Der Werksausschuss der Verbandsgemeinde Wissen konnte sich beim Baustellentermin von den positiven Effekten der Verwendung von Flüssigboden überzeugen.
Im Zuge der Erneuerung der Kanalisation im Bereich der Holschbacher und der Pirzenthaler Straße wird „Flüssigboden“ eingesetzt. Die Kanalhaltung wird aus PP-Schächten und PP-Rohrleitungen hergestellt. Der Aushub wird ressourcenschonend wieder zur Verfüllung der Baugruben in Form von Flüssigboden aufbereitet und eingebaut.
Am Montag (28. April) stellten die Verantwortlichen bei einer Baustellenbegehung das Verfahren zum Einbau von Flüssigboden und den Baufortschritt im Bereich der Holschbacher und der Pirzenthaler Straße vor. Zu dieser Veranstaltung hatten die Verwaltung und die Stadtwerke, als, wie Bürgermeister Berno Neuhoff es nannte, operative Abteilung, den Werksausschuss der Verbandsgemeinde eingeladen. Neben den Mitgliedern des Werksausschusses waren der Landesbetrieb Mobilität (LBM) und die ausführende Baufirma erschienen.
Sebastian Träger, Ingenieur der Stadtwerke Wissen GmbH/Verbandsgemeindewerke, erläuterte zunächst den Hintergrund der Verwendung des Materials. Wenn die Schadstoffbelastungen es zulassen, wird das Material für diese Form der Verfüllung überwiegend an der Baustelle gewonnen, so Träger. Dies spare nicht nur Zeit, die nicht für den Transport aufgewendet werden muss, sondern auch Ressourcen und vor allem CO2. Bei der normalen Abfolge müssen Splitt, Sand und andere Stoffe zur Baustelle transportiert und der Aushub abgefahren werden, was die Umgebung, neben der Baustellentätigkeit, zusätzlich belastet. Eine weitere Verringerung der Belastung für Anwohner ist es, dass bei herkömmlichen Arbeitsabläufen die „Verdichtung“ mittels großer Rüttelplatten einen erheblichen Lärm erzeugt, so der Fachmann.
Die Mitglieder des Werksausschusses zeigten sich erstaunt, als die Sprache auf die Haltbarkeit und damit auf die Fragen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz kam. Hier zeigte Träger auf, dass diese Form der Arbeiten nicht nur Ressourcen spart, sondern auch, bedingt durch die Beschaffenheit des Materials, eine erheblich längere Haltbarkeit, die Fachleute sprechen von 100 Jahren, habe. Der „flüssige Boden“ wird durch das Zusammenspiel von vorhandenem Aushub, Wasser und Compound (Bindemittel) erzeugt. Durch die Eigenschaften des Flüssigbodens wird eine optimale Bettung der Rohrleitung erreicht. Der zeitweise fließfähige Boden verdichtet sich selbst und erhärtet je nach Temperatur, sodass der Straßenbau einen tragfähigen Untergrund vorfindet.
Damit verringere sich das Risiko von Senkungsschäden, bestätigte auch der Vertreter des LBM. Die Transporte auf der Baustelle können durch den Einsatz deutlich reduziert werden. Für Bürgermeister Berno Neuhoff steht fest, dass dies eine Investition in Nachhaltigkeit und Zukunft sein wird. Dieser Aussage konnten alle Mitglieder des Ausschusses zustimmen. (kkö – StW Wissen)