Girls’Day erstmals am Forstamt Hachenburg
Forstwirtschaftsmeister und Fachlehrer am Waldbildungszentrum Luca Thielmann erklärt den Teilnehmerinnen wie die Holzernte mit Hilfe von Maschinen funktioniert. Im Anschluss durften die Mädchen die Raupe auch selbst steuern. Fotorechte: Landesforsten.RLP.de / Marie Donath
Nach der eigenhändigen Pflanzung brachten die Mädchen den Wildschutz selbst an. Fotorechte: Landesforsten.RLP.de / Marie Donath
Forstwirtschaft und Klimaschutz – Mädchen auf Entdeckungstour im Wald
Am 3. April 2025 öffnete das Forstamt Hachenburg im Rahmen des Girls’Day 2025 seine Türen und lud Mädchen dazu ein, den vielseitigen und zukunftssicheren Beruf der Forstwirtin, Forstwirtschaftsmeisterin oder Försterin hautnah zu erleben.
Die Klimakrise stellt große Herausforderungen an die Wälder und die Menschen, die sich um sie kümmern – und gerade junge Frauen engagieren sich zunehmend für den Umwelt- und Klimaschutz. Dazu gehört die Pflege und Erhaltung der Wälder genauso wie die Nutzung des klimafreundlichen und nachwachsenden Rohstoffes Holz. Gute Gründe den Teilnehmerinnen im Rahmen des Girls’Days zu zeigen, wie sie in Ihrem möglichen Berufsalltag für die Zukunft unserer Wälder sorgen können.
Die Herausforderung, unsere Wälder an die klimatischen Veränderungen anzupassen, ist eine Jahrhundertaufgabe – und dafür braucht es qualifiziertes und motiviertes Forstpersonal. Der Frauenanteil in der Forstwirtschaft ist gestiegen, aber immer noch sehr gering. „In Rheinland-Pfalz machen die Forstwirtschafts-meisterinnen gerade mal drei Prozent aus“, erklärte Marie-Christine Donath, Biologin und Bildungsreferentin vom Forum Wald und Gesellschaft, die den Girls’Day am Forstamt Hachenburg und Waldbildungszentrum ins Leben rief.
Marie-Christine Donath organisierte zusammen mit Kollegen einen spannenden Tag mit vielen praktischen Eindrücken. Leah Winter veranschaulichte ihre abwechslungsreichen Aufgaben im Arbeitsalltag: "Als Försterin bin ich mal Naturwissenschaftlerin, mal Handwerkerin, mal Krisenmanagerin – und manchmal einfach nur jemand, der den Wald liest wie ein gutes Buch. Kein Tag ist wie der andere, und genau das liebe ich an meinem Beruf!"
Die Teilnehmerinnen durften unter Anleitung des Forstwirtschaftsmeisters und Fachlehrers am Waldbildungszentrums Luca Thielmann selbst Bäume pflanzen, mit Hilfe der Försterin zu entnehmende Bäume auswählen und markieren und anschließend bei einer Fällung sowie dem Abtransport und der Vermessung des Holzes dabei sein. So konnten sie sich einen guten Überblick über nachhaltige Waldwirtschaft und die Vielfältigkeit des Berufs verschaffen. Luca Thielmann schilderte seine Begeisterung für die Ausbildung junger Menschen zum Beruf der Forstwirtin und Forstwirt: „Es macht unglaublich viel Spaß junge Menschen auf das Berufsleben im Wald vorzubereiten und gleichzeitig den Respekt vor der Natur zu vermitteln.“ Da jeder Mensch anders sei, würde es eben auch niemals langweilig, betonte er.
"Es waren echt tolle Einblicke. Ich fand es super, dass wir den ganzen Tag draußen waren und mit und über die Natur lernen konnten. Bitte macht das weiter und gebt noch vielen anderen Kindern so eine tolle Möglichkeit“, meldete eines der Mädchen im Anschluss zurück.
Die Leiterin der Dienststelle Monika Runkel war von der positiven Resonanz begeistert und hofft, dass sich künftig viele Mädchen und Frauen für einen Waldberuf entscheiden. Marie-Christine Donath zieht die Schlussfolgerung: ‘Im nächsten Jahr werden wir einen Girls’- und Boys’Day machen, denn einige Boys‘ waren enttäuscht und hätten gerne mitgemacht. Es soll ja niemand ausgeschlossen werden. Dann machen wir eben eine Mädchen- und eine Jungsgruppe separat und alle sind glücklich“. Alle Interessierten können sich den 23. April 2026 schon einmal vormerken.
Kontakt: Marie-Christine Donath, Bildungsreferentin
Forum Wald und Gesellschaft - Forstamt Hachenburg
Telefon: 01520 2461619 E-Mail: forumwug@wald-rlp.de
Website: https://www.wald.rlp.de/forumwug