Jetzt geht’s los: spots. Bündnisse für Filmkultur, Jugend und Demokratie, ein Projekt der Deutschen Filmakademie, das kulturelles und soziales Engagement im ländlichen Raum stärken möchte, startet in Hachenburg. Zusammen mit der Berufsbildenden Schule BBS Westerburg und der Real- und Fachoberschule Hachenburger Löwe und dem Jugendzentrum Hachenburg werden Schülerinnen und Schüler, im Zeitraum von acht Monaten, Themen wie „Vielfalt und Mitgestaltung“ in der Praxis erfahren und filmisch bearbeiten. Am Ende werden bei einem großen selbst kuratierten und organisierten Kinofest die Ergebnisse der Projektarbeit präsentiert und das Miteinander und neu gewonnene Selbstverständnis gefeiert. Als lokalen Projektkoordinator konnte der Berufspädagoge und Mitarbeiter des Jugendzentrums Hachenburg Ralf Seelbach gewonnen werden. Auch Karin Leicher und somit das Kino Cinexx Hachenburg werden bei spots. ein wichtiger Anlaufpunkt sein. Von Seiten der Filmakademie hat die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin Svenja Jung (Die Mitte der Welt, Fly) die Patenschaft für das Projekt in Hachenburg übernommen. Geboren im nahegelegenen Weroth (Rheinland-Pfalz), fühlt sie sich der Region bis heute verbunden.
spots. hat die Stärkung von kulturellem und sozialen Engagement zum Ziel. Das Projekt der Deutschen Filmakademie richtet sich gezielt an Schülerrinnen und Schüler, an Kinos und soziokulturelle Einrichtungen vor Ort. Bereits bestehendes soziales und kulturelles Engagement wird durch spots. unterstützt und soll bestenfalls durch neue Bündnisse gestärkt werden.
Das Projekt ist auf mehrere Monate angesetzt und folgt dabei einem definierten Fahrplan: Im ersten Schritt werden gemeinsame Ziele und Arbeitsweisen definiert. Den Projektauftakt bilden Workshops für die Bündnispartner:innen, in denen sie sich mit den Themen „Antidiskriminierung“ und „Filmbildung“ auseinandersetzen:
Im ersten Workshop „Alle im Boot? Ein Grundlagenworkshop zu Normen und Diskriminierung“ der vom Netzwerk für Demokratie und Courage veranstaltet wird, geht es u.a. um verschiedene Ebenen von Diskriminierungen. Im zweiten Teil „Alles so schön bunt hier - oder!? Repräsentation und Stereotype im Film“ der von der Filmvermittlerin Rebecca Heiler geleitet wird, werden Themen, wie Identifikation, Repräsentation, Stereotype und Ausgrenzung, anhand von filmischen Beispielen analysiert und diskutiert.
Darauf folgen die praxisnahen Workshops für die Schülerinnen und Schüler: Im Rahmen dieser Workshops werden Filmclips entwickelt, gedreht und das Programm für das Kinofest kuratiert. Dabei werden Filme unter diskriminierungskritischen Aspekten gesichtet und das Rüstzeug für die Kurationstätigkeit gegeben.
Bei der praxisbezogenen Einführung ins Filmemachen, lernen die Jugendlichen eigene Drehbücher zu entwickeln, ihre Geschichten in selbst gedrehten Kurzfilmen umzusetzen und unter fachkundiger Anleitung vor und hinter der Kamera zu agieren und ihre Filme selbst zu schneiden. Am Ende des intensiven Austauschprozesses und der gemeinsamen Arbeit werden die Ergebnisse und das erfolgreiche Miteinander auf dem gemeinsam gestalteten Kinofest gefeiert.
In der ganzen Zeit stehen den Jugendlichen und Bündnispartner:innen kompetente Ansprechpartner:innen zur Seite, die mit Know-How und mit dem technischen Equipment, wie etwa Tablets für den Dreh, aber auch bei ganz praktischen Fragen zur Filmarbeit, zur Seite stehen können.
Durch praktische Anleitung in den konkreten Projekten werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen motiviert, sich aktiv einzubringen, Teil eines Projektes zu werden. Wachsendes Demokratieverständnis und Medienbildung gehen auf diese Weise Hand in Hand. Für die Themen Demokratiebildung und Weltoffenheit wird spots. von Mitarbeiter:innen des gemeinnützigen Vereins Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. unterstützt.
Die Deutsche Filmakademie will mit ihrem neuen Projekt spots. Bündnisse für Filmkultur, Jugend und Demokratie kulturelles und soziales Engagement stärken. Das übergeordnete Ziel dabei ist stets die langfristige Etablierung und Unterstützung von regionalen Bündnissen: einem lokalen Kino als Kulturort, einer Schule und einer soziokulturellen Institution oder Jugendinitiative.
Die Stärkung von Zivilgesellschaft und Filmkultur geht bei spots. Hand in Hand: Das Projekt richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren sowie Erwachsene und möchte mit Workshops zu Filmbildung und Antidiskriminierung das kulturelle Leben, die Vielfalt und den demokratischen Austausch an den jeweiligen Standorten stärken. Unter professioneller Anleitung lernen Jugendliche, eigene Clips für die große Leinwand zu drehen und sich kreativ einzubringen. Jedes der am Ende 36 lokalen Bündnisse wird bis zum abschließenden, selbst kuratierten und organisierten Kinofest von einem Mitglied der Deutschen Filmakademie als Pate oder Patin begleitet. Auch nach Abschluss des Projektes wird das Berliner spots.-Büro die bundesweite Vernetzung der spots-Partner:innen und u.a. auch durch die Schaffung von Online-Begegnungsräumen unterstützen.
Das Bildungsprojekt spots. Bündnisse für Filmkultur, Jugend und Demokratie der Deutschen Filmakademie wird von der Bundesregierung aus dem Etat für Kultur und Medien (BKM) sowie dem Sony Global Relief Fund for Covid-19 unterstützt. Die Schirmherrschaft für das Projekt hat Schauspieler Ulrich Matthes übernommen.