Osterklappern Schönstein 1950er Jahre
In Schönstein pflegte man vor langer Zeit den schönen Brauch des Osterklapperns. Zu sehen sind hier Kirche und Schule sowie das Schloss im Hintergrund auf einer Aufnahme von Alfons Reinstädtler aus den 1920er Jahren.
Auch in Schönstein flogen einst nach dem Glorialäuten an Gründonnerstag „die Glocken nach Rom“, so jedenfalls sagt es die Legende. Denn wegen der Grabesruhe am Karfreitag schwiegen die Glocken in der alten Schönsteiner Kirche. Anstelle des Glockenläutens gaben dann die „Klapperjungen“ mit ihren hölzernen Ratschen jeweil drei Mal täglich unüberhörbar die Uhrzeit an. Dieser urchristliche Brauch kann gut 1500 Jahre alt sein, sagen manche Quellen. Mit den Klappern zog die Dorfjugend durch den Ort und bat um Spenden, die nach nach Krieg wohl in erster Linie aus Ostereiern bestand. In Funktion treten die Glocken erst wieder zur Ostermesse in der Nacht zum Sonntag. Die Schönsteiner pflegen diesen schönen Brauch schon lange nicht mehr, eigentlich schade.
Die Aufnahme mit den fünfzehn „Klapperjungen“ entstand etwa in der Mitte der 1950er Jahre vor dem alten Gotteshaus in Schönstein. (bt)