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Mitteilungsblatt Hamm Sieg
Ausgabe 49/2023
Bekanntmachungen und Nachrichten aus der Verbandsgemeinde und den Ortsgemeinden
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Halbjahresbrief des Ortsbürgermeisters

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

um uns herum scheint die Welt aus den Fugen zu geraten. Klimatische Veränderungen zeigen sich in zunehmenden kritischen Wetterlagen, Kriege „vor unserer Haustür“, vor vielen Jahren noch unwahrscheinlich, sind wieder real geworden. Millionen Menschen sind auf der Flucht und heimatlos. Viele haben Ihre Angehörigen verloren. Flüchtlinge werden durch Autokraten als Druckmittel auf die westlichen Staaten missbraucht oder durch Schlepperkolonnen illegal nach Europa verbracht. Die Verlierer sind die hilfsbedürftigen Flüchtlinge, oftmals Mütter mit ihren Kindern oder Alte. Die Einrichtungen in den Kommunen für die Aufnahme von Flüchtlingen sind erschöpft. Landkreis und Verbandsgemeinden suchen nach freiem Wohnraum zur Unterbringung der Menschen.

In Anbetracht der sich stetig übertreffenden Nachrichtenmeldungen sind viele Menschen verunsichert und ratlos. Die Älteren unter uns fühlen sich in die Zeiten des Kalten Krieges zurückversetzt. Trotz teilweise schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse haben wir jedoch in Deutschland wieder große Summen für die Bedürftigen und Opfer von Gewalt und Katastrophen gespendet. Hier sei vor allem die Hilfe gegenüber den Flüchtlingen aus der Ukraine genannt.

Bei uns im Siegtal ist der Winter mit ein wenig Schnee und Kälte angekommen. Es wird leiser im Dorf, und die Zeit ist gekommen, sich im Kreis der Familie zu besinnen und ein wenig zur Ruhe zu kommen.

Wie in den vergangenen Jahren üblich, möchte ich Sie auch in diesem Halbjahr über die Aktivitäten und Sachverhalte aus der Ortsgemeinde Fürthen informieren.

Haushalt und Finanzen

Die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz ist weiter geprägt von hoher Verschuldung. Wir konnten das Jahr 2023 mit einem ausgeglichenen Haushalt, ohne wesentliche Neuverschuldungen und mit nur geringfügigen Steuererhöhungen abschließen.

In den nächsten Wochen werden wir den Doppelhaushalt 2024/2025 erarbeiten. Dazu liegen bereits erste Haushaltsdaten vor. Auf Grundlage der Partnerschaft für die Entschuldung der Kommunen (PEK) wird uns das Land wie angekündigt ca. ein Viertel der fast 500.000 € Kassenkreditschulden abnehmen. Die verbleibenden Verbindlichkeiten von ca. 375.000 € müssen wir über einen Zeitraum von 30 Jahren eigenverantwortlich abtragen. Das erfordert einen Schuldendienst von ca. 12.500 € im Jahr.

Es ist zu erwarten, dass die Umlagen für den Landkreis deutlich und für die Verbandsgemeinde moderat ansteigen. Alleine für die Erhöhung der Kreisumlage müssten wir jährlich ca. 15.000 € aufbringen. Es ist also zwingend erforderlich, dass wir unsere Ausgaben weiter auf die notwendigen Bereiche und unsere Pflichtaufgaben beschränken.

Zur Einsparung werden wir, in Abstimmung mit den die Sportanlagen nutzenden Vereinen, die Bewirtschaftung von Teilen der Sportanlagen auf die Sportvereine übertragen. Der dazu erforderliche, langfristig ausgelegte Nutzungs-/Pachtvertrag ist derzeit in Erarbeitung und soll Anfang 2024 wirksam werden. Die Ortsgemeinde wird die Vereine mit jährlich abnehmenden Beträgen weiter unterstützen. Im Gegenzug bietet diese Maßnahme ab 2024 ein jährlich steigendes Einsparpotential von 15.000 € und wird die künftigen Haushalte deutlich entlasten.

Mit gleicher Maßnahme werden wir den bisher in den Sportanlagen eingesetzten beiden Platzwarten andere Aufgaben übertragen und den Bauhof der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) von Arbeiten in Fürthen entlasten.

Straßenausbau, Verkehrsinfrastruktur und IT-Infrastruktur

Rheinland-Pfalz hat per Gesetz die flächendeckende Einführung der wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge ab dem 01.01.2024 beschlossen. Die Vorbereitungen dazu sind abgeschlossen und die erforderlichen Beschlüsse durch den Ortsgemeinderat getroffen worden. Ab dem nächsten Jahr werden somit die Kosten für geplante Straßenausbaumaßnahmen - nicht zu verwechseln mit Erschließungsmaßnahmen - im Wesentlichen durch die Ortsgemeinde und die Eigentümer von Haus-/Baugrundstücken im gesamten Dorf getragen. Straßenbereiche, die erst von wenigen Jahren ausgebaut wurden, sind zeitlich befristet von der Einbindung in diese Finanzierung verschont.

Die Bushaltestellen in der Siegstraße in den Ortsteilen Oppertsau und Fürthen sollen, nach den gesetzlichen Vorgaben, behindertengerecht und barrierefrei ausgebaut werden. Das Land unterstützt diese Maßnahme mit einem Fördersatz von 85 %. Mit der Umgestaltung der Haltepunkte wird Busfahren für Personen wie z.B. Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollator oder Sehbehinderung aber auch Eltern mit Kinderwagen erheblich erleichtert. Die Baumaßnahme wurde aufgrund noch ausstehender Mittelzusagen nach 2024 verschoben.

Auf Antrag der Eltern und Großeltern der Schulkinder im Ortsteil Opsen haben wir an der Bushaltestelle in der Bogenstraße den Aufbau einer Wartehalle vorgesehen und bieten damit unseren Kleinsten Schutz vor Wind und Wetter.

Im Spätsommer wurde die Eisenbahnunterführung im Ortsteil Opsen durch eine Fachfirma instandgesetzt. Der vor Jahren bereits geplante Neubau der Unterführung für das Jahr 2024 ist offenbar durch die Deutsche Bahn weiter in die Zukunft verschoben worden.

Im Zuge der Erweiterung der IT Infrastruktur beteiligen wir uns am Ausbau der Netzinfrastruktur mit Glasfaser bis in die Häuser. In der Ortsgemeinde Hamm und in Teilen der Ortsgemeinde Roth hat die mit den Arbeiten beauftragte Firma mih Fiber aus Horstmar bereits mit dem Ausbau begonnen. Nach aktueller Planung werden die Arbeiten in Fürthen im Juli nächsten Jahres beginnen. Vorher wird die Deutsche Glasfaser mit den Anwohnern in Fürthen Verbindung aufnehmen, um die Anschlussarbeiten innerhalb der Häuser abzusprechen und zu koordinieren. Glasfaserverbindungen ermöglichen Übertragungsraten von bis zu 1000 mbit. Mit dieser Maßnahme unterstützen wir die Daseinsvorsorge im Dorf und ersparen den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern mehrere Hunderttausend Euro.

Die Maßnahmen zur Umlegung des Baugebiets „Kappensteiner Schlinke“ sind durch das beauftragte Kataster- und Vermessungsamt in Westerburg im Spätherbst abgeschlossen worden. Die Ortsgemeinde hat eine erhebliche Anzahl an Grundstücken erworben. Die dazu erforderlichen Ausgleichszahlungen an die betroffenen Grundstückseigentümer sind erfolgt. Derzeit erarbeitet der Ortsgemeinderat das gesetzlich vorgegebene Verfahren zur Veräußerung der Grundstücke an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das Ingenieurbüro von Weschpfennig wurde mit der Feinausplanung der Infrastruktur im Baugebiet beauftragt. Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr mit den Erschließungsarbeiten beginnen können.

Viele Kleinkinder aus dem Dorf besuchen die durch die Verbandsgemeinde Hamm/Sieg betriebene Kita in Fürthen. Die Anzahl der Kinder wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. In enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern:innen der Kreisverwaltung Altenkirchen arbeiten wir derzeit an einer Lösung, die ein gefahrloses Überqueren der Kreisstraße möglich macht.

Dorferneuerung/Dorfmoderation

Neben den Ortsgemeinden Etzbach und Breitscheidt haben auch wir in Fürthen das Dorferneuerungsprogramm des Landes Rheinland-Pfalz abgeschlossen. Das Dorferneuerungskonzept ist durch die Firma Stadt-Land-Plus erarbeitet worden und wird derzeit innerhalb der Kreisverwaltung einer Prüfung unterzogen. Nach Abschluss der Prüfungen wird das Konzept dem Ortsgemeinderat zur Beratung und zur Beschlussfassung vorgelegt.

Neben vielen kleineren Vorhaben sind als wesentliche Vorschläge im Rahmen der Dorfmoderation aufgenommen worden:

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Planung und Herstellung eines Fuß- und Radweges zwischen Fürthen und Hamm

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Planung und Bau eines festen Pavillons an der Grillhütte in Opsen

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Planung und Einrichtung von Wohnmobilstellplätzen und eines kleinen Zeltplatzes für Rad- und Wandertouristen

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Instandsetzung und Ausbau eines Bauwagens für die Jugendlichen im Dorf

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Ergänzung und Instandsetzung von Spielgeräten auf den Spielplätzen

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Planung und Aufbau eines Nahwärmenetzes

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Planung und Herstellung eines Mehrzweckspielgeländes auf dem Bolzplatz in Opsen. Dieses Projekt soll über Spendensammlungen im Rahmen eines Crowdfunding (Gruppenfinanzierung) und mit wesentlichen Eigenleistungen realisiert werden

Nahwärmenetz/Klimaschutz

Nicht zuletzt aufgrund der hohen und instabilen Preise für fossile Brennstoffe, aber auch mit Blick auf den Klimaschutz denken viele kommunale Vertreter über die Nutzung von Heizenergie aus Nahwärmenetzen im Dorf nach. Auch wird die Verbandsgemeinde Hamm in den nächsten Jahren für die 12 Ortsgemeinden eine Wärmeplanung erarbeiten.

Im Zuge des durch das Land RLP ins Leben gerufenen Programms „Wärmewende im Quartier“ haben wir die Fachhochschule (FH) Bingen (Transferstelle) mit der Erarbeitung eines Quartierskonzeptes für die Ortsgemeinde Fürthen beauftragt. Im November sind in Berlin und Mainz Fördermittel für die Erstellung des Konzeptes beantragt worden. Bund und Land unterstützen diese Maßnahme mit zusammen 90 %. Nach Zuteilung der Fördermittel wird die FH Bingen im Rahmen der Konzepterarbeitung auch den Wärmebedarf und die Wärmeplanung in mehreren Bürgerversammlungen ermitteln und berechnen.

Darüber hinaus werden wir uns über die Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) an einer Energieerzeugergesellschaft mit der EAM beteiligen, die im Landkreis Altenkirchen Möglichkeiten für den Aufbau und Betrieb regenerativer Energiequellen erarbeiten und umsetzen soll.

Ruhender Verkehr in Dorf

Aus gegebenem Anlass verweise ich auch in diesem Jahr auf die Verkehrsregeln innerhalb des Dorfes. In Fürthen gilt für die Teilnehmer am Straßenverkehr: „Rechts vor Links“, und die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist 30 km/h!

Bitte nutzen Sie die Zufahrten, Einfahrten und Abstellplätze an Ihren Grundstücken für das Abstellen ihrer Fahrzeuge. Lassen Sie genügend Platz für die durchfahrenden LKW und die Busse des ÖPNV.

Friedhof

Auch in diesem Jahr haben wir uns an der Aktion „Blühende Friedhöfe“ der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises beteiligt. Mit dieser Maßnahme wollen wir dem Artensterben entgegenwirken und den Insekten und Kleintieren eine Heimstatt bieten. Die bis in den Spätherbst hinein blühenden Wiesen auf dem Friedhof haben bei vielen Bürgern/-innen Zustimmung gefunden. Die Wiesen werden über Winter im jetzigen Zustand belassen, erst im nächsten Frühjahr gemulcht und dann für ein weiteres Insektenjahr vorbereitet.

Die Begräbniskultur hat sich in den letzten Jahren, deutlich hin zu Urnenbestattungen gewandelt. Auf dem Friedhof werden auch in den nächsten Jahren große Teile der Reihenerdgräber nach Ablauf der Ruhefrist abgeräumt. Nicht zuletzt aus Kostengründen, aber auch mit Rücksicht auf die Totenruhe, begrenzen wir die Grabräumungen auf wenige Termine im Jahr.

Mit Ablauf der Ruhezeit von 20 Jahren werden wir Urnengräber in der Urnenwand I räumen. Dazu wird eine zentrale Begräbnisstätte geschaffen, in die die Aschen aus den Urnen umgebettet werden. Die Angehörigen werden dazu zeitgerecht informiert.

Vermehrt beschweren sich Bürgerinnen und Bürger über die an den Urnenwänden abgelegten Andenkenstücke in Form von Blumen, Herzen, Kerzen, Grablichtern, Steinen und ähnlichen Dingen. Obwohl unsere Friedhofsatzung dies nicht erlaubt und die Urnenwände baulich nicht für die Ablage von Grabbeigaben geeignet sind, haben wir Verständnis für die Anliegen der Angehörigen. Der örtliche Steinmetz bietet hier dekorative Einrichtungen und Anbauteile für ein Urnenwandfach und hat diese auch schon vereinzelt an Urnenwänden installiert. Die Angehörigen sind gebeten, sich bei Bedarf zu informieren und auf das lose Abstellen und Ablegen von Grabbeigaben zu verzichten.

Vor einigen Jahren haben wir um eine Ulme herum kreisförmig Wiesenurnengräber eingerichtet. Absicht war es seinerzeit, diese Gräber so zu gestalten, dass ein müheloses Mähen und somit eine kosten- und zeitgünstige Bewirtschaftung dieses Gräberfeldes möglich ist.

Leider kommt es auch an den Wiesenurnengräbern vermehrt zur Ablage von Grabbeigaben und Gedenkstücken, was die Friedhofswärter in erheblichem Maß zeitlich bindet. Auch hier haben wir Verständnis für die Bedürfnisse der Angehörigen. Wir werden direkt um die Ulme herum eine Ablagefläche für Grabbeigaben einrichten lassen und bitten die Angehörigen um Nutzung dieser Fläche. Außerdem werden wir den Kreis der Wiesenurnengräber erweitern.

Bauen und Wohnen im Dorf

Zu einer der Hauptaufgaben einer Kommune gehören die Planung und Schaffung von Wohngebieten. Obwohl hohe Zinsen und Baukosten die Nachfrage deutlich gedämpft haben ist das Interesse an Bauland in unserer Region weiterhin vorhanden. Im besonderen Fokus stehen dabei die Anfragen von Familien und Bürgerinnen und Bürgern, die im Dorf aufgewachsen sind, sowie deren Verwandte. Der Ortsgemeinderat wird sich mit einem gesetzlich vorgegebenen Modell zur Grundstücksvergabe aus dem Baugebiet „Kappensteiner Schlinke“ befassen.

In den vergangenen Jahren sind, wie in vielen umliegenden Ortsgemeinden, auch bei uns in Fürthen die meisten Baulücken mit Wohnhäusern gefüllt worden. Dies sicherlich auch aufgrund der damals noch sehr günstigen Lage am Kreditmarkt und der staatlichen Fördermaßnahmen.

Die Gewinnung von neuem Bauland erfordert viel Zeit und „einen langen Atem“ bei den handelnden Personen. Vorschriftenwust, Bürokratiehürden und nicht zuletzt der Widerstand von Naturschutz- und Umweltverbänden, aber auch von Privatpersonen nehmen zu. Nahezu gleiche Wohnverhältnisse zwischen Stadt und Land erfordern jedoch, neben einer leistungsfähigen Infrastruktur auch die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums und/oder geeigneter Baulandflächen. Diese Maßnahmen dienen letztendlich der Daseinsvorsorge, der Erhaltung des ländlichen Raumes und verhindern eine weitere Landflucht.

Fürthen ist für viele junge Familien, aber auch für Seniorinnen/Senioren, die nach einem langen Arbeitsleben ihren Ruhestand genießen wollen, eine attraktive und gute Wahl. Ein leistungsfähiges Breitbandnetz, unabdingbar für die zunehmende Zahl an Arbeitnehmer:innen, die im Homeoffice arbeiten, und für potentielle künftige Unternehmer, aber auch ein leistungsfähiger ÖPNV sowie die gute Bahnanbindung vom Bahnhof Au/Sieg nach Köln und Siegen ist hier vielfach ausschlaggebend. Die Nähe zu Hamm (Sieg) mit Ärzten, Apotheken, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten spricht für sich.

Sportanlagen

Landesweit müssen die Kommunen erhebliche Mittel aufbringen um die im Eigentum befindlichen Sportanlagen zu pflegen und zu betreiben. Hinzu kommt, dass die Mitgliederzahlen stark rückläufig sind und es an interessierten Sportlerinnen und Sportlern fehlt. Auch sind leider nur noch wenige Vereinsangehörige bereit, ein Vorstandsamt zu übernehmen. Wir sind uns im Ortsgemeinderat und in den Vereinen darüber einig, dass eine Sportanlage wie die bei uns in Fürthen erhalten werden muss und haben uns nach Abstimmung mit dem Landessportbund Rheinland-Pfalz und unseren Sportvereinen dazu entschlossen, neue Wege zu gehen.

Dem Beispiel vieler Kommunen und Sportvereine in Rheinland-Pfalz folgend werden wir Teile der Sportanlagen langfristig verpachten und die Pflege und Wartung in die Hände der Sportlerinnen und Sportler übergeben. Die bisher anfallenden hohen jährlichen Kosten für die Pflege der Anlagen entfallen somit für die Ortsgemeinde.

Trotzdem werden wir uns an der Finanzierung und Unterhaltung der Anlagen, allerdings mit jährlich abnehmenden Beträgen, beteiligen. Die anstehenden Kosten für die Sanierung der Gebäudeinfrastruktur werden wir gemeinsam mit den Vereinen stemmen, wobei die Vereine die Möglichkeit haben, dazu Fördermittel beim Landesssportbund Rheinland-Pfalz zu beantragen und erhebliche Eigenleistungen einbringen können.

Mittel- und langfristig gesehen werden wir den Haushalt der Ortsgemeinde durch diese Maßnahmen deutlich entlasten können und die Vereine erhalten sich eine gute und gepflegte Sportanlage.

Hochwasser- und Starkregenschutz

Die Eindrücke der Hochwasserkatastrophe an Ahr, Erft und Maas im Sommer 2021 noch im Blick haben wir uns im gleichen Jahr ein Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept schreiben lassen in dem die kritischen Stellen an den umliegenden Gewässern mit wissenschaftlichen Methoden betrachtet und bewertet wurden.

Mit Wechsel der Zuständigkeit für den Hochwasser- und Starkregenschutz auf die Ebene der Verbandsgemeinde Hamm/Sieg besteht jetzt die Möglichkeit, von zentraler Stelle aus, den Hochwasser- und Starkregenschutz für die Dörfer zu organisieren. Dazu hat es erste Zusammenkünfte unter enger Einbindung der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes gegeben, in der die Rahmenbedingungen für weitere Konzepte und Ideen festgelegt wurden.

Wir sind uns aber bewusst, dass wir in Fürthen, aufgrund der Nähe zur Sieg und durch unsere besondere geografische Tallage innerhalb der Verbandsgemeinde besonders wachsam und aktiv bleiben müssen. Wir werden in den nächsten Wochen die möglichen Stark-/Sturzregenbereiche im Dorf lokalisieren. Der Bürgerverein Fürthen e.V. hat sich bereit erklärt, für diese Straßenzüge Lager- und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Sandsäcke bereit zu stellen, aus denen dann bei Bedarf Sandsäcke zur Sicherung der Hauseingänge und Einfahrten entnommen werden können.

Wir engagieren uns weiter mit den Bachpaten, Vertretern:innen aus den Naturschutzverbänden und Vereinen und Mitgliedern des Ortsgemeinderates in übergeordneten Gremien, Arbeitsgruppen und Verbänden.

Gemeinsam mit dem Bürgermeister von Eitorf moderiere ich die Zusammenkünfte und Workshops der Hochwasserpartnerschaft Mittlere Sieg deren Aktivitäten inzwischen auch im Umweltministerium in Mainz auf Interesse gestoßen sind. Jährlich treffen sich die Moderatoren der Hochwasserpartnerschaften inzwischen mit den Vertretern:innen des Umweltministeriums zum Erfahrungs- und Kenntnisaustausch und zur Koordination künftiger Aufgaben.

Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass die für den Katastrophenfall erforderlichen Maßnahmen geübt werden müssten und sind dazu in Kontakt mit den Behörden und Einrichtungen.

Vandalismus

Nahezu alle Ortsgemeinden der Region, aber auch Privatleute sind von zunehmendem Vandalismus betroffen. Ruhebänke, Spielplatzgeräte, Sportanlagen, Einzäunungen, Müllgefäße, selbst junge Obstbäume und aktuell die blaue Raiffeisenfigur im Siegbogen sind immer wieder Ziel sinnloser Gewalt. Die beschädigten Einrichtungen und Gegenstände dienen in den meisten Fällen der Allgemeinheit, erleichtern das tägliche Leben im Dorf oder sind einfach nur schön anzusehen. Um so unverständlicher sind die Taten der Personen.

Die verursachten Schäden gehen jährlich allein in den Verbandsgemeinden in die Zehntausende Euro und müssen ausnahmslos zur Anzeige gebracht werden.

Straßenreinigung, Rückschnitt und Müllentsorgung

In jedem Jahr sind wir leider gezwungen, auf die Straßenreinigungspflicht und den Rückschnitt von Gewächsen, Sträuchern und Bäumen aufmerksam zu machen. Gerade in den aktuellen Monaten mit großen Mengen an herabgefallenem Laub ist es wichtig, die Straßen zu kehren und zu reinigen, um eine Verstopfung der Regenwassereinlaufschächte zu verhindern.

Ich bitte alle Anlieger und Grundstückseigentümer mit Nachdruck um ein waches Auge und ggf. um den Rückschnitt an den Gewächsen und Sträuchern. Immer wieder verweigern die Fahrzeugführer der Entsorgungsunternehmen die Einfahrt in Straßen aufgrund der in den Verkehrsraum eingewachsenen Bäume und Gewächse. Die Müllgefäße bleiben dann ungeleert stehen.

Für jeglichen Müll und Unrat gibt es in Deutschland die Möglichkeit der ordnungsgemäßen Entsorgung. Trotzdem findet sich an den eingerichteten Plätzen zur Erholung im Dorf immer wieder Müll, der eigentlich in die dazu bereitgestellten Müllgefäße gehört oder an einer festgelegten Stelle abgegeben werden kann. Auch hier bitte ich um Mitnahme oder Abgabe des Unrates. Die Gemeindearbeiter werden es Ihnen danken, und wir müssen keine kostenintensiven Müllentsorgungen veranlassen.

Klimawende und Klimaschutz

Die Landesregierung RLP hat sich zum Ziel gesetzt, ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz in den Jahren 2035-2040 zu erreichen. Wir werden uns an dem dazu aufgesetzten Kommunalen Klimapakt (KKP) beteiligen. Der KKP soll den Kommunen dabei helfen, ihre Klimaschutzziele zu erreichen und sich effektiv an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Mit Unterzeichnung der Beitrittserklärung bekennen sich die Kommunen zu den Klimaschutzzielen der Landesregierung und erhalten dazu gezielte, bedarfsorientierte und individuelle Beratung und Begleitung im Bereich Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Auch wird aktuell eine landesweite Förder- und Beratungsplattform aufgebaut, damit alle Förderprogramme (EU, Bund, Land) im Bereich Klimaschutz sowie zur Anpassung an die Klimawandelfolgen schnell und einfach zu finden sind.

Vorbehaltlich der parlamentarischen Zustimmung werden wir uns über die Verbandsge-meinde Hamm am Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) beteiligen. Über dieses Programm können Fördermittel für Maßnahmen und Klimaschutz und zur Klimawandelfolgeanpassung bereitgestellt werden.

650 Jahre Opperzau/Oppertsau

Ende Juni 2024 feiert das Doppeldorf Opperzau/Oppertsau sein 650-jähriges Bestehen. Neben dem Bürgerverein Opperzau e.V. und der Kita Fürthen beteiligen wir uns am Festausschuss und den Vorbereitungen für dieses große Fest.

Ich hoffe, ich konnten Ihnen einen kleinen Einblick in die Dinge und Aktivitäten ermöglichen, mit denen sich die Ortsgemeindeverwaltung und der Ortsgemeinderat beschäftigen und somit Ihren berechtigen Informationsbedarf decken.

Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Übergang nach 2024.

Seien Sie zuversichtlich, denn am Ende wird alles gut werden, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende.

Ihr Ortsbürgermeister
Michael Rzytki