Neues und altes Rathaus besichtigt

Ratsmitglieder aus VG, Stadt und Ortsgemeinden informierten sich – Neubau liegt im Zeitplan

Noch durch das aktuelle Rathaus aus dem Jahr 1957 verdeckt, entsteht derzeit in großen Schritten das neue Verwaltungsgebäude. Über die innovative Bauweise aus Holz und Beton, die Herausforderungen bei der Entstehung und Gründung des neuen Hauses sowie die Fortschritte beim Innenausbau informierten sich an einem Freitagnachmittag die ehrenamtlichen Ratsmitglieder aus Verbandsgemeinde, Stadt sowie den fünf Ortsgemeinden.

Bürgermeister Berno Neuhoff und Projektleiter und Bauingenieur Marc Eichhorn gaben im Rahmen von Führungen einen interessanten Überblick zu Zahlen, Daten und Fakten aus erster Hand. Sie informierten über die Entstehungsweise des neuen Rathauses und den Baufortschritt. „Das neue Rathaus ist ein transparentes Haus für alle Besucher und bietet die Basis für die Digitalisierung der Verwaltung.“ Zuvor wurde auch der Zustand des alten Rathauses in Augenschein genommen, dessen Elektroinstallation nicht mehr mit den heutigen Anforderungen mithalten kann, um die notwendige Technik zu versorgen, ganz zu schweigen von der energetischen Bilanz des Gebäudes, heißt es in einer Pressmeldung aus dem Rathaus.

Marc Eichhorn, als zuständiger Bauingenieur und Projektleiter, wie auch Berno Neuhoff führten die Teilnehmer durch das neue Rathaus und erläuterten den Weg vom 3-D-Modell aus dem Drucker bis zur jetzigen innovativen Bauweise und dem zielgerichteten Planungsprozess. Marc Eichhorn: „Wir hatten bisher Glück mit dem guten Entwurf der Planer sowie dem guten Zusammenspiel der Büros und den beteiligten Firmen.“ Der neue Bau verfügt über eine moderne, klimagerechte Energieversorgung mit Luft-Wärmetauschern, bei der auf fossile Brennstoffe künftig ganz verzichtet wird.

Schwierigkeiten, berichteten beide, gab es bei der Gründung des Bauwerks 2023. Der nasse Winter hatte den lehmigen Boden völlig aufgeweicht und teilweise die Grube einstürzen lassen. Nachbarbauten rückten beim Abrütteln näher auf die Grube zu und mussten abgefangen werden. Diese und andere Herausforderungen wurden während der bisherigen Bauphase gut gemeistert, berichteten Neuhoff und Eichhorn.

Beide bedankten sich bei allen Fraktionen im VG-Rat. Dieser hatte sich zu einer neuen Form des Projektmanagements entschieden, bei der die Koordinierung und Planung von Verwaltung und Bürgermeister durch eine Projektgruppe ergänzt wird. Fraktionsvorsitzende, Beigeordnete, Verwaltungsmitarbeiter und Baufachleute beraten und entscheiden gemeinsam mit dem Bürgermeister, was kurze Reaktions- und Entscheidungszeiten garantiert. Vom Beschluss über die Auftragsvergabe der Planungsleistung im Juli 2021 bis zum Beschluss über die Vergabe der Rohbauarbeiten im März 2023 waren es dadurch insgesamt nur 18 Monate. Die Planung und Bemusterung sämtlicher Gewerke, Böden „bis hin zu den Schaltern und Toilettenbrillen“ konnten in 38 Planungssitzungen komplett abschlossen werden. Schnelle Vergaben ohne Zeitverlust sind das positive Ergebnis der Arbeit aller Beteiligten, die sich einig sind, dass sich die Flexibilität und die gute Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Fachleuten bewährt hat. Auch die Einhaltung der Planungskosten von 8,7 Mio. Euro hat das Team stets im Auge. Hier läuft mit aktuell 4,4 % Steigerung nichts aus dem Ruder, wie es bei öffentlichen Großprojekten leider öfter der Fall ist. Das Land fördert das Neubauprojekt mit 3,5 Mio. Euro.

Wenn alles weiter nach Plan läuft, ist das Gebäude im Frühjahr 2026 bezugsfertig. Nach dem Umzug der kompletten Rathausmannschaft beginnen dann die Deinstallation und der Abriss des alten Gebäudes. Das neue Rathaus wird anschließend an der Seite zur Sparkassen hin noch durch einen kleinen Anbau mit Besprechungsräumen und Trauzimmer ergänzt. Heiraten im oder auf dem Gebäude des walzWERKwissen bleibt aber auch weiterhin möglich.

Die Gestaltung des Platzes vor dem Rathaus schließt das Bauprojekt zu guter Letzt ab. Hier entsteht eine große Freifläche mit Bäumen, die sich auch als Platz für schöne Feste eignet. Geparkt wird zukünftig hinter dem Rathaus, wo für E-Fahrzeuge eine öffentliche Ladesäule der EAM zur Verfügung stehen wird. Mit einem Tag der offenen Tür und einem Bürgerfest auf dem Vorplatz soll das neue Rathaus 2027 dann offiziell eingeweiht werden.