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Ausgabe 28/2022
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Änderung Schulbezirke: Es geht um die Zukunft der Bildungslandschaft im Wisserland

Die Franziskus-Grundschule in Wissen hat ein Raumproblem. Demgegenüber hat die Barbara-Grundschule in Katzwinkel Platz und Kapazitäten.

In der Franziskus-Grundschule in Wissen gibt es ein Raumproblem und das bei steigenden Schülerzahlen. Doch es gibt eine naheliegende Lösung: Katzwinkel hat das Potential, weitere Grundschüler aufzunehmen. Dazu bedarf es der Änderung der Schulbezirke. Auch trägt es zur Standortsicherung der Schulstandorte bei.

In einem kürzlich stattgefundenen Pressegespräch schildert Verbandsgemeindebürgermeister Berno Neuhoff gemeinsam mit dem in der Verwaltung zuständigen Sachbearbeiter Markus Würthen die aktuelle Grundschulsituation in der Verbandsgemeinde Wissen (VG).

Seit Jahren ist die räumliche Situation in der Franziskus-Grundschule in Wissen angespannt. Hinzu kam ein nicht vorhersehbarer Zuwachs der Bevölkerung in Wissen im Jahr 2021. Auch dies trage dazu bei, dass die prognostizierten Schülerzahlen in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen werden. Dabei seien die ukrainischen Flüchtlingskinder in dieser Berechnung noch gar nicht berücksichtigt.

Für die Franziskus-Grundschule bedeutet dies, dass im Schuljahr 2022/2023 erstmals 18 Klassen gebildet werden müssen. Derzeit besuchen rund 390 Kinder in 17 Klassen die Grundschule. Um das Betreuungsangebot weiterhin anbieten zu können, wird die VG in einem benachbarten Gebäude Räumlichkeiten (rund 280 Quadratmeter) anmieten.

Keiner will Container auf einem viel zu engen Schulhof

Doch es gelte, sich Gedanken zu machen, wie es insbesondere ab dem Schuljahr 2023/2024 weitergehen soll, so Neuhoff. Hinsichtlich einer schnellen Lösung sei ein Anbau an der Franziskus-Grundschule nicht realisierbar. Auch fehlt der Platz. Die Alternative seien etwa Container auf einem viel zu engen Schulhof in Wissen oder die Anmietung von weiteren Räumlichkeiten in der Stadt. Das wiederum führe zur Zerteilung und Zerstreuung des Schulstandortes, was weder für Lehrer noch Schüler eine gute Lösung sein könne.

Hinsichtlich dieser Thematik sei die Idee gekommen, eine Veränderung der Schulbezirke vorzunehmen. Dies sei schnell bis zum Schuljahr 2023/2024 umsetzbar und spare teure Investitionen. Letztlich sei es eine „Win-Win-Situation“, die Entspannung in Wissen schaffe und den Erhalt der Grundschule in Katzwinkel über Jahre sichere. So könne man über die „Runden kommen“, so Neuhoffs Meinung.

Nach weiteren Gesprächen Mitte Mai hielten das auch die Schulaufsicht, die Schulleitungen, die Kreisverwaltung Altenkirchen, die Verwaltung in Wissen sowie die Ortsbürgermeister für die zielführendste Lösung.

Schulbezirk Katzwinkel soll um Mittelhof und Hövels erweitert werden

An der Barbara-Grundschule in Katzwinkel geht es insgesamt entspannter zu. Hier werden aktuell rund 60 Kinder in vier Klassen unterrichtet. Auch für die kommenden Jahre werden konstant niedrige Schülerzahlen prognostiziert.

Die Änderung der Schulbezirke soll so aussehen, dass zukünftig die Ortsgemeinden Mittelhof und Hövels dem Schulbezirk Katzwinkel zugeordnet werden. Ausgenommen hiervon ist der Wohnplatz Blickhauserwald in der Ortsgemeinde Mittelhof. Dieser grenzt direkt an das Stadtgebiet von Wissen. Dabei sollten die Grundschulen in den derzeitigen Trägerschaften bleiben, so Neuhoff, d. h. die Franziskus-Grundschule in der Trägerschaft der VG, die Grundschulen in Katzwinkel und Birken-Honigsessen jeweils in Trägerschaft der beiden Ortsgemeinden.

Aufgrund der Kapazitäten werden schon jetzt in Katzwinkel etwa fünf ukrainische Flüchtlingskinder aus dem Wisserland beschult, die mit dem Bus nach Katzwinkel kommen. Die Kinder dort zu beschulen, mache Sinn. Denn Wissen hat von den Schülerzahlen her große Klassen und Katzwinkel biete kleine Klassen, fügt Markus Würthen an. Die räumliche Ausstattung ermögliche die Aufnahme weiterer Schüler.

Auch die Schüler aus Mittelhof und Hövels sollen mit dem Bus nach Katzwinkel gebracht werden. Hinsichtlich etwaiger Gastschulverhältnisse (etwa für Geschwisterkinder) wolle man einen „geschmeidigen“ Übergang schaffen.

Kinder sollen bestens beschult werden - Erhalt der drei Grundschulen als Ziel

Insgesamt, so Berno Neuhoff, gehe es nicht zuletzt um den Erhalt der drei Grundschulen in der VG, wozu er betonte: „Die Vielfalt der Grundschulen soll erhalten bleiben“. Neben Wissen und Katzwinkel gibt es noch die Grundschule in Birken-Honigsessen, die von einer Veränderung der Schulbezirke nicht betroffen ist.

Den Kindern solle zudem eine bestmögliche Ausbildung ermöglicht werden. Man wolle auch aus pädagogischer Sicht, dass die Kinder bestens beschult werden.

Ziel sei es zu diesem Thema die Eltern sowie die Ortsgemeinderäte Hövels und Mittelhof „mitzunehmen“. Die Ratsvertreter seien gefragt, diese Entscheidung für die Zukunft der Bildungslandschaft im Wisserland zu treffen. Mittelhof und Katzwinkel sprachen sich bereits für die Änderung aus. In Hövels muss hierzu nochmals beraten werden. (KB)