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Mitteilungsblatt Wissen - Wisserland...mehr wissen!
Ausgabe 16/2024
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Ukrainer nähen für ihre Heimat

Eine Gruppe ukrainischer Flüchtlinge hat in Wissen eine Nähstube eröffnet. Allerdings beschäftigen sich die etwa 15 Frauen und Männer nicht mit dem Kürzen von Hosenbeinen oder dem Umnähen von Rocksäumen. Momentan, in einem Raum im Kulturwerk untergebracht, produzieren sie dringend benötigte Teile für das Krankenhaus in Sumy (Ukraine). Die ukrainische Stadt liegt etwa 2.200 km östlich von Wissen und rund 50 km von der russischen Grenze entfernt. Bedingt durch die örtliche Lage ist das Krankenhaus zentraler Ort für die Operation und Behandlung von Verletzten. Und das bestimmt auch die Produktion der Nähstube in Wissen. Hosen mit seitlichen Klettverschlüssen für am Bein Operierte und T-Shirts, ebenfalls seitlich mit Klettverschlüssen, werden aktuell produziert. Die Gruppe ist zurzeit im Besitz von acht Industrienähmaschinen, die ein Unterstützer des Café Kiew in Wissen über persönliche Kontakte organisieren konnte. Als nächstes stehen Armschlingen verschiedener Art auf dem Produktionsprogramm. Dabei widmet sich ein Teil der 15 Mitarbeiterinnen dem Anzeichnen und Zuschneiden der Einzelteile, die dann an den vorhandenen acht Arbeitsplätzen vernäht werden. Ihr Problem ist im Augenblick, dass sie zwar die Nähmaschinen vor Ort lassen können, aber das Stoff-Material und die fertigen Teile täglich mitnehmen müssen, da der Raum auch anderweitig genutzt wird. Deshalb wird aktuell ein Raum zur dauerhaften Nutzung gesucht. Gesucht werden natürlich auch Materialien, um die angesprochenen Teile nähen zu können.

Verarbeitet wird alles, was möglich ist und sofort vernäht werden kann.

Nach einer kurzen Vorstellung des Projekts im Café Kiew am Dienstag der vergangenen Woche waren am Freitag schon die ersten Spender vor Ort. Aktuell können „Stoffspenden“, die verarbeitbar sind, täglich von Montag bis Freitag in der Zeit 14:00 bis 16:00 Uhr im „Nähzimmer“ im Kulturwerk abgegeben werden. Der Eingang befindet sich an der Rückseite der Halle, die Außentreppe hoch und dann in die dritte Tür auf der rechten Flurseite hinein. Üblicherweise hört man hier aber auch schon das Surren der Nähmaschinen. Weitere Ideen für dringend benötigte Artikel sind aktuell in der Umsetzung. Selbst die Reste der Stoffabschnitte werden gesammelt und sollen eingefärbt und dann zu Tarnnetzen verarbeitet werden. Der Transport der Teile erfolgt von Neuwied aus etwa einmal monatlich. Von hier werden auch andere weiterhin dringend benötigte Hygieneartikel wie Zahnpasta, Seife, Shampoo oder Pampers in die Ukraine gebracht.

In diesem Zusammenhang möchten wir darauf hinweisen, dass die Verbandsgemeindeverwaltung auch weiterhin Wohnraum für geflüchtete ukrainische Familien, meistens Frauen mit Kindern, sucht. Wenn Sie helfen können steht Ihnen bei der Verbandsgemeindeverwaltung Frau Knautz unter der Telefonnummer 02742- 939168, E-Mail: hilfe.ukraine@rathaus-wissen.de, gerne zur Verfügung.