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Mitteilungsblatt Wissen - Wisserland...mehr wissen!
Ausgabe 51/2023
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Weihnachtsgruß des Bürgermeisters

Eröffnung der Rathausstraße am 17. Juni. Foto: Verwaltung

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2023 war weltpolitisch wie auch im Wisserland ein schwieriges Jahr, aber gleichzeitig gibt es auch viele positive Nachrichten realer Dinge, die sich ereignet haben. Darüber möchte ich am Ende des Jahres kurz berichten.

Haushalt in der Verbandsgemeinde und Stadt Wissen ausgeglichen - Stabile Steuerhebe- und Umlagesätze

Beim Bund wurden zunächst Mittel einfach in „Schattenhaushalte“ verschoben und es wurde nicht gespart. Bei uns ist das anders: Bei Verbandsgemeinde und Stadt Wissen stehen alle Einnahmen und Ausgaben in einem Haushalt. Bei beiden Etats haben wir intensiv den „Rotstift“ angesetzt, obwohl seit Jahren ausreichende Finanzzuweisungen des Landes beispielsweise für Kindertagesstätten fehlen. Allein 1,3 Millionen im Jahr müssen wir dafür aus eigener Kraft aus Ihren Steuern laufend aufbringen. Trotz hoher Flüchtlingszahlen, Erhöhung der Energiepreise und massiv gestiegener Personalkosten durch hohe Tarifabschlüsse gleichen wir beide Haushalte aus. Gleichzeitig investieren wir erheblich in unsere Infrastruktur (Straßen, Feuerwehr, Rathaus, Klimaschutz). Die Hebesätze für die Grundsteuern A und B in der Stadt Wissen bleiben in diesem Jahr stabil.

Glasfasernetz durch die Deutsche Glasfaser in Wissen bis Herbst 2024 fertig

Das einzige Unternehmen, das derzeit real ein neues, leistungsfähiges Glasfasernetz von Haus zu Haus eigenwirtschaftlich (ohne staatliche Zuschüsse) im Wisserland und im Kreis Altenkirchen ausbaut, ist die Deutsche Glasfaser (DG). Der Anschluss ist in den Bereichen, wo ein Ausbau noch nicht erfolgt ist, derzeit noch ohne zusätzliche Hausanschlusskosten jederzeit möglich. Die Bauarbeiten dazu sind im gesamten Stadtgebiet von Wissen in vollem Gange. Folgen werden die Ortsgemeinden Birken-Honigsessen, Katzwinkel (einschließlich Elkhausen und Hönningen), Mittelhof (Blickhauserwald) und Selbach (einschließlich Brunken). Andere Unternehmen betreiben bundesweit und im Wisserland „Rosinenpickerei“. Fakt ist, dass weder die beschriebenen Gebiete der Ortsgemeinden noch das Stadtgebiet von Wissen flächendeckend von anderen großen Unternehmen eigenwirtschaftlich ausgebaut würden. Die Bauarbeiten mit etlichen Kolonnen führen zeitgleich in mehreren Stadtteilen zu Straßenaufbrüchen, die im Frühjahr (März/April) wieder verschlossen werden sollen. Leider ist das unvermeidbar. Wir werden das als Verwaltung überwachen und bitten Sie um Geduld. Die Bauarbeiten der Deutschen Glasfaser in der Stadt Wissen sollen nach derzeitigem Stand insgesamt im Herbst 2024 komplett abgeschlossen sein.

Die Rathausstraße wurde am 17./18 Juni unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und einem schönen Fest eröffnet.

Flüchtlinge

Die Verbandsgemeinde Wissen hat derzeit 450 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und fast 100 weitere Asylsuchende aufgenommen. Nur dank Ihrer Hilfe und der Bereitstellung von Wohnraum sowie guter Integrationsarbeit wie im Café Kiew durch viele Ehrenamtliche konnte das gelingen.

Hilfe und Unterstützung für Vereine - Sicherheitskonzepte

Die Verbandsgemeinde und Stadt unterstützen Vereine bei Sicherheitskonzepten für Traditionsveranstaltungen und stehen mit Rat und Tat zur Seite, damit Feste auch weiterhin gefeiert werden können. Das neue Polizei- und Ordnungsbehördengesetz und Anweisungen des Landes Rheinland-Pfalz von mehreren hundert Seiten nimmt die Veranstalter in die Pflicht, da es in anderen Städten und Regionen zu schlimmen Vorfällen kam. Wir haben dies umgesetzt, um für die Bürger und Vereine „stressfreies“ Feiern zu ermöglichen. Das war nicht einfach und für Anwohner und Gewerbetreibende führt dies zu Einschränkungen. Gerade für die Stadt Wissen und die Rathausstraße ist dies dank der konstruktiven Mitarbeit der KG Wissen, des Schützenvereins, des Treffpunkts Wissen in Zusammenarbeit mit Verbandsgemeinde und Stadt Wissen, Polizei, Feuerwehr und DRK gelungen. Allen Beteiligten, auch aus den Schützenbruderschaften in Birken-Honigsessen und Schönstein, herzlichen Dank.

Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte im Wisserland

Der Klimawandel und Extremwetterereignisse betreffen auch uns im Wisserland. Die Starkregenereignisse im Juni und September haben in Wissen, Birken-Honigsessen und Mittelhof gezeigt, dass auch bei uns plötzlich Wassermassen auftreten können und Schäden anrichten. Kanalrohre wird man niemals für extreme Starkregenereignisse groß genug bauen können und dennoch müssen wir Vorsorge treffen. Derzeit haben Begehungen im Stadtgebiet von Wissen begonnen, um mit versierter Hilfe des Ingenieurbüros Brendebach, Wissen, genauen Hochwasser- und Starkregenkarten, aber vor allem mit Ihren Kenntnissen vor Ort festzustellen, wo Handlungsbedarf besteht. Bitte beteiligen Sie sich, auch wenn es viele Jahre dauern wird, bis wir alles umsetzen können.

Warum? Bund und Land fördern zwar Konzepte, aber mit der Umsetzung vor Ort werden wir letztlich alleine gelassen und müssen es am Ende über unsere Grund- und Gewerbesteuer finanzieren.

Kirchenbrand und Kundgebung für mehr Sicherheit, Respekt und Verantwortung in der Stadt

Der Brand in unserer kath. Pfarrkirche am 10. Februar war für uns alle, aber auch für Menschen weit über das Wisserland hinaus, ein Schock. Ein Mann aus dem Oberbergischen zündete die Wissener Pfarrkirche an. Ein heiliger Ort und Symbol für die Identität unserer Stadt wurde zerstört. Nur weil die Fenster verschlossen und die Freiwillige Feuerwehr professionell und rasch eingriff, konnte Schlimmes verhindert werden. Ich danke den 160 Ehrenamtlichen unserer Wehren, die alltäglich für unser aller Sicherheit Tag und Nacht bereit stehen.

Der Schaden beträgt mehrere Millionen Euro. Das Erzbistum Köln kümmert sich zusammen mit der Katholischen Kirchengemeinde „Kreuzerhöhung“ mit Nachdruck und Engagement um den „Wiederaufbau“.

In der Folge demonstrierten zwei Wochen später 500 Menschen friedlich für mehr Sicherheit, Respekt und Verantwortung in unserer Stadt. Der Innenminister und die Ministerpräsidentin kamen zu Besuch und die Zusammenarbeit von Verbandsgemeinde und Polizei (Stichwort: Präsenz und Fußstreifen) wurde verstärkt.

Investititionsstau von Jahrzehnten

Baumaßnahmen Alserberg und Rathausstraße/Schulstraße - Neubaugebiete Katzwinkel und Birken-Honigsessen

Jahrzehntelang haben wir den Straßenausbau sowie den Ausbau des Kanalnetzes vernachlässigt und uns um verrohrte Bäche wie den Köttingsbach nicht gekümmert. Die Versäumnisse holen uns nun ein.

In keiner anderen Stadt und Verbandsgemeinde im Kreis Altenkirchen wird derzeit so viel gebaut wie im Wisserland. Dadurch wird die Infrastruktur verbessert und Millionen von Kreis, Stadt, Verbandsgemeinde und Ortsgemeinden investiert. Für uns Bürger führt das momentan zu erheblichen Einschränkungen und Belastungen und ist anstrengend. Unterschiedliche Bauträger sind am Werk und eine andere Abfolge in der Stadt ist wegen der unterschiedlichen Handlungsbedarfe leider nicht möglich. Auch, dass zeitgleich Straßen wegen Glasfaser ausgebaut werden und die seit vielen Jahrzehnten marode Köttingsbach in der Weststraße einzubrechen droht, konnten wir nicht voraussehen für 2023. Ich bitte dafür namens aller beteiligten Firmen und der unterschiedlichen Bauträger um Ihr Verständnis und Ihre Geduld!

Es geht allein darum, dass unsere marode Infrastruktur besser wird. So sparen wir letztendlich ständig erforderliche Sanierungskosten in nicht unerheblichem Umfang.

Bitte helfen Sie uns und den verschiedenen Bauträgern (Landesbetrieb Mobilität, Kreis, Deutsche Glasfaser, Stadt und Verbandsgemeinde, indem Sie mehr Zeit einplanen und uns Schäden melden.

Auch in unseren Gemeinden ist jede Menge Positives passiert, was wir hier zusammengefasst haben:

Was gab es 2023 Besonderes im Wisserland?

Birken-Honigsessen: Im neuen Baugebiet „Oststraße“ haben die Tiefbauarbeiten begonnen. Die Straße wird 2024 fertig und dann kann gebaut werden. Die Kumpstraße ist fertig gebaut. Es fanden zwei Workshops zur Dorfmoderation mit großer Beteiligung statt, um Verbesserungen für die Dorfgemeinschaft zu erreichen.

Mittelhof: Hier engagieren sich Menschen in einer Interessengemeinschaft für ihre dörflichen Ziele oder organisieren ein großes Scheunenfest.

Katzwinkel (Sieg): Hier ist der Standort der Grundschule langfristig gesichert durch die Verbandsgemeinde. Kinder aus Hövels und Mittelhof werden erstmals eingeschult. Die Feuerwehr nimmt ihr neues Fahrzeug in Betrieb, das selbst „geplant“ wurde im Ehrenamt. Eine Lichterfahrt der Landwirte belebt den Dezember. Das Baugebiet „Oberkatzwinkel“ wird erschlossen.

Selbach (Sieg): Hier wurde ein wunderschöner neuer Spielplatz der Dorfgemeinschaft im Mai in Betrieb genommen, bei dem viele Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich geholfen haben.

Hövels: Für die neuen Anwohner „Siegblick“ wird die neue Strasse nun ausgebaut. Auch die Straße „Bilgenhardt“ wird komplett erstmalig erschlossen und der Gemeinderat beauftragt ein Konzept, um die energetische Sanierung des Bürgerhauses voranzubringen.

Wissen: Die Stadt feiert Karneval, Schützenfest, Jahrmarkt und die Eröffnung der neuen Rathausstraße im Juni sowie weitere Märkte (mit neuem Sicherheitskonzept wegen Landesvorgaben). Gut drei Jahre wurde in der Rathausstraße gebaut. Sie ist schön geworden. Risse, die vermutlich auf Materialfehler zurückzuführen sind, werden auf Kosten des Verursachers repariert werden. Die Straße ist wichtig für das Leben in unserer Innenstadt, insbesondere für Handel und Gewerbe. Einige Lokale werden neu belebt trotz Konkurrenz im Internet.

Im Café Kiew engagieren sich regelmäßig Menschen aus dem Wisserland sowie beider christlicher Kirchen für mehr als 450 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Nach dem schrecklichen Kirchenbrand demonstrieren rund 500 Menschen für mehr Sicherheit, Respekt und Verantwortung. Der neue Bike-Park Wissen wird Ende August eröffnet und gut angenommen.

Das Wisserland ist Zentrum im Kreis, Drehkreuz für Bahn und Busse und hält mit RegioBahhof, kulturWERK und Siegtalbad eine teure Infrastruktur vor, die vielen Menschen dient und von uns Kommunen alleine vor Ort finanziert wird. Weder Kreis noch Land helfen uns dabei!

Unsere Verwaltung, alle Ortsbürgermeister und Räte sowie beteiligte Firmen arbeiten mit Hochdruck an vielen Projekten.

Da kann in diesen Zeiten trotz aller guten Vorbereitung auch schon mal was „schief“ gehen, es etwas länger dauern oder nicht perfekt laufen. Das nehmen wir in Kauf. Denn wo Menschen arbeiten, können auch Fehler passieren.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben.

Feiern Sie besinnliche und friedliche Weihnachten 2023 und bleiben Sie gesund. Trotz aller Probleme in der Welt können wir hier in Frieden leben und dankbar sein, dass es uns gut geht! Ich finde, wir können bei allem was vor Ort geschieht, positiv und zuversichtlich nach vorne schauen, denn wir packen vieles gemeinschaftlich an.

Viel Glück und Gottes Segen Ihnen und uns allen in 2024!

Ihr
Berno Neuhoff
Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Wissen