Das steinerne Kreuz auf dem Alserberg wurde sinnlos zerstört.
Das Steinkreuz an der K 65 zwischen dem Wissener Gymnasium und der Realschule auf dem Alserberg ist umgeworfen worden. Die Reste liegen am Straßenrand. Das Mahnmal erinnert an einen Mordfall vom Dezember 1906. Damals kam hier die 22-jährige Näherin Luise Becher aus Dünebusch ums Leben. Erst sechs Wochen später konnte man des Täters habhaft werden. Zuvor waren nach Angaben von Amts-richter Spieß 49 verdächtig erscheinende Personen verhaftet worden. Der Täter wurde umgehend dem Königlichen Amtsgericht in Wissen zugeführt, die eigentliche Verhandlung fand dann in Neuwied statt. Das dortige Landgericht verurteilte ihn zu einer lebenslangen Zuchthaus-strafe. Am Ort der grausamen Tat steht seit nunmehr 117 Jahren dieses steinerne Kreuz mit der Inschrift „Wanderer bete für ihre Seele!“ Leider wurde es sinnlos zerstört. (bt)
Statement Bürgermeister Neuhoff:
„Im Wisserland wurden seit dem letzen Jahr mehrere Wegkreuze geschändet oder zerstört. Ob zwischen den Taten ein Zusammenhang besteht, kann ich nicht sagen. Das wären Vermutungen. Ich habe mir den Tatort und die Bruchstücke am Freitag persönlich angeschaut, mich der Sache angenommen und am Samstag ein Wissener Unternehmen auf dem Alserberg (das Kreuz befindet sich am Gehweg zwischen Realschule plus und Gymnasium) beauftragt, die zerstörten Teile aufzunehmen und erst einmal zu sichern. Wir werden schauen, ob der Schaden reparabel ist. Das kann letztlich nur ein Steinmetz bewerten und wenn ja, brauchen wir einen Spender.
Solche Taten lassen die Menschen, die dort leben und auch mich immer traurig und wütend zurück. Ich finde das respektlos und intolerant. Die Achtung aller Religionen entspricht dem Toleranzgedanken, ist Grundlage unserer Demokratie und gilt für alle Religionen. Die christlich abendländische Kultur auch in Wissen ist Teil unserer Geschichte. Einige Leute haben in ihrem Status gepostet, dass sie die Zerstörung ebenfalls wütend und fassungslos macht. Das Kreuz ist für Anwohner im Wissener Stadtteil Alserberg, wie auch der parkähnliche Friedhof dort, Teil ihrer Identität und auch Erinnerungskultur an Elke schrecklich Tat (siehe Artikel). Ich hoffe, wir können es wieder instandsetzen. Spender können sich gerne bei mir im Büro melden.