Der Umweltbeauftragte der Verbandsgemeinde Rennerod, Helmut Scherer, lud auch in diesem Jahr wieder Vertreterinnen und Vertreter des örtlichen Naturschutzes sowie der örtlichen Naturschutzgebiete des Westerwaldvereins, des Forstes, der Jägerschaft sowie des Kreisbauernverbandes zum Runden Tisch „Natur und Umwelt“ ein. Beim Rückblick auf die Maßnahmen des Jahres 2024 zu Beginn der Sitzung wurde über verschiedene Arbeiten im Bereich des Arten- und Landschaftsschutzes berichtet. Dazu zählten unter anderem die Bekämpfung bestimmter Pflanzenarten, die nicht heimisch sind sowie Maßnahmen zur Unterhaltung des Naturlehrpfads Oberrod. Ebenfalls wurden Pflanzungen zur Förderung von Streuobstwiesen vorgenommen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema Wiederbewaldung nach flächendeckenden Borkenkäferschäden, die durch die Trockenheit der vergangenen Jahre begünstigt wurden. Zu diesem Thema waren die kommunalen Forstrevierleiter der Verbandsgemeinde Rennerod eingeladen. Sie informierten über den aktuellen Stand der Schadholzaufarbeitung und über die geplante und teilweise bereits umgesetzte Wiederaufforstung der geschädigten Flächen. Die gesamte Kommunalwaldfläche in der Verbandsgemeinde umfasst 3.120 Hektar. Auf rund 950 Hektar wurde Schadholz registriert, mit einem Volumen von etwa 300.000 Festmetern. In schwer zugänglichen Bereichen sowie auf Flächen mit geringem wirtschaftlichen Holzwert verbleibt das Schadholz teilweise auf der Fläche. Die Wiederbewaldung erfolgt überwiegend durch die Pflanzung von Mischbeständen. Vorhandene Naturverjüngung wird auf vielen Flächen in die Aufforstung einbezogen. In Bereichen, in denen derzeit noch keine ausreichende Naturverjüngung vorhanden ist, soll gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt mit Baumarten nachgepflanzt werden, die an schattige Standorte angepasst sind. Für die Aufforstung werden sowohl Laub- als auch Nadelbaumarten eingesetzt. Die Zahl der bisher gepflanzten Bäume liegt bei etwa 800.000 Stück. Die dafür eingesetzten Fördermittel betragen rund 2,4 Millionen Euro. Ein wesentlicher Teil dieser Mittel wird für Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss verwendet. Die anwesenden Revierleiter verwiesen auf die Bedeutung einer weiterhin abgestimmten Zusammenarbeit zwischen Forstwirtschaft und Jägerschaft, um die Wiederbewaldung langfristig zu sichern.Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Rolle von stehendem Totholz angesprochen. Dabei wurden ökologische Funktionen erläutert, die von abgestorbenen Bäumen auf den geschädigten Waldflächen übernommen werden können.Im Rahmen des allgemeinen Austauschs wurde von Vertreterinnen und Vertretern des NABU auf die Problematik von Abwassereinträgen aus Regenrückhaltebecken bei Starkregenereignissen hingewiesen. Bürgermeister Gerrit Müller erklärte, dass die betreffenden Anlagen den geltenden gesetzlichen Vorschriften entsprechen und regelmäßig auf ihre Betriebssicherheit hin kontrolliert werden. Der Runde Tisch dient dem Austausch von Informationen über laufende und geplante Maßnahmen im Natur- und Umweltschutz sowie der forstlichen Entwicklung in der Region und findet jährlich in der Verbandsgemeinde Rennerod statt.