Rundum zufrieden zeigte sich die Schulleiterin der Sonnenberg Grundschule Müchenbach, Nicole Bauer, mit dem Ablauf und dem Resultat der Müschenbacher Forschertage für die Schüler ihrer Grundschule.
Diese Forschertage fanden nun an vier aufeinanderfolgenden Tagen für alle acht Klassen der Schuljahre 1 - 4 im Müschenbacher Gemeindewald statt. Hierzu wurde im Vorfeld der Veranstaltung das Forstamt/WBZ Hachenburg als Kooperationspartner für dieses gemeinschaftliche Pilotprojekt gewonnen.
Schwerpunktthemen dieser Forschertage waren die Themenbereiche Waldboden/Bodenschutz sowie das Thema Wasserspeicher Wald. Darüberhinaus sollten sich die Kinder zu diesem Themenkomplex künstlerisch und damit kreativ verwirklichen.
Im November vergangenen Jahres begannen bereits die Vorplanungen für dieses Projekt, für welches seitens der Müschenbacher Sonnenbergschule Lehrerin Nicole Schneider und für die forstliche Seite der für Umweltbildung zuständige Produktleiter Christoph Ferdinand (Thema Wasser) sowie die beiden Bildungsreferentinnen Christiane Schuler und Pia Schlunk (Thema Boden) verantwortlich zeichneten.
Unverzichtbar für die Umsetzung dieser Forschertage war hierbei aber die Unterstützung von Forstwirt Thomas Schmidt und FÖJler Ben Usinger sowie von Philipp Holl und Marie Christine Donath vom Waldbildungszentrum Hachenburg und natürlich das Engagement aller Lehrkräfte der Sonnenbergschule.
Wichtig war hinsichtlich der vorgegebenen Zielsetzung, dass die Kinder die Bedeutung des Wasserspeichers Wald für Mensch und Natur und damit auch die hiermit verbundene Funktion des Waldbodens und die Wichtigkeit des Bodenschutzes kennenlernen und verinnerlichen sollten.
Dies insbesondere im Hinblick auf die Daseinsvorsorge (Wasserverfügbarkeit) und die ökologischen Folgen des Klimawandels für unseren Naturhaushalt.
Bodenschutz und Wasserschutz können im Wald nicht voneinander getrennt werden und erinnern, ökologisch gesehen, an siamesische Zwillingen.
Diese doch eher abstrakte Zielsetzung kindgerecht und damit spannend, abwechslungsreich und kurzweilig umzusetzen war die größte Herausforderung im Vorfeld dieser Forschertage.
Dies gelang letztendlich in spielerischer Form, auch vor Ort im Wald, durch praktisches Handeln und mittels spannender Versuchsreihen. Christoph Ferdinand, Christina Schuler und Pia Schlunk verwiesen in diesem Zusammenhang auf die wichtige Bedeutung der praktischen Erfahrung beim Lernen.
Ein chinesisches Sprichwort, das das Lernen durch Handeln beschreibt, ist: "Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können."
Dieses Sprichwort ist eine gängige Redewendung, die die Lehren chinesischer Philosophen recht gut erklärt. Es unterstreicht den Grundgedanken, dass bloßes Hören oder Sehen von Informationen und Sachverhalten nicht ausreicht, um Wissen zu verinnerlichen. Nur durch das eigene Handeln, die eigene Erfahrung, kann das Gelernte wirklich verstanden und in der Folge angewendet werden.
In diesem Sinn handelten dann auch die mehr als 120 Schüler der acht Klassen der Müschenbacher Sonnenbergschule eine Woche und erstellten u.a. Gewässersteckbriefe, pflanzten zwecks Bodenerosionschutz selbst gewonnene Weidenstecklinge, entdeckten in Versuchsreihen die Bodeneigenschaften, die Filterfähigkeiten und das Wasserspeicherpotential von lehmigen und sandigen Böden, erforschten die Bodenfruchtbarkeit und Bodenlebewesen, wie den Regenwurm, führten aktiv Regenrückhaltemaßnahmen durch und erkannten wie wertvoll und gleichzeitig endlich Süßwasser auf der Erde ist und wie wichtig der Wasserspeicher Wald nicht nur für die Wasserversorgung unserer Region ist.
Die Kinder wurden während der Stunden des Werkeln an und mit dem Wasser und beim unmittelbaren Umgang mit den verschiedenen Bodentypen im wahrsten Sinne des Wortes geerdet. Und hinzu kam, dass diese Aktivitäten in dieser Woche mit einem großen Spaßfaktor für die Kinder verbunden waren.
Nicole Schneider und Schulleiterin Nicole Bauer wussten deshalb auch im Nachgang zu ihren Forschertagen von vielen begeisterten und zufriedenen, wenn auch teilweise müden und nicht immer sauberen Kindern, zu berichten.
’Diese Woche war lehr- und gleichermaßen erlebnisreich und wird nicht nur den Kindern lange und auch prägend in Erinnerung bleiben’, sind sich die beiden Müschenbacher Pädagoginnen recht sicher.
Und auch Christoph Ferdinand resümierte für das Forstamt Hachenburg sichtlich zufrieden. ’Letztendlich haben alle bei diesen Müschenbacher Forschertagen gewonnen - die Kinder, die Lehrer, wir Forstleute und am Ende hoffentlich auch die Natur. Denn diese Natur braucht zukünftig den Einsatz der nächsten, heranwachsenden Generation. Wenn wir mit diesen Forschertagen bei den Kindern Neugierde erzeugt haben und den Grundstein für zukünftiges Engagement für unseren Wald bzw. für unsere Natur gelegt haben ist das ein Mehrwert, der nicht hoch genug bewertet werden kann. Denn diese Kinder sind die Zukunft.’