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Mitteilungsblatt Wissen - Wisserland...mehr wissen!
Ausgabe 34/2025
Hauptthemen
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Private Hochwasser- und Starkregenvorsorge

Wasserschutzkissen, Quelle: Hochwasserschutz-Profis

Lichtschachtabdeckung, Quelle: Buchfink Hochwasserschutz

Wasserschutzschlauch, Quelle: Brandschutz Ettiswil AG

Dammbalkensystem, Quelle: IBS Technics GmbH

Sandsäcke, Quelle: Stadt Hamm

Zurzeit wird das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde Wissen erstellt. In den kürzlich durchgeführten Bürgerversammlungen ist der Vortrag zum Thema „Private Vorsorgemaßnahmen“ auf großes Interesse gestoßen, daher möchten wir an dieser Stelle noch einmal zur Thematik informieren.

Starkregen:

Starkregenereignisse mit außergewöhnlich hohen Regenmengen in kurzer Zeit (z.B. heftige Gewitterschauer) werden im Zuge des fortschreitenden Klimawandels immer häufiger. Sie sind ein schwer kalkulierbares Überschwemmungsrisiko, das überall auftreten und große Schäden verursachen kann. Da solche Niederschläge räumlich und zeitlich nicht genau vorherzusagen sind, kann es Sie sehr überraschend treffen. Kommunale Starkregen- und Hochwasservorsorge kann nicht jede private Bebauung schützen. Privater Objektschutz ist daher essenziell zur Verhinderung von Personen- und Sachschäden. Einfache Vorsorgemaßnahmen können wirksam große Schäden verringern. Hier seien nur einige Beispiele genannt:

  • Funktionstüchtige Rückstausicherungen schützen vor Kellerüberflutung aus dem Kanal. Prüfen Sie daher regelmäßig die Rückstausicherung Ihres Hauses.

    Falls Sie noch keine Rückstausicherung haben, beraten Sie unsere Stadtwerke hierzu gerne. (Stadtwerke Wissen GmbH, Tel. 02742/ 93450)

  • Liegt Ihr Haus am Fuß eines Hangs oder am Ende einer abschüssigen Straße? Öffnen Sie dem Wasser nicht Tür und Tor - verhindern Sie vielmehr, dass herabschießendes Wasser über Gebäudeöffnungen ins Haus eindringt, z.B. durch hochgemauerte Kellerlichtschächte, Wasserschutzkissen oder Lichtschachtabdeckungen. Ihr kritischer Blick offenbart Ihnen die Schwachstellen Ihres Gebäudes.

  • Kleine Bäche können bei Starkregen zu reißenden Flüssen werden. Die Fluten können unerwartet und damit unvorbereitet auch Ihr Haus betreffen. Informieren Sie sich darüber, was passieren kann, und treffen Sie entsprechende Vorbereitungen. Dazu gibt es die Starkregengefahrenkarten des Landes im Internet.

  • Lagern Sie nichts im unmittelbaren Uferbereich ab, das bei Hochwasser abgeschwemmt werden und bei den Unterliegern Schaden anrichten oder den Abfluss behindern kann.
  • Gegen Überflutungsschäden kann man sich versichern. So lassen sich auch nicht zu verhindernde Schäden absichern. Informieren Sie sich bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz über die Möglichkeiten der Elementarschadenversicherung.
  • Beobachten Sie gerade im Sommer das Wettergeschehen. Der Deutsche Wetterdienst informiert großräumig über aktuelle Gefährdungen unter www.dwd.de.

Ob Sie gefährdet sind, können Sie aus den Sturzflutgefahrenkarten des Landes Rheinland-Pfalz ersehen. Die Karten finden Sie im. Wasserportal RlP: https://wasserportal.rlp-umwelt.de/servlet/is/10360/.

Treffen Sie jetzt Vorsorge, damit der nächste große Regen nicht zur persönlichen Sintflut wird.

Hochwasser:

Ein vollständiger Schutz gegen Hochwasser ist nicht möglich, aber bis zu einem bestimmten Wasserstand können Sie durch Vorsorgemaßnahmen die möglichen Schäden reduzieren. Dazu gibt es ein paar Grundregeln, beginnend von der Gebäudenutzung über die Wahl von Baustoffen und Materialien bis hin zur Installation von Schutzvorkehrungen am Haus.

  • Verlagern Sie, wenn möglich, empfindliche und hochwertige Nutzungen wie Wohn- und Schlafräume in die oberen Etagen. Lagern Sie im Keller nur Dinge, die unempfindlich sind oder schnell ausgeräumt werden können.

  • Gleiches gilt für elektrische Anlagen. Die Anordnung der Energieverteilungsanlage sollte 50 cm über dem höchsten Wasserspiegel liegen.

  • Schützen Sie Ihr Gebäude gegen Rückstau aus der Kanalisation.

  • Prüfen Sie bei Erneuerung Ihrer Ölheizung Alternativen und die mögliche Verlegung in ein Obergeschoss.

  • Wählen Sie wasserverträgliche Materialien beim Bauen, Sanieren und Renovieren.

  • Gebäudeöffnungen können durch mobile Elemente verschlossen werden, um zu verhindern, dass Wasser eindringt. Standsicherheit und die Gefahr des Aufschwimmens sind jedoch unbedingt zu beachten.

Für die Planung und Ausführung dieser Maßnahmen ziehen Sie am besten Fachleute zu Rate, die sich in der komplexen Materie auskennen. Bei der Suche nach entsprechenden Fachleuten mit Kenntnissen im hochwasserangepassten Planen, Bauen und Sanieren helfen Ihnen die Ingenieurkammer, die Architektenkammer und die Handwerkskammer. Außerdem gibt es zahlreiche Broschüren und Faltblätter, mit denen Sie sich informieren können, z.B. die „Hochwasserschutzfibel“ des Bundesbauministeriums oder den „Leitfaden Starkregen - Objektschutz und bauliche Vorsorge“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), die Sie im Internet finden.

Weitere Informationen zum örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde Wissen finden Sie auf unserer Homepage.

https://www.wissen.eu/Leben-Wohnen/Bauen-Wohnen/Hochwasser-und-Starkregenkonzept/