Dr. Mathias Jung begeistert Publikum in Montabaur

Es war ein außergewöhnlicher Abend, der die rund 200 interessierten Zuhörer in der Stadthalle Montabaur begeisterte. Der folgten Dr. phil. Mathias Jung, renommierter Therapeut, Philosoph und erfolgreicher Autor, referierte auf Einladung des Vereins FAKT e.V. in der Vortragsreihe „Philosophie & Lebenskunst“. Mit seiner gewohnt unterhaltsamen, empathischen und zugleich tiefgründigen Art gelang es ihm zum Thema "Mein Wendepunkt – Wie wir Lebenskrisen überwinden können", Menschen für neue Perspektiven zu öffnen.

Anhand zahlreicher Beispiele aus seiner therapeutischen Praxis und seiner persönlichen Lebensgeschichte schilderte Dr. Jung den Umgang mit Lebenskrisen in all ihren Formen: Ängste, Verlust, Krankheit und Schicksalsschläge. Der Weg zur Bewältigung von Lebenskrisen führt nach Dr. Jungs Überzeugung über die Akzeptanz der eigenen Ängste, die Kommunikation mit anderen und die Bereitschaft, den Schmerz als Lehrmeister anzuerkennen. Mit dem Bild des Schmetterlings als eine Allegorie der Transformation ermutigte er sein Publikum, sich dem Schmerz und dem Verlangen nach Veränderung zu stellen, dabei zitierte er den berühmten Satz von Goethe: "Und so lange du das nicht hast, dieses Stirb und Werde, bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde."

Ein zentraler Gedanke seines Vortrags war die Umwandlung der inneren Überzeugung von "Ich kann nicht" in "ich will nicht". Diese Neuinterpretation kann das Gefühl der Ohnmacht in Handlungsfähigkeit verwandeln, so Dr. Jung. Er betonte außerdem, wie wichtig es sei, sich der eigenen Schwäche zu stellen und Hilfe anzunehmen. „Wir scheuen die Akzeptanz von Hilfe, weil wir uns in unserer Schwäche zeigen müssen, quasi ganz nackt. Dabei sind wir alle schwach und immer wieder hilfsbedürftig“ so Jung. Aber auch die Liebe öffne uns für die Erkenntnis unserer Schwächen oder unzumutbarer Lebenssituationen wie einer nicht mehr lebbaren Beziehung, Depressionen, Süchte. Der Aufbruch verlange unseren existenziellen Ernst und Hingabe durch den Schmerz hindurch.

Am Ende seines Vortrags ermutigte Dr. Jung seine Zuhörer dazu, sich selbst liebevoll anzunehmen und ihre Einzigartigkeit zu entdecken: "Damit tauche ich in die größte Liebesgeschichte meines Lebens ein. Die Liebe zu mir selbst." Nach dem Vortrag nahm sich Dr. Jung Zeit für persönliche Gespräche mit den Besuchern am Bücher- und Infotisch des Veranstalters FAKT e.V. (Förderverein Kultur im A.K.T. e.V.).

Der Abend wurde durch Sebastian-Stahl-Stiftung und die Stiftung für Engagement und Ehrenamt unterstützt, wofür der FAKT e.V. seinen herzlichen Dank aussprach.

Der nächste Vortrag des FAKT e.V. findet am 06. November mit der Menschenrechtsfotografin Alea Horst statt. Nähere Infos: www. atelierkunstundtherapie.de oder www.montabaur-live.de