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„Spazierstock“ schnüffelt nach undichten Stellen im Netz

Mehr als hundert Kilometer misst das Gasrohrleitungsnetz der Stadtwerke Wissen GmbH. Neben der Stadt Wissen werden die Ortsgemeinden Birken-Honigsessen, Katzwinkel und Selbach versorgt. Mindestens alle drei Jahre überprüft eine Fremdfirma im Auftrag der Stadtwerke jeden einzelnen dieser 100.000 Meter Leitungsrohre. Fachleute einer Iserlohner Firma sowie Mitarbeiter der Stadtwerke gehen gegenwärtig die Leitungen ab und „schnüffeln“ nach dem flüchtigen Stoff. Die Versorgungsleitungen weisen einen Durchmesser von 5 bis 25 cm auf und liegen zwischen 0,90 und 1,20 Metern unter der Straßenoberfläche.

Moderne Technik

Zur Kontrolle der Dichtheit verwenden die Fachleute hochempfindliche FID-Geräte (Flamm-Ionisations-Detektoren), die bereits optisch und akustisch reagieren, wenn die Außenluft nur den einmillionsten Anteil Gas enthält. Das Gerät sieht aus wie ein Spazierstock, an dessen unterem Ende ein Saugnapf angebracht ist. Vom Handgriff führt ein Schlauch zu dem umgehängten Anzeigegerät, Zeigt sich am FID-Gerät bei der Grobortung ein Ausschlag, dann heißt dies, dass sich Gasteilchen in der Luft befinden, und zwar in einem Umkreis von etwa fünf Meter. Hier muss also eine undichte Stelle im Rohrnetz sein. Punktgenaue Messung

Der Punkt auf der Straße wird markiert. Jeweils fünf Meter ober- und unterhalb dieses Punkts werden mit einem Presslufthammer dicht hintereinander 40 Zentimeter tiefe Löcher mit je einem Zentimeter Durchmesser gebohrt. Mit einem weiteren „Spazierstock“, an dessen unterem Ende jetzt ein einem Schnorchel vergleichbarer Aufsatz angebracht ist, wird jedes Loch ausgemessen und die vermutete Undichtigkeit in der Gasleitung „eingekreist“. 95 Prozent dieser Ortungen sind so exakt, dass unmittelbar über der undichten Stelle der Boden aufgebrochen wird. Nur in wenigen Fällen bedarf es einer weiteren Bohrung. Selbstverständlich wird bei der Überprüfung des Hauptrohrnetzes auch jeder einzelne Hausanschluss unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Überprüfung zeigt, dass sich das Rohrnetz der Stadtwerke in einem guten Zustand befindet. Neben den vorgeschriebenen turnusgemäßen Überprüfungen des Rohrnetzes erfolgen in jedem Jahr Begehungen durch die Mitarbeiter der Stadtwerke.