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Mitteilungsblatt Hamm (Sieg)
Ausgabe 49/2025
Hauptthemen
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Der Erlös der Benefizaufführung wird zu gleichen Teilen der Adele-Pleines-Stiftung und der SWR-Herzenssache gespendet.

Erfolgreicher Abschluss: Lampenfieber freut sich schon auf die nächste Saison – aber auch darauf, ein wenig Verschnaufen und neue Ideen sammeln zu können

Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) / Etzbach. Die Theatergruppe Lampenfieber hat am 23. November zum letzten Mal die Krimi-Komödie „Krötenwanderung“ im Bürgerhaus Etzbach aufgeführt. Insgesamt sechs Vorstellungen konnten Besucherinnen und Besucher aus der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) und Umgebung besuchen und sich in die Kneipe eines alternativen Hamms entführen lassen. Auch dieses Mal fand die Inszenierung der bekannten Theatergruppe großen Anklang.

Die „Grautümpel“-Schänke wurde zum Mittelpunkt einer mitreißenden Handlung, in der die fiktive Verbandsgemeinde vor dem Bau eines Holiday-Ressorts steht und sämtliche Dorfbewohnerinnen und -bewohner in einem Wulst aus Verstrickungen mitmischen wollen. Nach und nach offenbaren sich dabei neben dem maß-vollen Humor die Abgründe und Flecken auf den vermeintlich weißen Westen der Figuren.

Die Schauspieler, die jeweils in ihre Rollen schlüpften, bewiesen durch die Bank hinweg ihr Talent und verliehen den Figuren nicht nur Leben, sondern jeweils eine eigene Note, die die Präsentation des dreiaktigen Stücks im Ganzen noch gelungener machte. In den Pausen konnte sich das Publikum mit Getränken und kleinen Speisen von den Etzbacher Vereinen stärken.

– Wer eine zweieinhalbstündige Aufführung auf die Bühne bringen will, muss nicht nur eine Menge Text lernen, sondern auch viele Stunden und Tage proben, um alle Rollen in eine harmonische, authentische Gesamtkomposition zu überführen: Im Endspurt hatte sich Lampenfieber dafür sogar zwei ganze Wochenenden Zeit genommen, während die ersten Lesungen der Rollen bereits im April begonnen hatten. Dass sich diese Probenzeit ausgezahlt hat, bewiesen der minutenlange, kräftige Applaus, mit dem das Publikum die Aufführungen jeweils honorierte.

Dieser dürfte wohl auch der Liebe zum Detail gegolten haben, die die Inszenierung der Theatergruppe genoss: angefangen bei dem herausragenden Bühnenbild mit echter Theke, Spielautomaten und uriger Ausstattung über die Lichtsetzung oder die Feinheiten während des Spiels: Sei es der Kamerablitz eines übereifrigen Fotografens, die PowerPoint Präsentation einer überengagierten Projektmanagerin oder das ansehnliche Plakat einer ertappten Aktivistin. Nicht zu vergessen die wechselnden Kostüme, angeführt von der schusssicheren Weste von Kommissar „Bruce“ und die grünen Haarbüschel des Grautümpelmonsters, die sogar die Reihen des Publikums streiften.

Zusammen mit der Theatergruppe zieht Regisseur Jörg Brück ein sehr positives Resümee aus der Spielsaison. Anfangs sei er -verglichen mit seinen Schauspiel- und Musicalrollen- bei seinem Regiedebüt hinter der Bühne beinahe aufgeregter gewesen, als darauf – voller Lampenfieber eben. Aber um das Stück auftrittsreif zu machen, habe die Gruppe alles gegeben und sei wie immer mit Leidenschaft dabei gewesen, um letztlich den Zuschauerinnen und Zuschauern einen sorgenfreien Moment des Abschaltens und Mitlachens zu schenken, so auch Vereinsvorsitzender Ingo Neuhaus in seinen Schlussworten an das Publikum.

Ein rundum würdiges „Fest“ des 25jährigen Jubiläums, welches die Theatergruppe dieses Jahr ebenfalls feiern konnte. Nun sind alle invasiven Kröten gefangen und ihr Quaken verstummt zunächst einmal. – Wie es weitergeht? Hier hüllt sich Nachwuchs-Regisseur Jörg Brück noch in Schweigen. „Es gilt, die vielen gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten, welche diese neue Herausforderung mit sich gebracht hat“, so Brück in der Rückschau. „Die Freunde unserer Theatergruppe können aber sicher sein, dass es in 2026 wieder eine Lampenfieberzeit geben wird!“ (jr)