Tim Kölzer berichtete über die Jugendfeuerwehr
Bürgermeister Berno Neuhoff
Wehrleiter Stefan Deipenbrock
- Fortsetzung der Titelseite -
Wehrleiter Stefan Deipenbrock ging in seiner Rede auf die Situation der freiwilligen Feuerwehr ein. Im Jahr 2022 mussten insgesamt 166 Einsätze bewältigt werden. Hierunter auch rund 30 Wald- und Vegetationsbrände. Gerade die letztere forderten die Einsatzkräfte bis an die Grenze der Belastbarkeit, waren doch viele Einsatzstellen nur schwer zu erreichen. Hier zeigte sich der Wert, so Deipenbrock, der guten Ausbildung, die in den Löschzügen durchgeführt wird. Teilweise mussten mehrere Einsätze am Tag abgearbeitet werden. Deipenbrock dankte besonders den Gerätewarten, die nicht nur in den Einsatzbetrieb eingebunden waren, sondern im Anschluss die Geräte wieder einsatzbereit machen. Dies war aufgrund der Vielzahl von Alarmen eine Aufgabe, die einen hohen Zeitaufwand mit sich brachte. Dies wird von den Gerätewarten ebenfalls im Ehrenamt und neben dem „normalen“ Feuerwehrdienst geleistet. Einen Grund zur Freude gab es natürlich auch. Beim Löschzug 3 (Katzwinkel) konnte das neue Fahrzeug übergeben werden. Hierbei handelt es sich um ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 10), welches die Schlagkraft des Löschzuges natürlich erhöht. Deipenbrock dankte besonders dem Team und seinem Stellvertreter Daniel Hundhausen, die sich intensiv mit der Konzeption befasst hatten.
Ein weiteres Thema war der Bedarfsplan, der nach mehr als 2 Jahren fertiggestellt wurde. Es gibt Licht und Schatten, so Deipenbrock. Der Schatten zeigt sich bei den Gerätehäusern, die nicht mehr dem Bedarf entsprechen. Hier wird in den nächsten Jahren viel Geld investiert werden müssen. Das, was als sehr positiv im Bedarfsplan benannt wurde, ist die Mitgliederentwicklung. Auch Deipenbrock ging auf die Tagesalarmsicherheit ein. Es werden Konzepte im Rahmen des Katastrophenschutzes erarbeitet. Dies in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Kreisverwaltung. Die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Hamm soll intensiviert werden. Geplant ist ein gemeinsamer Stab für die Abarbeitung und die Führung in besonderen Lagen. Zum Abschluss seiner Rede dankte er den Aktiven, den Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr. Ganz besonders dankte er aber den Partnerinnen und Partnern sowie den Familien, ohne deren Unterstützung ein solches Ehrenamt nicht möglich wäre.
Bürgermeister Neuhoff ging darauf ein, dass derzeit keine normalen Zeiten herrschen. Es gebe viele globale Probleme. Neuhoff dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz. Besonders ging er auf den Einsatz an der Kirche in Wissen ein. Die Decke ist an mehreren Stellen weggebrochen und die Orgeln sind total beschädigt. Dieser Einsatz, so Neuhoff, wird sicherlich allen in Erinnerung bleiben. Wir wissen, dass die Belastung nicht spurlos an euch vorbeigeht. Das Ehrenamt ist am Limit, so auch die Aussage des Feuerwehrbedarfsplanes. Wir müssen, so Neuhoff weiter, schauen, wie wir den Bürger wieder deutlich machen, dass die Feuerwehr nicht für alles und jedes zuständig sein kann. Er ging dann auf die knappen Ressourcen ein.
„Das Positive ist, dass unsere Feuerwehr in der VG zu einer der mitgliederstärksten Einheiten gehört. Die Leistungsbereitschaft habt ihr im letzten Jahr beeindruckend demonstriert. Die Herausforderungen sind aber auch sehr groß. Alle drei Gerätehäuser müssen ertüchtigt werden, um auch weiterhin die Einsatzbereitschaft gewährleisten zu können. Wir als Verbandsgemeinde müssen für Fahrzeuge in den nächsten Jahren rund 5 Millionen Euro und für die Gebäude rund 10 Millionen Euro einplanen. Das Land und der Bund müssen die Kommunen mit Mitteln ausstatten und nicht nur Aufgaben verlagern.“ Der Präsident der ADD stellte es bei seinem Besuch treffend fest: „Ganz schön eng hier“. Das war im Gerätehaus Katzwinkel. Alle Gerätehäuser „platzen aus allen Nähten“, so Neuhoff. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Dazu müssen aber Förderrichtlinien endlich mal den Marktpreisen angepasst werden. Ohne die Unterstützung durch das Land sind die Aufgaben nicht zu bewältigen“, so Neuhoff. „Packen wir es an, sehen wir die Herausforderungen als Chance und bleiben trotz allem gut gelaunt“, bat der Bürgermeister und bekam den Applaus der Anwesenden.
Tim Kölzer gab einen kurzen Bericht zur Jugendfeuerwehr ab. Die Jugendfeuerwehr der VG hat derzeit 52 Mitglieder. Das Durchschnittsalter beträgt derzeit 11,5 Jahre, das ist eine sehr junge Truppe. Wir konnten in der Vergangenheit immer wieder Jugendfeuerwehrleute in die aktiven Einheiten bringen. Ein besonderer Anlass war das Jubiläum der Jugendwehr, zu dem viele Eltern erschienen waren.
Verpflichtungen, Beförderungen und Ehrungen:
Verpflichtet wurden Noel Schulze, Jonas Jung und Jason Kinner (Gastfahrer) alle Löschzug (LZ 3 Katzwinkel). Steffen Ebach (LZ 1 Wissen) und Felix Reifenrath (LZ3) sind nun Feuerwehrmann. Zum Oberfeuewehrmann wurden: Nick Hildbrand, Niklas Huppertz, Maik Schlappe (alle LZ 1). Oberfeuerwehrfrau ist jetzt Leonie Strink (LZ3). Julia Denker und Lea Kemper (LZ 1) wurden zur Hauptfeuerwehrfrau befördert. Hauptfeuerwehrmann sind jetzt Frank Eckart und Colin Köhlbach (LZ 1). Löschmeister wurde Jan-Philipp Rick (LZ 1). Dirk Neuhoff und Martin Trapp (LZ 2 Schönstein) sind jetzt Oberlöschmeister. Erik Otto ist jetzt Brandmeister und Matthias Lauer( beide LZ 1) Oberbrandmeister.
Matthias Lauer, Christoph Henn (LZ 1), und Jens Vierschilling wurden mit dem silbernen Ehrenzeichen (25-jährige Tätigkeit) geehrt. Frank Muhs (LZ 1), Frank Weidenbruch (LZ 2), Gerd Stangier, Hans-Peter Brucherseifer (LZ 3) und Stefan Muhs wurden mit dem goldenen Ehrenzeichen für 35/45 Jahre Dienst ausgezeichnet.
Text und Fotos: Bernd Köhnen