Titel Logo
Kannenbäcker-Bote der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach
Ausgabe 51/2025
VG Ransbach Baumbach
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Partnerschaft für Demokratie im Kannenbäckerland

Interkultureller Kalender 2026

Zwölf Lebensgeschichten aus unserer Region

Für das kommende Jahr erscheint erstmals ein interkultureller Kalender für Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach. Ein Projekt, das die Vielfalt der Menschen in unserer Verbandsgemeinde sichtbar machen möchte. Die Idee dazu stammt von Harald Heller aus Hilgert, der vor einigen Jahren auf ein ähnliches Kalenderprojekt aufmerksam wurde und den Gedanken sofort auf unsere Region übertragen wollte.

Im Mittelpunkt stehen zwölf Interviews (eines für jeden Monat), in denen Menschen mit Migrationsgeschichte ihre persönlichen Wege erzählen. Dabei geht es nicht nur um Flucht, sondern auch um all die vielfältigen Gründe, die Menschen in eine neue Heimat führen: Arbeit, Familie, Liebe oder einfach die Hoffnung auf ein anderes Leben. Genau diese Unterschiedlichkeit macht den Kalender so lesenswert.

Unterstützt wurde das Projekt vom Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum „Zweite Heimat“. Mit Tülin Pektas aus Höhr-Grenzhausen und Susanne Pirstadt aus Ransbach-Baumbach fand Herr Heller zwei engagierte Mitstreiterinnen. Gemeinsam führten sie im September und Oktober 2025 Gespräche mit Familien und Einzelpersonen aus der Region, dokumentierten die Interviews und ergänzten sie mit Fotos.

Alle Beteiligten zeigten große Offenheit und erzählten ihre Geschichten, die mal humorvoll, oft berührend und immer beeindruckend sind. Für die drei Projektverantwortlichen waren die Begegnungen eine wertvolle Bereicherung und ermöglichten ihnen Einblicke, die man ohne ein solches Vorhaben kaum erhalten würde.

Interessierte können den Kalender gerne in der „Zweiten Heimat“ in Höhr-Grenzhausen kostenfrei abholen.

Der interkulturelle Kalender 2026 wurde gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie im Kannenbäckerland, ein Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Erfolgreiche Projektwoche stärkt Klassengemeinschaft und demokratische Kompetenzen

Mit großer Begeisterung blicken die Lehrkräfte, der Schulsozialarbeiter und die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 der Ernst-Barlach-Realschule plus in Höhr-Grenzhausen auf eine intensive Projektwoche zurück, die in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein Creative Change e.V. durchgeführt und im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert wurde. An vier Tagen setzten sich die Jugendlichen in drei Durchläufen mit zentralen Themen des schulischen und gesellschaftlichen Miteinanders auseinander: Demokratie, Freundschaft, Gruppendruck und Cybermobbing.

Das theaterpädagogisch ausgerichtete Projekt zielte darauf ab, das Handlungsrepertoire der Teilnehmenden im Umgang mit alltäglichen Herausforderungen zu erweitern. Durch praktische Übungen, partizipatives Theater und moderierte Beratungssituationen lernten die Jugendlichen, Konflikte zu lösen, Entscheidungen gemeinsam zu treffen und ihre eigene Meinung selbstbewusst zu vertreten. Gleichzeitig wurde großer Wert daraufgelegt, den Wissensstand zu den behandelten Themen anzugleichen und die Resilienz der Jugendlichen zu stärken.

In Kleingruppen entwickelten die Schülerinnen und Schüler eigene Lösungsansätze für verschiedene Dilemmata und probierten diese szenisch aus. Der Perspektivwechsel half ihnen, Emotionen besser zu verstehen und deeskalierende Strategien zu erproben. Die Lehrkräfte und der Schulsozialarbeiter berichten, dass die Teilnehmenden besonders vom offenen Austausch und den spielerischen Methoden profitierten, und viele nahmen konkrete Impulse für ein respektvolles Miteinander im Schulalltag mit.

Creative Change e.V., dessen Team aus professionell ausgebildeten Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen sowie jungen Menschen im Bundesfreiwilligendienst und Freiwilligen Sozialen Jahr besteht, passte das Projekt im Vorfeld individuell an die Bedürfnisse der Schule an. In anschließenden Nachgesprächen wurden gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet, wie die angestoßenen Entwicklungen nachhaltig weitergeführt werden können. Zusätzlich erhielten die Schulen weiterführendes Material in Form von Workshopangeboten.

Die Resonanz nach der Projektwoche ist durchweg positiv. Die Jugendlichen fühlten sich ernst genommen, konnten ihre Potenziale entdecken und erfuhren, wie wertvoll ihre Stimme im demokratischen Miteinander ist. Nicht nur für die Klassengemeinschaft ein Gewinn, sondern für die gesamte Schulgemeinschaft.

Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie im Kannenbäckerland, ein Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".