Am vergangenen Sonntag fand im Ev. Gemeindehaus Hattert ein besonderer Abschieds-Gottesdienst statt, zu dem die Evangelische Kirchengemeinde Altstadt eingeladen hatte. Der Anlass war außergewöhnlich: Das Gemeindehaus wechselt von kirchlicher in weltliche bzw. kommunale Nutzung. Wie das Leben selbst, unterliegt auch ein Gebäude dem Wandel, und so wurde in einer feierlichen Zeremonie ein neues Kapitel für das traditionsreiche Haus aufgeschlagen.
Die Ursprünge des Gemeindehauses reichen etwa 75 Jahre zurück, und seit 46 Jahren steht das Gebäude an der Hütterstraße. In ihren Ansprachen ließen Pfarrer Balschmieter, Pfarrer Fries und Dirk Schumann die bewegte Geschichte des Hauses Revue passieren. Sie beschrieben es als einen Ort der Zuversicht, des Glaubens, der Gemeinschaft, des Trostes und der Freude - ein Zentrum des Miteinanders und der Begegnung.
Die zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten, die im Laufe der Jahrzehnte in diesen Räumen stattfanden, zeugen von einer lebendigen Gemeindearbeit. Entsprechend war der Abschied mit Emotionen verbunden und von Wehmut begleitet.
Ortsbürgermeister Peter Enders stellte in seiner Ansprache die künftige Nutzung des Gebäudes vor. Auch in neuer Funktion wird der Gedanke der Gemeinschaft bewahrt: Geplant sind im Erdgeschoss die Einrichtung eines Gesundheitszentrums und im Untergeschoss die Fortführung eines Gemeindezentrums. Somit bleibt der Geist des Hauses erhalten und wird weiterhin ein Ort der Begegnung sein.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Volker Siefert und dem Evangelischen Kirchenchor Cantiamo, die mit ihren Klängen für eine feierliche Atmosphäre sorgten. Die Veranstaltung machte eindrucksvoll deutlich, dass Abschied nicht nur Verlust bedeutet, sondern auch den Aufbruch zu neuen Wegen markiert.