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Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur
Ausgabe 29/2025
Elbertgemeinden
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Ausgleichsfläche Nähe Cäsarweg

Gemeinsamer Einsatz für eine artenreiche Wiese (v. l.) Gemeindearbeiter Alexander Sodibor, Ortsbürgermeisterin Carmen Diedenhoven, Landespflegerin Aglaia Abel von der Verbandsgemeindeverwaltung und Tierhalter Gerd Höber mit seinen Ziegen.

Tierhalter Gerd Höber mit den beiden Gemeindearbeitern Alexander Sodibor und Kurt Schmidt.

Seit Ende Juni wird die innerörtliche Grünfläche, Nähe Cäsarweg, in Niederelbert von Ziegen beweidet. Dies entspricht den Festsetzungen im Bebauungsplan „Im Hardtfeld“. Die Fläche hat die Besonderheit, dass sie bei Aufstellung des Bebauungsplans als naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche für das Baugebiet bestimmt wurde. Das bedeutet, dass sie bestimmte Funktionen für den Boden-, Wasser- und Naturhaushalt wahrnehmen soll, die auf der Fläche des Baugebiets weggefallen sind.

Innerörtliche Ausgleichsflächen

Die Vorteile innerörtlicher Ausgleichsflächen sind zum einen, für die Entstehung eines Wohngebiets einen geringeren Anteil an für die Landwirtschaft wichtigen Produktionsflächen in Anspruch nehmen zu müssen. Zum anderen kommt den Flächen durch ihre Lage eine bedeutende vernetzende Funktion für mehr Natur innerörtlich mit „Trittsteineffekten“ für Pflanzen- und Tierarten zu. Ebenfalls passt sie ins Konzept der Klimaanpassung, welche die Kommunen in den kommenden Jahren vor einige Herausforderungen stellen wird.

Pflegemanagement der Ausgleichsfläche

Im Bebauungsplan ist eine Wiesenpflege geregelt mit einer zweimaligen Mahd und Abräumen des Mahdgutes. Eine Mulchmahd mit Verbleiben des Mahdgutes auf der Fläche ist nicht zulässig, da hiermit ein Aufdüngen des Bodens einhergeht zum Nachteil vieler für den Naturschutz wichtigen Blütenpflanzen. Alternativ darf die Fläche auch beweidet werden unter dem Gesichtspunkt, eine artenreiche Wiese zu entwickeln. Das bedeutet, die Fläche darf weder über- noch unterbeweidet werden. Eine Verbrachung ist ebenfalls wie eine Standweide zu vermeiden.

Die Ziegen

Die Ortsgemeinde ist froh, Tierhalter Gerd Höber als verlässlichen Partner zu haben. Bereits letztes Jahr wurde mit ihm ein Beweidungsprojekt am Niedelberter Bach begonnen. Auch hier sind Teilbereiche Ausgleichsflächen für ein Baugebiet. Die 6.000 m² große Ausgleichsfläche am Cäsarweg wird nun über kleinere Portionsweiden insgesamt für ca. drei Wochen beweidet, so dass die Vegetation einmal heruntergefressen wird. Nach einer Beweidungsruhe von ca. 6 bis 8 Wochen wird ein zweiter Beweidungsgang durchgeführt. Empfindlichere Obstbäume wurden ausreichend mit einem Drahtgeflecht vor Verbiss geschützt. Die Ortsgemeinde möchte hiermit über die Maßnahme informieren.