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Ausgabe 44/2025
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„Wissen 2030“ war Thema beim traditionellen Kaufmannsessen

Zum 30. Kaufmannsessen in der Siegstadt hatte der „Treffpunkt Wissen“ eingeladen. Am Donnerstag (23. Oktober) kamen rund 50 Interessierte in das Forum des Kulturwerks. Bürgermeister Berno Neuhoff (Verbandsgemeinde und Stadt Wissen) sprach zum Zukunftsthema „Wissen 2030“.

Thomas Kölschbach, Vorsitzender vom Treffpunkt, begrüßte die Gäste aus Handel, Gewerbe und Dienstleistung. Er, bereits seit vielen Jahren kommunalpolitisch tätig, freute sich, dass die Frage nach den Zukunftsaussichten so viele Besucherinnen und Besucher ins Kulturwerk geführt habe. Die Veranstaltung, in den Anfängen als interne Veranstaltung des Treffpunkts Wissen entstanden, ist seit einigen Jahren für alle Interessierten geöffnet. Besonders begrüßte Kölschbach Graf Hatzfeldt, Dr. Matthias Reuber (MdL) sowie die Vertreter der Kommune.

Wissen 2030 – „Optimismus ist Pflicht“

Bürgermeister Berno Neuhoff ging zunächst darauf ein, dass die großen Krisen unserer Zeit (Polykrisen) die Bürgerinnen und Bürger, nicht nur in Wissen, verunsichern. Neuhoff zeigte mehrere Problemfelder auf, darunter die chronische Unterfinanzierung der Kommunen, zu geringe oder fehlende Zuschüsse vom Land, immer mehr Aufgaben ohne finanziellen Ausgleich. Allein bei den Kindertagesstätten sind das rund 1,3 Millionen Euro in der Verbandsgemeinde, so Neuhoff. Neuhoff zitierte den Philosophen Karl Popper: „Optimismus ist Pflicht“ – dieser Ansatz habe ihn seit Beginn seiner Amtszeit als Bürgermeister der Verbandsgemeinde (2019) geleitet.

Was wurde erreicht

In Wissen wurde in den letzten Jahren viel investiert: Die Siegbrücke wurde neu gebaut (2019/2020), mit dem Förderprogramm „Aktives Stadtzentrum“ (ab 2012) konnten viele Vorhaben im Innenstadtbereich umgesetzt werden, wie z. B. die Steinbuschanlage und der verkehrsberuhigte Geschäftsbereich der Rathausstraße.

Der Straßenausbau der Eisen- und Hüttenstraße (2023), der K 66 – Holschbacher Straße (ab 2023), der K 126 – Schönstein-Mittelhof (2024/2025) und der Glasfaserausbau gelten als wichtige Zukunftsinvestitionen. Beeinträchtigungen sind bei den umfänglichen Arbeiten leider nicht immer ausgeschlossen. Neben dem Ausbau und der Sanierung der Verkehrswege wurde auch in die Infrastruktur Wasserversorgung und Abwasserreinigung investiert, hier allein ab 2019 bis heute fast 27 Millionen Euro.

Das neue Kleinspielfeld am Stadion war nur umsetzbar dank der Initiative der Schulen, die einen Spendenlauf organisiert hatten, und der Else-Schütz-Stiftung, die den erlaufenen Betrag erheblich aufgestockt hat. Eine Bereicherung für die Zentrale Sportanlage und vor allen Dingen für die Jugendlichen.

„Den Laden am Laufen halten“

Eine große Herausforderung für einen Bürgermeister ist es, die Dinge umzusetzen, die den Kommunen durch neue Gesetze und Verordnungen auferlegt werden, wobei die Kosten der Umsetzung oftmals die Kommune alleine zu tragen hat. Neuhoff nannte hier die Ganztagsbetreuung an Grundschulen und die Kinderbetreuung in den Ferien, die Umsetzung des gesetzlich vorgegebenen Anspruchs auf einen Kita-Platz, wobei die Personalsituation bereits jetzt knapp bemessen ist.

Auch beim Thema „Sicherheit“ hat sich in Wissen etwas getan. So wurde bereits ein Feuerwehrbedarfsplan erstellt, in dessen Folge weitere erhebliche Investitionen erforderlich seien, so Neuhoff. Außerdem wurde ein Hochwasserschutz- und Starkregenvorsorgekonzept erstellt, das noch im Oktober 2025 nach einer umfangreichen Bürgerbeteiligung in allen Ortsteilen und Orten vom ausführenden Ingenieurbüro in den kommunalen Gremien vorgestellt wird.

Um das Sicherheitsgefühl vor Ort zu stärken, besteht bereits seit 2021 eine Kooperationsvereinbarung mit der Polizei. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt finden regelmäßig gemeinsame Streifen statt.

Ausblick auf 2030

Vor dem neuen Rathaus wird ein Platz für Feste und Märkte entstehen. In unmittelbarer Nähe ist ein Wohn- und Geschäftshaus im Bau, wo sich Ärzte und ein Café ansiedeln werden.

Auch der Erhalt von bereits Erreichtem wie Siegtalbad, Kulturwerk und RegioBahnhof seien wichtige Eckpfeiler, so Neuhoff. Wichtig sei aber ebenso der Erhalt der vielfältigen Vereinskultur mit zahlreichen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die viel für den Zusammenhalt leisten.

„Ich wünsche mir für 2030 und arbeite dafür, dass Wissen ein lebens- und liebenswerter Ort zum Leben und Wohlfühlen bleibt“, so Neuhoff.

Als Bürgermeister schaffe er dies nicht allein, sondern nur gemeinsam mit den kommunalen Gremien und besonders dem Team im Rathaus. Zum Abschluss dankte er dem Treffpunkt, der vieles, darunter Mai- und Martinsmarkt, organisiere. Für neue Ideen ist das Rathaus immer offen und freut sich über die Mitarbeit vieler Gruppen. (kkö)