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Hoher Westerwald - Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod
Ausgabe 32/2025
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Wald-Rundgang mit Johannes Römpler - Leiter Forstrevier Rennerod

Natur nutzen und schützen – Konzepte im ökologischen Waldumbau

Mittwoch, 13.08.2025 um 18 Uhr, Treff auf dem Wanderparkplatz Funkenhahn, Rennerod, Verlängerung Kohlaustraße

Ohne menschlichen Einfluss wäre unsere Landschaft zu 90% mit Wald bedeckt, vor allem mächtige Rotbuchen würden sie dominieren. Wo Laubbäume alt werden, entwickelt sich eine vielfältige Lebensgemeinschaft. Käfer, Vögel und Fledermäuse finden Nahrung und Unterschlupf.

Davon war vor 5 Jahren auf den Renneröder Forstflächen wenig zu sehen. Weite Teile der Fichtenbestände waren auf Grund von Trockenheit und Borkenkäfer-Befall abgestorben. Der ehemalige „Brotbaum“ der Waldbesitzer hielt klimatischen Veränderungen nicht mehr stand. Kahle Berghänge statt dichtem Grün bestimmten die Landschaft.

Heute wächst auf den Flächen eine vielfältige Mischung aus Sträuchern und Bäumen. Pioniergehölze und zahlreiche Blütenpflanzen nutzen die freigewordenen Flächen und den Humus aus abgestorbenen Nadelhölzern.

Revierförster Johannes Römpler erklärt uns die Neuanpflanzungen. Je nach Standort werden verschiedene Laubhölzer gesetzt, hinzu kommen beständigere Nadelhölzer wie die Weißtanne. Längere Trockenphasen, Starkregen, neue Insektenarten und Pilze, teils eingeschleppt, teils auf Grund milder Winter eingewandert, stellen zukünftige Wälder vor viele Herausforderungen. Bewusst wird auf einen Mischwald gesetzt. Schnellwachsende Gehölze bilden Schutzschirme und sorgen für ein ausgeglicheneres Waldinnenklima. In ihrem Schatten können anspruchsvollere und wertgebende Baumarten heranwachsen. Die Bedeutung des Waldes für Klima und Wasserhaushalt wird zunehmen, aber auch einheimisches Holz soll in Zukunft wieder genutzt werden. Das ist sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll.

Wildtierbestände und wasserbauliche Maßnahmen sind weitere Themen unseres Rundgangs mit Revierleiter Römpler. In Zukunft soll mehr Wasser länger im Wald verbleiben. Gut für das Klima, den Hochwasserschutz aber auch für die Artenvielfalt.

Fernglas, Apps zur Vogel- und Pflanzenbestimmung können gern zum Rundgang mitgenommen werden. Wir tauschen uns aus über Flora und Fauna, die uns auf dem Weg begegnet.

Wir empfehlen festes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung. Die Exkursion ist kostenfrei. Eine Spende für den Naturschutz ist willkommen.

Frank Ebendorff, Vorsitzender NABU Rennerod und Umgebung, Hauptstr. 21, 56479 Niederroßbach

vorstand@nabu-rennerod.de; Mobil: 0160-95111860; www.nabu-rennerod.de