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Ausgabe 30/2022
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53. Jahrmarkt in der Vorbereitung

Nach 2021 wird auch in diesem Jahr ein Projekt von „action medeor“ unterstützt

Bereits vor mehreren Wochen war von einer überwältigend großen Zahl von Jahrmarktsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern signalisiert worden: Wir wollen am 8. und 9. Oktober endlich wieder einen Jahrmarkt in traditioneller Form auf dem „Platz des Wissener Jahrmarkts“ veranstalten. Nun ist auch eine weitere wichtige Vorentscheidung für den 53. Jahrmarkt gefallen: Unter drei vorliegenden Projektanträgen entschied sich die Mehrheit der Leiterinnen und Leiter einer Aktion oder eines Standes des anstehenden Jahrmarkts für ein Projekt von „action medeor“, mit der man bereits im vergangenen Jahr sehr erfolgreich zusammenarbeiten konnte.

Konkret geht es in diesem Projekt darum, in Kibaha, Tansania, eine Produktionsstätte für Laborreagenzien zu errichten. Warum sind der Bau und die Einrichtung eines solchen Labors in Tansania so bedeutungsvoll? Um eine Krankheit zu therapieren, ist zunächst eine genaue Diagnose notwendig. Dazu wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um Entzündungen und Infektionen diagnostizieren zu können. Zur Erstellung eines solchen Blutbildes benötigen die Labore Reagenzien, chemisch besonders reine Stoffe, die mit bestimmten anderen Stoffen unter definierten Bedingungen eine Reaktion auslösen. Die Herstellung solcher Reagenzien ist sehr kostenträchtig, weshalb viele Labore in Tansania sich deren Beschaffung aus dem Ausland nicht leisten können. Das hat zur Folge, dass viele Krankheiten nicht exakt diagnostiziert und behandelt werden können.

Eine Lösung dieses Problems wäre es, in Tansania Produktionsstätten zu bauen, um so im Land selbst Blutanalysereagenzien herzustellen. Genau dafür engagiert sich „action medeor“ in diesem Land. Es wäre ein wichtiger Schritt für eine zuverlässige, dauerhafte und kosteneffiziente Verfügbarkeit dieser wichtigen Verbrauchsmaterialien. 86 Krankenhäuser sollen in dieses Projekt mit eingebunden werden für die die Reagenzien aus eigener Herstellung kostenlos zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden für diese Krankenhäuser Laborgeräte angeschafft und Labormitarbeiterinnen und -mitarbeiter daran ausgebildet. Medizintechniker von „action medeor“ werden die notwendigen Geräte kostenlos warten. Da die Produktion von Reagenzien sehr energieaufwändig ist, soll über eine Photovoltaikanlage die Energieversorgung der Produktionsstätte in Kibaha nachhaltig gesichert werden.

Das gesamte Finanzvolumen für das Projekt beträgt 1.383.398 €. Der größte Teil dieses Finanzvolumens wird durch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) bereitgestellt, wenn „action medeor“ einen Eigenanteil von mindestens 75.000 € übernimmt. Diesen Anteil erbittet „action medeor“ vom Jahrmarkt der kath. Jugend Wissen.

Um dieses finanzielle Ziel zu erreichen und nach zwei Jahren Jahrmarkt in abgespeckter Form endlich wieder Jahrmarkt als großes Wissener Volksfest feiern zu können, ruft das Jahrmarktsteam die gesamte Bevölkerung auf nach Kräften mitzutun, mitzuhelfen, dass in Kibaha die Produktionsstätte zur Herstellung von Reagenzien gebaut werden kann und dadurch genaue Diagnosen möglich sind, um Menschenleben zu retten.