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Mitteilungsblatt Hamm Sieg
Ausgabe 35/2022
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Trockenheit stresst die Feuerwehr

Bürgermeister dankt mit Spende für die ehrenamtlich erbrachten Leistungen

Die einen lagen mit einem Glas Bier auf der Terrasse, die anderen schufteten in dicker Einsatzkleidung: Die Trockenheit meint es nicht gut mit den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren. Ein Einsatz folgte dem anderen, wenn es gerade mal nicht im eigenen Bereich brannte, dann musste bei den Nachbarn ausgeholfen werden. Kurz nach Beginn der Ferien fing es an - und die Dürre ist noch nicht vorbei.

Die Freiwillige Feuerwehr Hamm (Sieg) war Mitte August besonders betroffen, mehrere Flächenbrände brachen rundum aus (oder „wurden ausgebrochen“, wie sonst soll es mitten auf einer Wiese auf einmal Feuer geben?). Die Einsatzzahl des gesamten Jahres 2021 wird wohl dieser Tage schon übertroffen.

Bürgermeister Dietmar Henrich wurde die ungerechte Verteilung von Freizeitbeschäftigungen in diesem Sommer - der eine „chillt“, der andere ackert zum Schutz der Bevölkerung - schon bei den ersten Trockenheits-Einsätzen bewusst. Mit aufrichtigem Dank an die Feuerwehrleute übergab er jetzt einen „Umschlag mit Inhalt“ für die Kameradschaftskasse.

Leider, so bedauert er, gebe es immer noch Menschen, die vom Feuerwehrdienst völlig falsche Vorstellungen haben.

„Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass unsere Feuerwehrleute ehrenamtlich arbeiten. Während andere im Schwimmbad liegen, fahren sie bei 30 Grad in Schutzkleidung, mit Stiefeln und Helm in den Einsatz“, erinnert der Bürgermeister. „Wer immer noch meint, er könnte mal eben eine Kippe aus dem Autofenster schnippen oder ein offenes Grillfeuer in seinem Garten machen, sollte wenigstens darüber einmal nachdenken!“

Wehrleiter Heiko Grüttner, der die Spende von Dietmar Henrich im Feuerwehrhaus entgegennahm, fügte hinzu, dass ein Einsatz ja auch noch lange nicht beendet ist, wenn Passanten keinen Rauch mehr sehen. Die Stelle muss unter Umständen über Stunden beobachtet werden. Zurück im Feuerwehrhaus, muss dann die Ausrüstung vom Atemschutzgerät über die Fahrzeuge und Schläuche bis hin zur persönlichen Ausrüstung wieder einsatzbereit gemacht werden. „Wir haben schon lange nicht mehr nach einem Einsatz zusammengesessen. Man will einfach nur noch nach Hause“, schildert er die Belastung in diesem Sommer. (spa)