Ein Altarbild des 21. Jahrhunderts,
Drolshagen und seine Sankt Clemens-Kirche sind nicht weit von Wissen entfernt und die Neugestaltung dieser Kirche und dabei insbesondere des Altarraumes hatten sich bis an die mittlere Sieg durchgesprochen.Eine ganz andere und moderne Mariendarstellung durch einen angesehenen Maler der Gegenwart - das hatte die Mitglieder der Wissener Kolpingsfamilie aufhorchen lassen und neugierig gemacht.
Also stellte Mia Geimer-Stangier einen Kontakt her und unter der Führung des Vereinsvorsitzenden Richard Walter machte sich eine stattliche Anzahl von Mitgliedern auf den Weg ins benachbarte Sauerland und damit ins Erzbistum Paderborn.
Dort wurden die Wissener bereits von Monsignore Bernhard Schröder erwartet,der sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, die Geschichte und die Gestaltung der Sankt Clemens-Kirche zu erläutern.
Viele Jahrhunderte ist die romanische Basilika alt und sie wurde in den letzten Jahren einer umfangreichen Renovierung unterzogen und strahlt von daher nunmehr in neuem Glanz.Gleiches gilt für die in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts an das historische Gebäude seitwärts angebaute neue Kirche.Zu beiden Teilen des Gotteshauses wusste Monsignore Schröder viele interessante Details zu berichten.
Eine bei Restaurierungsarbeiten gefundene Münze aus der Zeit Kaiser Otto III. ( 980 - 1002) lässt auf die frühe Entstehung der Kirche schliessen.Deren wechselvolle Geschichte mit der Gründung eines Klosters der Zisterzienserinnen im Jahre 1235,den Schäden der Säkularisation Anfang des 19.Jahrhunderts und einem modernen Anbau einer weiteren Kirche vor mehr als 50 Jahren wurde im Vortrag von Herrn Schröder engagiert vorgestellt.
Den stärksten Eindruck auf die Kolpingschwestern und Kolpingbrüder machte dann aber verständlicherweise die Neugestaltung der jüngeren Kirche und dabei das Altarbild des Künstlers Thomas Jessen.
Maria in Jeans und auf einer Leiter stehend - so etwas kannten die Wissener bis dahin nicht.Monsignore Schröder machte deutlich, dass die Leiter die Himmelfahrt Mariens darstellt und Bezug auf das alte Testament mit der Jakobsleiter nimmt.Der ebenfalls dargestellte ungläubige Apostel Thomas steht als Sinnbild für heutige Christen mit ihren Fragen und Zweifeln.Alles in moderner Darstellung und gemalt mit hoher künstlerischer Kompetenz - ein einzigartiges Altarbild und eine beeindruckende Erfahrung für die Betrachter.
Für die Mutter Gottes hatte die Darstellerin der Maria bei den zur Zeit laufenden Passionsspielen in Oberammergau,Andrea Hecht,Model gestanden und für den Thomas wählte der Künstler Jessen ein Selbstbildnis.Ein Teil der Wissener Gruppe hatte wenige Tage vorher eine Aufführung des Passionsspieles besucht und man traf damit in Drolshagen völlig unerwartet auf ein vertrautes Gesicht.
Vereinsvorsitzender Richard Walter dankte Monsignore Bernhard Schröder für seinen Vortrag und zum Abschluss des Kirchenbesuches sprach die Gruppe ein gemeinsames Gebet.
Den gelungenen Tag ließ die Wissener Kolpingsfamilie dann bei einem gemeinsamen Essen im Schnütgenhof am Ufer des Biggesees ausklingen.