Medienkompetenz in der Grundschule: Datenschutz-Workshop für die 4. Klassen
Wie bereits im vergangenen Schuljahr war die Medienpädagogin Michaela Weiß vom Medien-Leuchtturm Hachenburg im September 2025 wieder an der Oberwaldschule - Grundschule - Selters zu Gast, um in beiden 4. Klassen an jeweils zwei Vormittagen einen spannenden Datenschutz-Workshop durchzuführen. Durch die Teilnahme am Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“, das Schulen dabei unterstützt, Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen zu fördern, wurde die Finanzierung des Workshops ermöglicht.
Michaela Weiß sprach mit den Schülerinnen und Schülern über die verschiedenen Funktionen des Internets. Sie hob die Vorteile hervor, machte aber auch auf mögliche Risiken aufmerksam. Eine Umfrage in den Klassen zeigte, dass die Regeln zur Internetnutzung in den Familien der Kinder sehr unterschiedlich sind. Die Medienpädagogin betonte die Wichtigkeit von Zeitlimits, um die Kinder vor negativen Auswirkungen zu schützen.
Mit ihrer Handpuppe „Mister Krak“ erklärte Michaela Weiß den Kindern, welche Spuren sie im Internet hinterlassen. Sie machte deutlich, dass Daten überall erhoben und oft an Unternehmen verkauft werden. Gemeinsam mit den Kindern analysierte sie einen Cookie-Hinweis. Die Schülerinnen und Schüler waren überrascht, als sie erfuhren, wer alles von ihren Daten profitiert. Michaela Weiß ermutigte sie, immer auf „Cookies nicht akzeptieren“ zu klicken, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops war die Nutzung von Apps und sozialen Medien. Michaela Weiß erklärte, dass viele Apps erst ab einem bestimmten Alter genutzt werden dürfen und immer in Begleitung der Eltern. Sie warnte vor unerwarteten Kosten und zeigte auf, wie wichtig es ist, Unbekannte aus Online-Gruppen zu entfernen. Auch das Thema Cybermobbing wurde angesprochen und dass das Teilen von Bildern anderen schaden kann.
Im praktischen Teil des Workshops führten die Kinder verschiedene Aufgaben an den Schul-Tablets durch: Zuerst suchten sie nach ihrem eigenen Namen in Suchmaschinen, um zu entdecken, welche Informationen über sie im Internet verfügbar sind. Anschließend durften sie ein Selfie machen und es kreativ bearbeiten, sodass sie darauf nicht mehr erkennbar waren. Diese Übung war nicht nur unterhaltsam, sondern zeigte den Kindern auch, wie einfach es ist, die eigene Identität im Internet zu schützen.
Besonders wichtig war in diesem Zusammenhang auch die Erkenntnis, dass nicht nur das eigene Gesicht, sondern auch der Hintergrund eines Selfies wichtige Informationen preisgeben kann. Die Kinder lernten, bewusst auf ihre Umgebung zu achten und die Persönlichkeitsrechte anderer zu wahren - etwa indem sie keine Fotos von Mitschülerinnen oder Mitschülern ohne Erlaubnis teilen. Diese praktischen Erfahrungen machten den Datenschutz für die Kinder greifbar und verständlich.
Die Viertklässlerinnen und Viertklässler verstanden im Rahmen des Workshops, dass das Internet nichts vergisst und sie daher besonders vorsichtig mit ihren persönlichen Daten und Bildern umgehen sollten.
Zum Abschluss erhielten die Kinder „Ottilies Datenschutzregeln“ als kleine Hausaufgabe, um mit ihren Eltern über das Gelernte ins Gespräch zu kommen.
Ein herzliches Dankeschön geht an Michaela Weiß für ihren engagierten Einsatz und die wertvollen Tipps, die sie den Kindern mit auf den Weg gab.