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Mitteilungsblatt Wissen - Wisserland...mehr wissen!
Ausgabe 32/2023
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Der Bürgermeister informiert

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Köttingsbach ist ein Fließgewässer (Gewässer 3. Ordnung), der vermutlich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verrohrt wurde. Er verläuft vom Schützenplatz unterirdisch, teilweise unter Häusern, durch die West- und Wiesenstraße und die Bundesstraße und fließt unter dem ehem. Bauhofgelände (Blähau) in die Sieg.

Nach geschätzten 60 Jahren und aufgrund der veränderten Klimasituation ist die Verrohrung den Anforderungen bei Starkregen, wie zum Beispiel am 22. Juni 2023, nicht mehr gewachsen. Dann kann es passieren, dass Wasser bei Extremwetterlagen oberirdisch über den Schützenplatz die Weststraße, die Wiesenstraße und die Bundesstraße bis zur Unterführung/Feuerwehrhaus fließt. Darauf müssen wir uns in bestimmten Lagen einstellen. Das gilt auch für andere Stellen im Gebiet der Verbandsgemeinde Wissen.

Diese Probleme haben zurzeit viele Städte in Deutschland, nicht nur Wissen, die nach dem Krieg bebaut und versiegelt wurden.

In den Gremien der Verbandsgemeinde hat man das erkannt und die nötigen Weichen am 01.08.2023 gestellt. Es wurde ein Bündel von Maßnahmen beschlossen. Manche werden kurzfristig umgesetzt, andere brauchen einen langen Atem. Bis Lösungen gefunden, neue Pläne erstellt und umgesetzt werden und der Bach evtl. in der West- und Wiesenstraße verlegt und die Straßen durch die Stadt ausgebaut werden, können schnell viele Jahre vergehen, weil wir uns in einem bebauten und versiegelten Gebiet bewegen, wo sich auch Hauptwasserleitungen und viele andere Medien in der Straße befinden. Dies muss gut geplant werden. Insofern ist Geduld bei uns allen für die Planungen, Beantragung von Fördermitteln und die Umsetzung, die im Zuge der Straßenplanung erfolgt, gefragt.

Was wurde unternommen und was wird kurzfristig getan?

Wichtig ist, dass wir konkret handeln. So hat eine durchgeführte Kamerabefahrung Ende Juni gezeigt, dass die Verrohrung des Köttingsbachs im oberen Teil an einigen Stellen deutliche Verformungen und Risse aufweist und stabilisiert werden muss.

Zusätzliche Belastungen und Erschütterungen gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Passt man nicht auf, könnte es zu einem Bruch kommen. Der Schutz der Anwohner und Einwohner der Stadt und der Erhalt der bestehenden Rohrinfrastruktur Köttingsbach hat daher oberste Priorität.

Dies führt in den nächsten Wochen und Monaten zu Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer und Anwohner. Und das in einer Zeit, wo gleichzeitig der Ausbau von Glasfaser im eigenwirtschaftlichen Ausbau der Deutschen Glasfaser in der Stadt Wissen beginnt und der Straßenausbau am Alserberg und bald auch in der Rathausstraße vom Rathaus bis zur Schulstraße stattfindet. Diese Baustellen verbessern unsere Infrastruktur und nachher freuen sich alle, in der Bauphase erschweren sie aber das Leben. Auch stellen sie uns bei der Verbandsgemeindeverwaltung und der Stadtwerke Wissen GmbH vor große Herausforderungen, insbesondere da wir mit wenig Personal versuchen müssen, gleichzeitig alles optimal zu koordinieren. Wir können diese Baumaßnahmen aber nicht verschieben und haben keinen unmittelbaren Einfluss darauf.

LKW ab 3,5 t können die Stelle in der Weststraße nicht mehr passieren. Durch die dadurch erforderliche Sperrung für diese LKW ist natürlich auch die Wiesenstraße betroffen. Die großräumige Umleitung erfolgt z.B. ab Nisterbrück über die sogenannte Bahnparallele B 62, ab Europakreisel über die Ost- und Gerichtsstraße. Die Rathausstraße bleibt für den Lieferverkehr also erreichbar. Hierzu erfolgt noch eine gesonderte Meldung im Mitteilungsblatt.

Im oberen Teil der Weststraße werden quer über die Straße Stahlplatten eingelegt. Um die Belastung so gering wie möglich zu halten, erfolgt eine Vollsperrung für Fahrzeuge über 3,5 t. Ausgenommen von dieser Regelung bleiben der Schülerverkehr und die Linienbusse. Für Anwohner und PKW bleiben die Häuser grundsätzlich erreichbar, es sei denn es kommt zu Bauarbeiten. Dann würden Sie unmittelbar über uns oder das Mitteilungsblatt informiert.

Die Sanierung soll unverzüglich in den nächsten Wochen und Monaten angegangen werden. Dies ist nicht ganz einfach, da die Rohre von spezialisierten Fachfirmen und Statikern untersucht werden müssen, um dann konkrete Entscheidungen für Maßnahmen an den jeweiligen Rohrabschnitten treffen zu können. Daher ist die genaue Dauer der Sperrung nicht bekannt, zumal an der Gewässerverrohrung nur gearbeitet werden kann, wenn es möglichst trocken ist.

Kurz- bzw. mittelfristiges Ziel ist es, das bestehende Rohrleitungssystem des Köttingsbachs zu erhalten und zu ertüchtigen, damit es offen bleibt, stabilisiert wird und Wasser weiter durchfließen kann.

Parallel zur Reparatur wird eine sogenannte hydrodynamische Berechnung für den Köttingsbach vorgenommen, die verschiedene Starkregenereignisse und Hochwassersituationen simuliert, um die zukünftig notwendige Dimensionierung der Rohre zu berechnen und zu prüfen, welche Rückhaltemaßnahmen oder Möglichkeiten zur Renaturierung des Köttingsbaches bestehen. Dazu wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, die Grundlage für eine weitere Planung, die mögliche Beantragung von Fördermitteln und eine europaweite Ausschreibung sein wird.

Bei Fragen zur Baumaßnahme wenden Sie sich bitte an die Stadtwerke Wissen GmbH oder die Verbandsgemeindeverwaltung, auch gerne per E-Mail unter info@rathaus-wissen.de. Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise im Mitteilungsblatt oder im Internet unter www.wissen.eu.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Geduld!

Ihr
Berno Neuhoff
Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Wissen
Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Wissen GmbH