Vierzehn Freiwillige aus ganz Deutschland und ein Ziel: die Wiederaufforstung einer 1,5 ha großen Schadfläche zwischen Wittgert und Ransbach-Baumbach. In der ersten Novemberwoche fand zum zweiten Mal eine Kooperation zwischen dem Bergwaldprojekt e.V. und dem Forstamt Neuhäusel statt.
So erlebten die meisten Teilnehmenden den Westerwald zum ersten Mal und gleich von einer ganz anderen Seite. Im Forstrevier Wirges-Landshube fand Revierleiter Klaus Jacoby im Mengwald eine geeignete Fläche für das Projekt. Der vorhergehende Fichtenbestand fiel dem Borkenkäfer zum Opfer. In der Zwischenzeit vergraste die Fläche stark. In der übermannshohen Vegetation schafften die motivierten Helferinnen und Helfer Platz, um dort punktuell neue Bäumchen zu pflanzen. Die Wiederaufforstung erfolgt nicht flächig, sondern im sogenannten Klumpen-Modell. Dabei wurden 50 Bäume einer Art in einer viereckigen Form gepflanzt. Durch den Abstand der Klumpen zueinander ergeben sich „leere“, also unbepflanzte Bereiche. Dort soll und darf die Natur ihre eigene Baumartenwahl zur Wiederbewaldung einbringen.
Die Löcher für die Pflanzen wurden mit Wiedehopfhauen geschlagen, wo gerade Teilnehmer mit dem Wunsch nach einem Fitnessprogramm auf ihre Kosten kamen. Die ruhigeren Gemüter der Truppe pflanzten die Bäumchen sorgfältig. Im letzten Arbeitsschritt wurden sie mit Wuchshüllen versehen, um sie vor Schäden durch Wildtiere zu schützen. Bei allen Arbeiten wurden sie angeleitet vom Projektleiter Adrian Brämer und Patricia Stichling, Försterin for Future des Forstamts Neuhäusel.
Der neue Wald besteht aus heimischen, aber seltenen Baumarten. Neben der Elsbeere wurden auch Vogel-Kirschen, Walnüsse und Feld-Ahorne gepflanzt. Bis auf den Ahorn werden alle Bäume in einigen Jahren Früchte tragen und somit vielen Vögeln und Insekten Nahrung bieten. Bereits jetzt in ihrem jungen Alter überzeugte gerade die Elsbeere die Teilnehmenden schon mit ihrer prächtigen orangeroten Herbstfärbung.
Die Pflanzerinnen und Pflanzer sind eine bunt gemischte Truppe aus ganz Deutschland, die freiwillig eine Woche Urlaub dafür verwenden um im Wald Gutes zu tun. Das Bergwaldprojekt e.V. bietet das ganze Jahr über in ganz Deutschland Projektwochen an, darunter auch Kooperationen mit Landesforsten Rheinland-Pfalz. Der zentrale Ansprechpartner in der Region Westerwald ist Carsten Frenzel, Produktleiter Waldinformation, Umweltbildung und Walderleben. Das Forstamt Neuhäusel bedankt sich für den Einsatz bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der diesjährigen Projektwoche. Dass ihre Arbeit nicht unbemerkt bleibt, zeigte sich am letzten Projekttag nicht zuletzt durch eine Kuchenspende einer aufmerksamen Anwohnerin, über die sich alle Helfenden sehr gerührt zeigten. Spätestens bei der Abschlussexkursion auf den Köppel beschlossen daher viele unter ihnen, dass dies sicherlich nicht ihr letzter Ausflug in den Westerwald war, zu betroffen machten doch die Bilder des zerstörten Waldes. Die Kooperation wird natürlich fortgeführt und bereits Anfang Dezember sind alle neuen Projekte unter www.bergwaldprojekt.de online einsehbar.