Konkret bleiben nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung drei neue Potenzialflächen im Verfahren: im Bereich Hachenburg-Altstadt nach Steinebach, beidseits der L 292, am Hartenfelser Kopf und zwischen Welkenbach und Roßbach beidseits der K 10. Eine ursprünglich vorgesehene Fläche an der Westerwälder Seenplatte wurde aus Rücksicht auf Natur- und Artenschutz aus dem Verfahren herausgenommen. Besonders der Hartenfelser Kopf soll dabei vorrangig für ein sogenanntes Repowering genutzt werden - also den Ersatz älterer Windräder durch moderne, leistungsstärkere Anlagen, die mit weniger Anlagen deutlich mehr sauberen Strom produzieren. So kann der Energieertrag vervielfacht werden, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen.
Kritische Stimmen als wichtiger Beitrag im Prozess
Dass die Diskussion um die Energiewende in der Verbandsgemeinde Hachenburg durchaus kontrovers geführt wird, gehört zu einem lebendigen demokratischen Miteinander. Während einige Naturschutzverbände die Ratsentscheidung kritisierten, sieht Bürgermeisterin Greis gerade darin die Stärke der kommunalen Entscheidungsfindung: „Natürlich ist es unsere Pflicht, Bedenken ernst zu nehmen und die Auswirkungen sorgfältig abzuwägen. Genau dafür haben wir umfassende Verfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit, der Ortsgemeinden und der Fachbehörden geschaffen. Unsere Planungen sehen strenge Prüfungen im weiteren immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren vor. Erst dort wird über den konkreten Bau einzelner Anlagen entschieden.“
Stärkung der kommunalen Wertschöpfung
Ein weiterer positiver Aspekt: Die Verbandsgemeinde plant, die Gestaltung der Energiewende künftig selbst stärker in die eigene Hand zu nehmen. Mit der Gründung einer kommunalen Energiegesellschaft sollen nicht nur Windkraftprojekte umgesetzt, sondern auch weitere Formen erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und Wärmekonzepte vor Ort entwickelt werden. Ziel sei es, dass die Wertschöpfung in der Region verbleibe, um somit auch finanziellen Profit für unsere Ortsgemeinden und damit für die Bürgerinnen und Bürger generieren zu können. „Die Energiewende ist kein einfacher Weg, aber ein notwendiger und lohnender für uns alle.“, erklärte Greis abschließend.