Konzert-Rückblick

Santino de Bartolo begeisterte im Kulturhaus Hamm

Der Duft von frischen Kräutern, Öl aus Sizilien und leckeren Antipasti erfüllte bereits den Saal, als die gut gelaunten und erwartungsvollen Gäste eintreffen zu einem italienischen Abend mit dem Liedermacher Santino de Bartolo. Und dann erklingt im vollbesetzen Kulturhaus Hamm das erste Liebeslied, das die Zuhörerinnen und Zuhörer gleich in seinen Bann zieht. „Sie haben die Farbe des Meeres, zwei Lichter in der Nacht, deine Augen“ heißt es da, und die Übersetzung in Deutsche spricht Thomas Wunder mit sanfter Stimme und großer Emotion.

Er ist selbst Liedermacher und Musiker aus Altenkirchen. Beide Künstler haben sich zu diesem spannenden Projekt zusammengetan. Und dieses Format kommt beim Publikum gut an.

De Bartolo singt Geschichten aus seiner Heimat Kalabrien, von starken Frauen und großen Lieben. Und immer wieder von der herben und zugleich sanften Landschaft im Süden Italiens. Seit fast 30 Jahren lebt er bei Hachenburg und ist ein Grenzgänger zwischen Deutschland und Italien. Er tritt in ganz Europa auf, zuletzt bei großen Festivals im Kosovo, Albanien und Italien.

Aber es geht ihm auch um den Kampf um den Frieden und die Demokratie. Er erzählt die Geschichte von Jan Palach, der sich 1969 aus Protest gegen die brutale Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Sowjets selbst verbrannte. Oder von dem Liebespaar, dass im KZ ermordet wird: „In Kürze wird unsere Asche diesen unendlichen Himmel berühren.“

Am Ende des Abends singt das ganze Publikum eine Hymne auf Europa und ein fröhliches „Bella Ciao“. Das Publikum dankte den beiden Künstlern mit Standing Ovations für diesen eindrucksvollen deutsch-italienischen Abend.