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Ausgabe 27/2024
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Feuerwehrnachrichten

Löschmaßnahmen über die Drehleiter

Die unter Atemschutz tätigen Einsatzkräfte waren stark belastet

Alle drei Löschzüge der VG-Feuerwehr in Wissen (Wissen, Schönstein, Katzwinkel) mit rund 70 Personen sowie die Wehr aus der VG Hamm und weitere Einheiten waren im Einsatz. Fotos: Verwaltung

Die Freiwillige Feuerwehr Wissen wurde am Mittwoch (26. Juni), gegen 12.30 Uhr, zu einem Brand in die Innenstadt gerufen. An einem Mehrfamilienhaus, in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof, war es zu einem Feuer gekommen. Aufgrund der Meldung der Leitstelle Montabaur wurde der Löschzug Katzwinkel ebenfalls alarmiert.

Bereits auf der Anfahrt konnten die Feuerwehrleute eine große Rauchsäule erkennen. Der Löschzug Wissen konnte sehr zeitnah ausrücken. Grund hierfür war, dass die Drehleiter, während einer Übung am Vormittag, einen Defekt aufwies und dieser behoben werden sollte. Dieser Umstand führte dazu, dass die Freiwillige Feuerwehr Hamm mit ihrer Drehleiter und einem Tanklöschfahrzeug die Kameraden in Wissen unterstützten.

Vor Ort stellte sich die Lage schwierig dar, da der Hauseingang in einem „Innenhof“ liegt und für die Drehleiter nur geringe Bewegungsfläche vorhanden war. Eine Brandbekämpfung von der Rückseite war nur mit handgeführten Strahlrohren möglich. Die Zufahrt von Fahrzeugen wurde durch die dort liegenden Gärten verhindert. Bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte hatte sich eine Person mit schwersten Verletzungen, wie sich später herausstellte, selbst retten können. Diese wurde durch Polizeibeamte betreut und dann dem Rettungsdienst übergeben. Eine weitere Person wurde durch den ersten vorgehenden Atemschutztrupp gerettet. Für die schwerstverletzte Person wurde ein Rettungshubschrauber angefordert, der im Stadion Wissen landete.

Die Brandbekämpfung war, so die Feuerwehr, sehr aufwendig und forderte die Einsatzkräfte enorm. Die im Innenangriff eingesetzten Feuerwehrleute, allesamt mit Atemschutzgeräten ausgestattet, gingen bis an die Leistungsgrenze. Bei den herrschenden Temperaturen und der natürlich weit höheren Temperatur im Brandbereich, mussten die Kräfte regelmässig ausgetauscht werden. Dies führte zu einem Nachalarm für den Löschzug Schönstein. Im Verlauf des Einsatzes wurde die Freiwillige Feuerwehr Hamm, im sogenannten Vollalarm, für den Grundschutz alarmiert. Gegen 13.30 uhr konnte „Brand unter Kontrolle“ gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den frühen Abend. Gegen 21 Uhr wurde eine Brandnachschau durchgeführt.

Die Betroffene Wohnung sowie die darunterliegende Wohnung sind derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Brandschutzmauern, die zu beiden Seiten errichtet sind, verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude. Im Dachgeschoß befindet sich, wie in vielen älteren Gebäuden, ein sogenannter Kriechboden. Dies machte es den Einsatzkräften zusätzlich schwer. Über die Drehleiter wurden Teile des Daches abgedeckt, um Glutnester, die mit einer Wärmebildkamera gesucht wurden, ablöschen zu können. Bereits früh wurde das Brandobjekt und benachbarte Gebäude vom Stromnetz getrennt. Über die WarnApps sowie Radiodurchsagen wurden die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert Fenster und Türen zu schließen.

Die Freiwilligen Feuerwehren waren, unter der Leitung des Wehrführers Wissen David Musall, mit rund 70 Kräften vor Ort. Die Feuerwehreinsatzzentrale im Gerätehaus Wissen war ebenfalls besetzt und unterstützte den Einsatz logistisch. Der Regelrettungsdienst war mit zwei Rettungswagen und zwei Notärzten vor Ort. Der DRK-Ortsverein Wissen stellte sechs Kräfte und zwei Rettungsmittel. Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz und wurde durch das Ordnungsamt Wissen unterstützt. Bürgermeister Berno Neuhoff sowie der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur Florian Jendrock machten sich ein Bild der Lage. Zur Brandursache gibt es keine Informationen. Die Höhe des Sachschadens liegt, laut Polizei, im sechsstelligem Bereich. (kkö)