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Mitteilungsblatt Hamm Sieg
Ausgabe 6/2024
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Luftsprünge und Schenkelklopfen

Fidele Küken

Mit Herz und Freude dabei!

HC Erbachtal auf Kurs nach Valhalla.

Die Ehre des Auftakts der Tanzaufführungen gebührte dann den Jüngsten: Die Fidelen Küken begeisterten das Publikum mit ihrer Performance und wurden gleich zu einer Zugabe aufgerufen: In altägyptische Gewänder gehüllt tanzten die Küken zu einem Medley aus „Walk like an Egyptian“ und Westernklängen von Ennio Morricone und Boss Hoss.

Anschließend gab Bauchredner Gera eine ganz besondere Büttenrede in Begleitung zweier schräger Vögel zum Besten: Während der schwarzgefiederte Emilio über die Parallelen von Tanken und Verhütung, Delfintherapie und den Zusammenhang zwischen Flensburg und Senioren for Future schwadronierte, sinnierte sein gelber Kumpane Richi lieber über das Gurgeln mit Kartoffelwasser und die Leistungen von Krankenkassen. Angelehnt an eine Unterbrechung proklamierte Gera mit den Vögeln spontan das Motto des diesjährigen Karnevals „Hamm klopft sich einen“.

Die Windecker Gäste von den Staatse Käls bewiesen zu Titeln wie „Major Tom“, dass nicht nur Tanzmariechen Julia Gerhards- Funke, sondern auch die Männer sich karnevalsgetreu zu bewegen wissen. Trotz Krankheitsfällen lieferten sie artistische Hebefiguren und eine solide Gesangseinlage zum „Alle für Kölle“-Klassiker ab und waren sich auch nicht zu schade, zwischendrin ein Schwätzchen mit dem Sitzungspräsidenten zu halten.

Mit den Nothberger Fanfaren erwartete das Publikum eine bunte Truppe aus Eschweiler: Schluss mit Uniformen und Einheitstracht, her mit Oktopus-Schulterkissen und Hawaiihemden! Die Blasmusiker waren nicht nur wegen ihrer Mitgliederstärke livegewaltig, sondern konnten mit ihren wummernden Beats, schnellen Rhythmen und modernen Arrangements von Popmusik und Karnevalshits begeistern. Die entstehende Polonaise im Publikum entführte viele der kostümierten Zuschauer:innen in den Tanzrausch.

Die KG Burggraf zog daran anknüpfend mit dem Bringsklassiker „Polka Polka Polka“ ein. Stellvertretend für das „pure Testosteron“ des Burglahrer Karnevalsprinzen Christian stellte der Verein sein Können mit eindrucksvollen Hebefiguren unter Beweis und überzeugte mit dem mitgebrachten Humor.

Gegen Ende der „ersten Sitzungshalbzeit“ sorgten die Bühnenfeger der Fidele Jongen mit ihrem raffiniert choreografierten Auftritt für einen der Stimmungshöhepunkte. Unter den Bühnenfegern befand sich außerdem ein Geburtstagskind: Simon Kleine, der sich nicht nur als Tänzer (, sondern auch als Trainer) im Verein engagiert und dem die Begeisterung für die fünfte Jahreszeit offenbar in Fleisch und Blut liegt. Gerührt bedankte er sich für das gebrachte Ständchen und bei seinen Mitstreiterinnen, die ihn „jedes Jahr über die Session“ brächten, bevor die Bühnenfeger ihre Zugabe mit einem Klatschspiel eröffneten.

In der Pause hatten die Jecken Gelegenheit (in Form von belegten Brötchen und Traube-Käse-Spießen) für ihr Leibeswohl zu sorgen und die Eindrücke aus dem bisherigen Programm auf sich wirken zu lassen. Wer sich mit Bekannten austauschen wollte, fand sich bei Tisch, Theke und Rauchergasse zur Toilette zusammen.

Nach einer guten halben Stunde wurde dann nicht nur (das Glas) gehoben, sondern auch geschwebt: Das Tanzcorps der Fidele Jongen unternahm in ihrer Performance atemraubende Flugübungen und vollführte akrobatische Luftsprünge und –würfe.

Der HC Erbachtal war ähnlich athletisch, aber weniger filigran mit Schild, Speer und Axt angereist und sichtlich gerüstet für einen Rave auf dem Drachenboot. Die Tanzgruppe konnte nicht nur mit ihren aufwendigen Requisiten, sondern auch mit der detailverliebten Umsetzung ihres Wikingerthemas punkten, die über Schminke, Tanzschritte und Musikauswahl alles mitbedacht hatte.

Im großen Finale der Tanzgruppen drehte auch das Fidele Jongen Schiff dann noch einmal ordentlich am Steuerrad: Die Fidele Jongen ließen sich nicht lumpen und liefen mit einem Musicalmedley aus raffinierter Choreografie und einigen Überraschungen auf. Dabei wahrten sie den musicaltypischen Schein von improvisierten Flashmobs bei gleichzeitig rasanten Wechseln von Outfits und Tanzstilen. Vertreten waren unter anderem Solo- und Duoacts (Dirty Dancing), elegante Kostüme und Masken (Moulin Rouge, Blues Brothers, König der Löwen und Dschungelbuch), Kindheitsträume (Hannah Montana) sowie eine an Magic Mike angelehnte, ungenierte Stripshow der männlichen Tänzer.

Mit diesem fulminanten Ausklang übernahm die Karnevalsband „Hännes“ aus Wissen die weitere Gestaltung des feuchtfröhlichen Abends der rundum gelungenen Sessions-Sitzung.

(jr)