, mit der der Genossenschaftsgedanke zum Immateriellen Weltkulturerbe ernannt wurde. Von links: Dr. Ralf Kölbach, Ortsbürgermeister Niederhausen, Bürgermeister Henrich.

Blumen und einen Riesenapplaus gab es für Sängerin Amelie Pritz aus Roth.

Gesprächsrunde mit vielerlei Einblicken. Von rechts: Moderator Zowislo, Knut Eitelberg, Freyja Schumacher, Sven Gewehr.

Mitglied Nr. 1 der Deutschen Raiffeisengesellschaft: Kurt Salterberg.

Die Akteure der Einweihungsfeier (von links): Moderator Stefan Zowislo, Volksbank-Vorstand Sven Gewehr, Raiffeisenbotschafterin Freyja Schumacher (mit Welterbe-Urkunde), Bauamtsleiter Knut Eitelberg, Sängerin Amelie Pritz, Vorsitzender der Deutschen Raiffeisengesellschaft Dr. Ralf Kölbach, Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen, Bürgermeister Dietmar Henrich.

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Auf den Punkt brachte Kölbach auch Sinn und Zweck der Genossenschaften: „Wir sind keine Sozialisten, aber auch keine Kapitalisten“ oder „Solidarität in der Marktwirtschaft“ und - nach einer Schlagzeile der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ - „Wir statt Gier“. Auch zur Entwicklung von der Geschichte in die Gegenwart gab es einen Slogan: „Vom Hülfsverein zum Startup.“

Der Referent ließ auch keinen Zweifel daran, dass Hamm eine zentrale Bedeutung für den Genossenschaftsgedanken und ihn, Kölbach, persönlich hat: „Das hier ist heilige Erde der Genossenschaften!“, rief er der Versammlung zu.

Moderator Stefan Zowislo (DFWRG) leitete nach Kölbachs Vortag über zu einer Gesprächsrunde mit Sven Gewehr, Vorstand der Volksbank Hamm (Sieg), Raiffeisenbotschafterin Freyja Schumacher und Knut Eitelberg, Leiter des Bauamts der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg).

Letzterer stellte die Entwicklung des Erweiterungsbaus von ersten Zuschuss-Gesprächen im Jahr 2016 bis zur Einweihung vor und verblüffte die auswärtigen Gäste aufs Höchste mit der Aussage, dass es unter seiner Regie noch nie eine nennenswerte Kostenüberschreitung gab.

Sven Gewehr betonte bescheiden, dass seine Genossenschaftsbank „versucht, Solidarität in der Region zu leben“ und nannte jährliche Spenden von 15.000 bis 20.000 Euro an Vereine und andere Institutionen. „Im Bereich Raiffeisen sind wir sehr gern unterwegs“, so Gewehr, der diese Aussage gleich mit einem kleinen „Werbeblock“ für die Biergenossenschaft Hamm (Sieg) und ihr Wirtshaus „Zum Raiffeisen“ verband.

Freyja Schumacher berichtete über ihre Ausbildung zur Raiffeisenbotschafterin und erzählte, dass sie als eine von zwei Museumsführern (Nachwuchs gesucht!) sehnlich auf die Fertigstellung des neuen Gebäudes gewartet hat. Wenn große Gruppen zur Besichtigung kommen, sei zusätzlicher Platz nötig. „Vor ein paar Wochen waren 100 Schüler vom Raiffeisen-Campus hier, das war schon eine Herausforderung.“

Das Schlusswort zum Neubau, das alles zusammenfasste, sprach dann Bürgermeister Dietmar Henrich: „Es ist schön. Es ist überschaubar. Es passt zu uns!“

Das Gebäude stehe für eine Gegenwart, die Schlüsse aus der Vergangenheit zieht. Die Rückkehr der regionalen Identitäten („Raiffeisen gibt uns diese Identität“) und die Tatsache, dass der Genossenschaftsgedanke Zeitgeist ist, den Geschmack junger Leute trifft, zeigten diese Brücke zur Gegenwart.

In Hamm (Sieg) gebe es in diesem Zusammenhang noch viel Potenzial, das noch gehoben werden wird. „Wir haben einiges gemacht und einiges geplant“, so der Bürgermeister, der einige Beispiele für Zukunftsprojekte nannte und im Übrigen überzeugt ist, dass die „Hämmscher Museumsinsel“ ein Begriff werden wird.

Mit Blumen für Sängerin Amelie Pritz aus Roth, die mit passenden Songs zur Feierstunde beigetragen hatte, sowie Dank an alle Helfer im Hintergrund beendete Dietmar Henrich den offiziellen Teil. Ein Imbiss und vielerlei Gespräche beschlossen die Veranstaltung. (spa)

Der Neubau

Das neue Nebengebäude, das übrigens noch einen attraktiveren Namen sucht, entstand in zweijähriger Bauzeit und umfasst ein Foyer, einen Saal für etwa 60 Sitzplätze (der im Übrigen auch teilbar ist) mit Vortragstechnik, eine kleine Küche mit Theke sowie Toiletten.

Zweck: Da im Museum die Platzverhältnisse nicht üppig sind, müssen größere Besuchergruppen geteilt werden. Während ein Teil durchs Museum geführt wird, kann sich der andere künftig im Nebengebäude aufhalten und dort einen Film über Raiffeisen ansehen. Begrüßung und Film mussten bisher im Kulturhaus stattfinden.

Auch andere Veranstaltungen für die genannte Publikumsgröße könnte die Ortsgemeinde dort stattfinden lassen, so zum Beispiel Vorträge und Lesungen zum Thema.