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Wochenblatt der Verbandsgemeinde Montabaur
Ausgabe 43/2023
Über die Ortsgrenze hinaus...
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Jetzt abstimmen für das Ewige Eis

Auch für Wandergruppen sind die beiden kühlenden Stollen am Ewigen Eis im Basaltkomplex der Dornburg oberhalb der gleichnamigen Großgemeinde ein attraktives Ziel. Besonders dann, wenn es dort auch noch ein leckeres Eis gibt. (Foto: Rainer Lemmer-Verein)

Rarität bei Dornburg soll Naturwunder Nr. 1 in Deutschland werden

Die Heinz-Sielmann-Stiftung nominiert jährlich die Naturwunder Deutschlands. In diesem Jahr macht sie das in Kooperation mit dem Deutschen Wanderverband. Diesmal sollen naturräumliche Besonderheiten entlang von Wanderwegen in den Vordergrund gerückt werden, die überregional kaum einer kennt. Der Westerwald-Verein hat es geschafft, mit dem Ewigen Eis bei Dornburg im hessischen Westerwald in die Endausscheidung zu kommen. Jetzt sind alle Wäller gefragt, um bei einer Online-Abstimmung das Wäller Naturwunder auf den ersten Platz zu bringen.

Die 1839 zufällig entdeckte absolute Rarität des Ewigen Eises unterhalb der Basaltkuppe der Dornburg erklärt sich aber nicht etwa durch sibirische Kälte im Westerwald, sondern durch ein physikalisches Phänomen: Durch Basaltblöcke eingesaugte Luft kühlt sich durch Verdunstung massiv ab und führt dazu, dass sich in tieferen Schichten im lockeren Basaltgestein festes Eis bildet. Eine örtliche Brauerei nutze diese Besonderheit und errichtete im Jahre 1873 dort zwei Stollen als natürliche Kühlkeller. Heute schaufelt man im Winter Schnee in die beiden Stollen, der bis in den Sommer liegen bleibt. Der eiskalte Luftzug aus den Stollen kühlt den verschwitzten Wanderer. Im Winter

dagegen kehrt sich der Prozess um und an höher gelegenen, stets schneefreien Stellen, steigt warme Luft aus dem Berg heraus. Dieses Naturwunder ist als Geotop des Nationalen Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus ausgezeichnet.

Jetzt sollten alle Wäller mit ihrer Abstimmung dafür sorgen, dass das Ewige Eis das Naturwunder Nr. 1 wird, da hier die Wanderer eine geologische Rarität - einen der wenigen nichtalpinen Permafrostböden Deutschlands - auf attraktiven Wanderwegen erleben können. Eiszeit im Sommer auf einer coolen Wanderung! Zum Geotop gelangen die Wanderer, wenn sie den abwechslungsreichen Blasiussteig gehen. Dieser Rundweg führt außerdem zu einem keltischen Ringwall und bietet mit der Blasiuskapelle und dem Hildegardisfelsen herrliche Aussichtspunkte. Auch über den Hauptwanderweg III des Westerwald-Vereins (Neuwied -Wetzlar) sowie den Hauptwanderweg 6 (Burbach-Limburg) ist diese Sehenswürdigkeit in das Wanderwegenetz integriert.

Das Ewige Eis und die anderen acht zur Wahl stehenden Naturwunder findet man auf www.sielmann-stiftung.de. Abgestimmt werden kann dort bis Sonntag, 12. November.