Andrea Milde webt während des Reisens.
Ein fahrbarer Webstuhl, ein textiles Reisetagebuch und eine Künstlerin auf Wanderschaft: Das "KUKUmobil" startet seine außergewöhnliche Europatour in der Stadt Wissen. Dabei wird alte Kulturtechnik zu einer wandernden Kunstform.
Die Künstlerin Andrea Milde hat eine einzigartige Mission: Mit ihrem mobilen Atelier, dem KUKUmobil, will sie in den kommenden Jahren den europäischen Kontinent bereisen. Das Herzstück des KUKUmobils ist ein großer Webstuhl, an dem während der Wanderung durch Europa ein großformatiger Teppich entstehen soll. Dieser Teppich dient als textiles Reisetagebuch, in dem Milde ihre Eindrücke und Begegnungen verwebt.
Ab Freitag, 23. Februar, macht das KUKUmobil seinen ersten Stopp in Wissen und ist auf dem Platz vor der ehemaligen Post (Treffpunkt-Platz) zu finden. „Dort wird es zwei Wochen stehen, wird sich „warmlaufen“ nach der langen Winterpause,“ ist auf der Webseite von Milde zu lesen. Wissen hat sich als idealer Ausgangspunkt erwiesen, da hier die notwendige Unterstützung für das Projekt gebündelt ist. Ein Helfer aus Wissen wird das KUKUmobil dann am 11. März nach Nordspanien bringen, dem eigentlichen Startpunkt der Europareise. Zudem wird der erste Abschnitt der Reise von hier aus finanziert.
Das Besondere an diesem Projekt: Es wird nicht durch offizielle Fördergelder unterstützt, und Andrea Milde besitzt kein eigenes Fahrzeug. Sie wird mit ihrer Werkstatt trampen und lädt Menschen dazu ein, gemeinsam zu entscheiden, wohin die Reise geht. "People make projects happen“ (Menschen machen Projekte möglich), ist das Credo von Andrea Milde und die treibende Kraft hinter dem KUKUmobil.
Während des knapp zweiwöchigen Aufenthalts in Wissen sind alle Interessierten eingeladen, das KUKUmobil zu besichtigen, mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen und mehr über das Projekt sowie die komplexe Technik der Bildwirkerei zu erfahren. Dabei können Besucher auch einen Blick auf den Webprozess werfen.
Andrea Milde, geboren 1963 am Rande des Ruhrgebiets, hat sich schon früh mit Farben, Nadel und Faden vertraut gemacht. Seit über 30 Jahren widmet sie sich der Kunst der Weberei und hat bereits zahlreiche großformatige gewebte Bilder geschaffen, die auf internationalen Ausstellungen präsentiert wurden. Das Gewebe dient dabei nicht nur als Ausdrucksmittel, sondern lehrt auch die Bedeutung jedes einzelnen Fadens für das gesamte Gewebe und betont die Wichtigkeit guter Verbindungen. Bei der Herstellung großformatiger Bildwirkereien ist Geduld gefragt - oft braucht es mehrere Jahre, bis ein Werk vollendet ist. Doch genau diese Langsamkeit und Gründlichkeit machen die Faszination der Bildwirkerei aus.
Weitere Informationen zum Ort und den genauen Zeiten gibt es auf der Webseite von Andrea Milde (andreamilde.eu) oder telefonisch unter 01776452885. (PM/KB)