Mehrere Weiher der Westerwälder Seenplatte leiden derzeit unter Blau- und Grünalgen. Darunter ist auch der Postweiher und der Dreifelder Weiher, das größte Gewässer der Westerwälder Seenplatte. Verantwortlich dafür sind vor allem die lang anhaltend hohen Temperaturen und Trockenperioden infolge des Klimawandels. Seit Februar fiel in Rheinland-Pfalz laut Deutschem Wetterdienst nur 55 Prozent des üblichen Regens, so dass zu wenig frisches Wasser in die Weiher floss. Gleichzeitig lagen die Temperaturen jeden Monat deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, zum Beispiel im Juni knapp 4 Grad höher. Die höhere Verdunstung bei diesen Temperaturen verschärft den Wassermangel und erhöht die Nährstoffkonzentration in den Gewässern zusätzlich. Auch häufiger Starkregen, ebenfalls eine Folge des Klimawandels, fördert das Algenwachstum, indem die trockenen Böden überschwemmt und mehr Nährstoffe in die Gewässer gespült werden.
Besonders Blaualgen vermehren sich im warmen, nährstoffreichen Wasser rasch. Dies zeigt sich in grünen bis grünblauen Schlieren oder Teppichen auf der Wasseroberfläche. Sie können Giftstoffe freisetzen, die bei Hautkontakt oder Verschlucken Menschen und Tieren schaden. Badegäste sollten daher auffällig gefärbte Bereiche meiden und nach dem Baden duschen. Das Gesundheitsamt des Westerwaldkreises und das Landesumweltamt überwachen regelmäßig die Wasserqualität der Badegewässer der Westerwälder Seenplatte und informieren bei Grenzwertüberschreitungen.