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Mitteilungsblatt Hamm Sieg
Ausgabe 5/2024
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Weitergabe eines Lebenswerks

Delegation der Arbeitsgruppe für das jüdische Museum bei der Unterzeichnung des Schenkungsvertrages. Von rechts vorne nach links hinten: Horst Moog, Karlernst Stosch, Bernd Niederhausen, Michael Wagener und Isabel Christmann.

Jahrzehntelang hat Horst Moog unermüdlich zum jüdischen Leben in Hamm/Sieg geforscht. Nun steht der Ortsgemeinde Moogs vollständige Sammlung aus aufgeschlüsselten Dokumenten und Bildnachweisen als Dauerleihgabe zur Verfügung. Sie wird das jüdische Museum im ersten Stockwerk des Kulturhauses eindrucksvoll bestücken und erweitern.

„Ein Stück meines Lebens geht jetzt aus dem Haus“, beschrieb es Horst Moog bewegt, als er am 23. Januar 2024 im Hammer Kulturhaus zehn dicke Alben überreichte, angefüllt mit den Zeugnissen mühevoller Arbeit.

Der 87-Jährige hat nicht nur zu der Historie des Verbandsgemeindegebiets Hamm (Sieg) recherchiert, sondern auch zum jüdischen Leben an der Sieg. Dank seiner Beharrlichkeit und Geduld hat er schließlich ein Monument aus tausenden Seiten zusammengetragen. Auch mit der Pflege von Kontakten zu geflohenen Familien, der Initiierung der Stolpersteinverlegung in Hamm sowie der Mitwirkung an Informations- und Gedenkveranstaltungen setzt sich Horst Moog heute wie damals dafür ein, die Erinnerungskultur an die Schoa vor Ort lebendig zu halten.

Daran anknüpfend hatte er vor einiger Zeit beschlossen, seine Nachforschungen öffentlich und speziell den Menschen aus der Umgebung zugänglich zu machen. In diesem Zusammenhang entschied der Ortsgemeinderat von Hamm/Sieg Ende 2022, mehrere Räume des ehemaligen Hauses der jüdischen Familie David (Kulturhaus) einer Ausstellung zu widmen, die als „Jüdisches Museum - Sammlung Horst Moog“ benannt wird.

Nach längerer Vorbereitung durch die Arbeitsgruppe rund um das Museum konnte Horst Moog nun den offiziellen Schenkungsvertrag unterzeichnen. Der Vertrag legt unter anderem fest, dass Moog seine Sammlung Karlernst Stosch aus der Arbeitsgruppe überlässt und dieser wiederum die Sammlung dauerhaft an die Ortsgemeinde Hamm verleiht.