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Mitteilungsblatt Wissen - Wisserland...mehr wissen!
Ausgabe 39/2023
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Radwege im Wisserland: Informatives Gespräch der Bürgermeister

Die TeilnehmerInnen des Gespräches um Bürgermeister Berno Neuhoff

Wie geht es weiter mit den Radwege-Baustellen im Bereich der Verbandsgemeinde (VG) Wissen? Wie sind die Planungsstände, wo gibt es noch Probleme? Darüber sprachen kürzlich die Verantwortlichen im Bürgerhaus Hövels.

Der Einladung von Bürgermeister Berno Neuhoff waren dankenswerterweise alle zuständigen Stellen gefolgt: der Landesbetrieb Mobilität Diez mit Leiter Benedikt Bauch, die Kreisverwaltung Altenkirchen, die Master-Straßenmeisterei Betzdorf, die Wissener Verwaltung sowie die Bürgermeister bzw. Beigeordneten aus den einzelnen Ortsgemeinden des Wisserlandes.

Grundlage der Besprechung bildete das von der VG Wissen erstellte und politisch beschlossene Radwegekonzept mit dem „Ist-Zustand“ und einer Prioritätenliste. Ganz oben steht der Radweg Sieg, zugleich Mittelland-Route im Radnetz Deutschland. Dieser Fluss-Radweg stellt die Haupt-Verbindungsachse durch das Wisserland dar. Hier drückt bekanntlich der Schuh am meisten, es gibt zahlreiche Herausforderungen. Die Stadt Wissen konnte mit Bundesfördermitteln in diesem Jahr die Trasse Pirzenthal-Wissen radwegekonform ausbauen, und somit bereits jetzt den RadfahrerInnen eine schöne Verbindung z. B. ins Holperbachtal bieten. Das wichtigste Element fehlt nach wie vor: die Brücke bei Etzbach zur Anbindung des bestehenden Radweges Sieg-abwärts. Hier erläuterte Stefan Glässner, zuständig beim Kreis, anschaulich den Planungsstand, die Probleme und die Förderkulisse. Aussagen zur zeitlichen Umsetzung der Maßnahme interessierten selbstverständlich die anwesenden Ortsvertreter, auch wurde sich - gerade bei diesem Bauabschnitt - mehr Hilfe durch die heimischen Abgeordneten gewünscht. Fakt ist, dass dieser Lückenschluss der wichtigste in der gesamten Region ist.

Benedikt Bauch, Leiter des LBM Diez, erläuterte die zahlreichen weiteren Bauabschnitte des Radweges Sieg flussaufwärts bis zur VG-Grenze vor Wallmenroth. Bei jedem einzelnen Abschnitt gab es für die anwesenden Ortsbürgermeister bzw. Beigeordneten die Möglichkeit zum Nachfragen bzw. zur Diskussion. Es herrschte reges Interesse an den Planungsständen, welche teilweise nicht zufriedenstellen konnten. Es mangelt an Planungskapazitäten und somit am Baurecht, demgegenüber steht Bürokratie und die schwierige Topografie - wie in fast allen Flusstälern üblich.

Bürgermeister Berno Neuhoff betonte, dass die Wissener Verwaltung selbstverständlich die zuständigen Baulastträger wie Kreis, Land und Bund unterstütze, wo und soweit das möglich ist. Über Naturschutz und Gewässerschutz können sich die Radwegeplaner allerdings nicht hinwegsetzen - die Beteiligungen an den Planungen und die gesetzlichen Regelwerke sind umfangreich.

Trotzdem herrschte bei den Anwesenden keine Resignation, sondern eher das Interesse, weiterzukommen in den zahlreichen Baustellen - sei es die anstehende Beschilderung des Radweges Sieg Opperzau - Wissen, die Beschilderung des Westerwald-Lahn-Radweges von Wissen bis Luckenbach, der Radwege-konforme Ausbau der Heubrücke bei Schönstein oder die Weiterführung des Radweges Sieg in Richtung Betzdorf.

Daneben sind seitens der VG Wissen weitere Verbesserungen geplant, wie z. B. die Einholung von Fördermöglichkeiten für Rad-Rundtouren und Alltags-Radwegen in die einzelnen Ortsgemeinden. Hier ist die Verwaltung bereits tätig geworden, weitere Planungen stehen noch an. Das „große Ganze“ darf hierbei nicht vergessen werden: die Anbindung der Radrouten an die Nachbargemeinden, Städte und Landkreise. Dem Kreis AK kommt hier eine Schlüsselrolle zu, denn ein kreisweites Radkonzept (ausstehend) ist Voraussetzung für eine sinnvolle und gemeinsame Radrouten-Planung der einzelnen Verbandsgemeinden.

Fazit: Es wird noch einige Jahre dauern, bis das Radwege-Drehkreuz Wissen zufriedenstellend für den zunehmenden Radverkehr gerüstet ist. Die Anwesenden bei diesem kleinen „Radwege-Gipfel“ im Bürgerhaus Hövels wollen jedenfalls das mögliche dazu tun.