Turbulenter Jahresstart für die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod und im Westerwaldkreis. Nachdem bereits am frühen Neujahrsmorgen in Niederroßbach ein Mülltonnenbrand, der auf eine Hausfassade überzugreifen drohte, durch die Feuerwehr bekämpft werden musste erfolgte gegen 04:41 Uhr in weiten Teilen des Westerwaldkreises ein großflächiger Stromausfall. Um 05:34 Uhr wurden alle Feuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod zur Besetzung der Feuerwehrgerätehäuser und offiziellen Anlaufpunkten für die Bevölkerung alarmiert.
In den Gerätehäusern/Anlaufpunkten wurden zahlreiche Bürgeranfragen beantwortet, darüber hinaus musste die Feuerwehr zusätzlich 15 Einsatzstellen abarbeiten, hier beispielsweise, wie folgt tätig werden:
06:39 Uhr Unterstützung bei einer Reanimation in Irmtraut
07:04 Uhr Ausfall Internet/ Verlegung Einsatzleitwagen in Bereiche mit Mobilfunkempfang
07:30 Uhr Bereitstellung einer (Not-) Stromversorgung in Salzburg für einen Patienten in häuslicher Pflege
08:41 Uhr Bereitstellung der Stromversorgung Gerätehaus Rennerod zum Aufladen von Akkus von Beatmungsgeräten
Mehrere Anfragen von Bürgern zum Erwärmen von Wasser für Babynahrung
ca. 10:15 Uhr Warnung der Bürgerinnen und Bürger durch mobile Warndurchsagen. Hierzu wurden 6 spezielle Warn- und Lautsprecheranlagen mobil auf Einsatzfahrzeuge montiert, alle Ortschaften der Verbandsgemeinde Rennerod wurden entsprechend befahren und durch vorab standardisierte Durchsagen informiert.
Versorgung von Betriebsstellen des Digitalfunks.
Gegen 12:37 Uhr hatte der Netzversorger den Defekt an der Stromversorgung behoben, das Feuerwehrgerätehaus Rennerod blieb noch bis 14 Uhr besetzt.
Die Einsatzleitung hatte der Wehrleiter, auch Bürgermeister Gerrit Müller war zur Koordinierung und Abstimmung von Maßnahmen im Gerätehaus Rennerod.
Die neu im Feuerwehrgerätehaus Rennerod installierte Ersatzstromversorgung hatte den ersten Realeinsatz mit Bravour gemeistert. Hierdurch konnten neben der Versorgung mit Strom/Wärme auch die wichtigen Kommunikations- und Alarmierungswege aufrechterhalten werden.
Aus diesem gegebenen Anlass möchten die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod einige Verhaltenshinweise für den Fall eines großflächigen Stromausfalls geben:
In unserer hochtechnisierten Welt sind weite Teile des öffentlichen Lebens von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig. Trotz vielfältiger Sicherheitseinrichtungen kann es jedoch prinzipiell zu Versorgungsengpässen, bis hin zu mehrtägigen Stromausfällen kommen.
Schwerwiegendere Probleme kann bei einem längerfristigen Stromausfall die Kommunikation verursachen. Stationäre- wie auch Mobiltelefone sind auf die Versorgung mit Elektrizität angewiesen. Fällt diese aus, ist auch das Telefonieren oder Internet surfen nicht mehr möglich. Auch Notrufe können in einem solchen Fall nicht abgesetzt werden. Informationsmöglichkeit für die Bevölkerung besteht über das Autoradio oder ein Radio mit Batterien.
Um trotzdem die Alarmierung der Feuerwehr und des Rettungsdienstes sicherzustellen, richtet die Feuerwehr bei länger andauernden Stromausfällen an verschiedenen Punkten im Bereich der Verbandsgemeinde Rennerod Anlaufstellen ein.
Alle Feuerwehrgerätehäuser bzw. die Anlaufstellen der Verbandsgemeinde Rennerod werden bei einem großflächigen Stromausfall nach ca. 30 Minuten besetzt. Die Feuerwehren bleiben bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung vor Ort.
Die Übersicht der Anlaufstellen finden Sie nachfolgend.
Beim Ausfall des elektrischen Lichts kann man sich kurzfristig mit Kerzen oder Taschenlampen behelfen. Allerdings sollte für diesen Fall auch ein Vorrat an Batterien und Streichhölzer vorhanden sein.
Für Stromausfälle, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, wie zum Beispiel der Stromausfall im Münsterland im Jahr 2005, sollte man aber auch daran denken, dass zum Beispiel die meisten Heizungen auf Strom angewiesen sind. Auch elektrische Herde und Geldautomaten können ohne Strom nicht betrieben werden.
Auch die Versorgung mit Lebensmitteln könnte von einem Stromausfall betroffen sein. Deshalb sollte nicht nur eine von Elektrizität unabhängige Kochmöglichkeit, wie zum Beispiel ein Camping-Gas-Kocher, sondern auch entsprechende Vorräte vorhanden sein. Bei der Bevorratung von Lebensmitteln ist dabei insbesondere darauf zu achten, dass diese nicht leicht verderblich oder auf Kühlung angewiesen sind.
Eine Bereitstellung von Stromaggregaten der Feuerwehr für private Zwecke ist leider nicht möglich, da dadurch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu stark eingeschränkt würde. Es ist jedoch durchaus möglich, zum Beispiel Geräte für die Zubereitung von Babynahrung ins Feuerwehrgerätehaus zu bringen und dort kurzfristig zu betreiben, ebenso medizinische Apparate oder ähnliche dringend benötigte Geräte. Die letztendliche Entscheidung über die Verwendung liegt jedoch immer bei der Feuerwehr vor Ort.
Für Personen, die sich in häuslicher Pflege befinden und auf Beatmungs-/ Sauerstoffgeräte angewiesen sind empfehlen wir ausdrücklich die Vorhaltung von Ersatzakkus.
Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe, die auf eine kontinuierliche Stromversorgung angewiesen sind, sollten eigene Stromaggregate vorhalten.
Gleichzeitig möchten wir auch darauf hinweisen, dass Vorsorgemaßnahmen für einen Stromausfall auch in der Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen liegen.
Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, unter www.bbk.bund.de finden Sie bspw. Checklisten für die Notfallversorgung.