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Mitteilungsblatt Wissen - Wisserland...mehr wissen!
Ausgabe 42/2025
Hauptthemen
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Historisches Wissener Kalenderblatt Oktober

165 Jahre

01.10.1860. Vollendung der neuen Schulhäuser in Wissen

150 Jahre

10.1875. Durch Rückschläge wurde das Kapital verkleinert und die Heinrichshütte 1881 unter altem Namen neu gegründet.

135 Jahre

01.10.1890. Befuhr der erste Zug die eingleisige 11,1 km lange Bahnstrecke von Wissen nach Morsbach. Davon lagen 6,7 km auf dem Gebiet des Kreises Altenkirchen. Es fuhren nicht nur Personen- und Güterzüge durchs Wisser Bachtal, sondern auch mit Erz beladene Züge von der Grube Geyersecke und Eisenhardt nach Wissen.

Die Baukosten betrugen 1 018 000 RM.

125 Jahre

01.10.1900. Ist das Gebäude der neuen Winterschule dem Bürgermeister schlüsselfertig übergeben und der Unterricht am 9. November in demselben begonnen worden, nachdem der Leiter der Anstalt, Direktor Fisch, die ihm als Dienstwohnung angewiesene Räume schon vorher bezogen hatte

20.10.1900. In einem Schreiben an den Aufsichtsrat, teilt der Stellvertretende Vorsitzende Herr Königs seinen Austritt aus dem Aufsichtsrat aus Gesundheitsgründen mit.

120 Jahre

17.10.1905. Der Aufsichtsrat bewilligt 1 800 000 RM für Um- und Neubauten in Deutz und Wissen. In Deutz sollte Ein Mittel Walzwerk entstehen. Auf der Grube Vereinigung sollte ein Beamten-Doppelhaus für ca. 9 000 RM erbaut werden. Auf der Grube St. Andreas bestehende Wohnungen für 2 Beamte erweitert werden. Gesamtkosten ca. 15 000 RM. Auf der Alfredhütte eine neue Gebläse Maschine von 600 PS inkl. Maschinenhaus mit Laufkran, 2 Dampfkessel von je 140 qm und Montage, Kosten ca. 200 000 RM. In Betrieb befanden sich zwei 2 stehende Gebläse Maschinen von 1874 und 1 liegende von 1883 mit einem System was veraltet ist, sie reichen nicht zum Betrieb eines Hochofens. Nur in Gemeinschaft mit einer größeren Anlage werden ca. 500 PS frei, sie sollen auf der Grube Petersbach für die elektrischen Anlagen Verwendung finden, zum Betreiben von zwei Fördermaschinen auf 300 und 600m Tiefe, zwei Pumpen zu 1 und 1,2 qm und einen Kompressor, zusammen für 200 000 RM

115 Jahre

06.1910. Reiste Karl Grosse auf Rat des Generaldirektors Dr. Wolfgang Reuter von der Firma Demag nach England um in Süd-Wales (Swansea), der Stätte der englischen Weißblechherstellung und Anlagen dieser Art zu besichtigen. Mitte des 19 Jahrhunderts hatten die Engländer die Kunst der Weißblechherstellung aus dem Erzgebirge übernommen. 50% der in Deutschland verbrauchten Weißbleche wurden aus dem Ausland eingeführt, vorwiegend aus England.

105 Jahre

05.10.1920. Kam es zum großen Streik in beiden Werken, trauriges Kapitel in der Geschichte. Gegen den Willen der Gewerkschaften legte man im Weißblechwerk die Arbeit nieder. Auf der Alfredhütte war durch den Streik, an Ofen III, die im Januar vorgenommene Dämpfung zusammengebrochen. Man hatte vor, ihn noch einige Monate in Betrieb zu halten. Bis auf weiteres konnte man nur mit einem Ofen fahren.

07.10.1920. Diesem Streik schlossen sich wenige Tage später die Alfredhütte an, auch die angeschlossenen Gruben kamen zum Stillstand. Der Arbeiterrat forderte die Ausgabe von

Waren-Bons, 40 RM Kindergeld pro Monat und 2 Tage später Anteile am Reingewinn.

Die Direktion hatte zuvor versprochen die gleichen Löhne wie bei der Firma Rasselstein Neuwied zuzahlen. Etwa 1900 Arbeiter im „Wilden streik“.

08.10.1920. Das Weißblechwerk verlor durch den Streik wertvolle Auslandsaufträge. Eine dritte Gasgebläsemaschine wurde in dieser Zeit in Betrieb genommen. Bevorstehende Einstellung der Notstandsarbeiten bringen 3 Erzgruben mit 3 000 Bergleuten in Gefahr des Versaufens.

11.10.1920. Der Aufforderung die Arbeit wieder aufzunehmen wurde nicht Folge geleistet.

Während des Streiks stellt sich heraus, dass ein Teil der Walzwerker sich sehr aggressiv zeigte. Werksleitung drohte seinerseits Polizeiverstärkung (Grüne Polizei) aus Düsseldorf anzufordern, die dann am Sonntag auch mit zwei Hundertschaften einrückten. Sie besetzten das Weißblechwerk und die Walzwerkssiedlung. Den betroffenen Abteilungen wurden die Kündigungen zugestellt. Darauf erklärten alle Arbeiter sie währen entlassen. Der Arbeiterrat und der Bevollmächtigte der Direktion baten alle Arbeiter ihre Arbeit wieder aufzunehmen.

12.10.1920. Es wurden wieder Verhandlungen aufgenommen.

15.10.1920. Letzter Streiktag. Nachdem die Arbeiter nach einigen Woche eingesehen hatten, dass der Streik ihnen nur schaden würde, nahm man die Arbeit wieder auf. Die Werksleitung sagte, die Haltung der streikenden Arbeiter wäre mustergültig gewesen. Der Ausgang des Streiks ist nicht bekannt.

24.10.1920. Karl Grosse wurde von der RWT- Hochschule, Aachen der Grad eines Doktor Ing.- Ehrenhalber verliehen.

100 Jahre

01.10.1925. Fand in Altenkirchen eine Landwirtschaftliche Ausstellung und Gewerbeschau, auch unter großer Beteiligung von Wissener Landwirten statt.

01.10.1925. Trat der bisherige Leiter der Wissener der Landwirtschaftsschule, Herr Direktor Matthias Fisch in den Ruhestand, er war 33 Jahre an der Winterschule tätig. Sein Nachfolger wurde Hans Theodor Rieke aus Imgenbroich berufen.

95 Jahre

21.10.1930. Schloss man das Siegerland an die Ferngasleitung aus dem Ruhrgebiet an. Das Weißblechwerk stellte man ausschließlich auf Ferngas um. Zur Beheizung sämtlicher Öfen hatte bis zum Herbst Generatorgas verwendet, man stellte es in eigenen Anlagen aus Braunkohlenbriketts her.

80 Jahre

10.1945. Auf der Siegstrecke konnte der Zugverkehr von Köln bis Siegburg wieder auf-genommen werden.

65 Jahre

01.10.1960. Bestand die Hütten- und Walzwerks- Berufsgenossenschaft der auch die Hüttenwerke Siegerland angehörten 75 Jahre.

07.10.1960. Fand die diesjährige Betriebsräte Vollversammlung der „HWS“ auf der 62 m hohen „Hohen Bracht“ im Sauerland statt.

35 Jahre

01.10.1990. Die Sieg-Rheinische Germania-Brauerei wurde von „Brau & Brunnen AG“ Dortmund übernommen. Am 1. Oktober 1990 gingen die Aktien aus dem Familien-Streubesitz unter der Federführung des Aachener Geologie - Professors Walter Wittke an Brau & Brunnen. Die Produktion in Hersel sowie die Fassbierabfüllung wurden zum 1. Oktober 1990, die Flaschenbierabfüllung zum 31.12.1990 eingestellt.

Horst Rolland, Arbeitskreis Walzwerk