Oberwaldschule - Grundschule - Selters

Starke Gefühle, starke Kinder - Die „Nein-Tonne“ an der Oberwaldschule

Am Freitag, 26. September 2025, bekamen die ersten und zweiten Klassen der Oberwaldschule – Grundschule – Selters die Gelegenheit, ihre eigene Gefühlswelt einmal genauer zu erkunden. Die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück brachte ihr bewährtes Programm „Die große Nein-Tonne“ mit, welches seit vielen Jahren fester Bestandteil des Schulkonzeptes der Selterser Grundschule ist.

Gefühle zeigen macht stark! Diese zentrale Botschaft wurde von Theaterpädagogin Claudia Lichtwardt und Theaterpädagoge André Reber durch verschiedene Spielsequenzen und einen anschließenden Austausch mit den Kindern vermittelt. In den dargestellten Szenen erlebten die Schülerinnen und Schüler, wie unterschiedliche Situationen verschiedene Gefühle hervorrufen können. Dabei lernten sie, zwischen guten und schlechten Bauchgefühlen zu unterscheiden. Letztere wurden symbolisch in die große Nein-Tonne geworfen, die Claudia Lichtwardt und André Reber mitgebracht hatten.

Wenn ein Vater beispielsweise für seinen Sohn festlegt, dass die Suppe nicht zu heiß ist, um gegessen zu werden, kann das ein echtes Nein-Gefühl auslösen. Auch bei den anderen gezeigten Szenen waren die Kinder sich schnell einig: Nur weil jemand erwachsen ist, weiß er nicht, was für ein Kind zu warm, zu kalt, zu leicht, zu schwer, zu langweilig oder zu gruselig ist. Sehr deutlich wurde: Schlechte Gefühle, insbesondere bei Verletzungen der körperlichen Selbstbestimmung, gehören in die Nein-Tonne.

Der Zauberspruch „Tonne, Tonne, Deckel auf, ich hab ein Nein-Gefühl im Bauch! Das will ich nicht! Das muss nicht sein! Drum werf ich's rein mit Nein! Nein! Nein!“ sowie der „Tonnen-Song“, den Claudia Lichtwardt und André Reber ihrem jungen Publikum rasch mit passenden Bewegungen beibrachten, ermutigten die Kinder, ihre Gefühle zu erkennen, auszudrücken und Nein zu sagen, wenn sie ihre Grenzen überschritten fühlen. Bei all dem kam nicht zu kurz, dass manche Regeln, wie Zähneputzen oder Pünktlichkeit, wichtig, wenn auch manchmal unangenehm sind. Solche fanden, mit Zustimmung der Jungen und Mädchen, keinen Platz in der Tonne.

Claudia Lichtwardt und André Reber betonten abschließend, wie wichtig es ist, sich bei Nein-Gefühlen jemandem anzuvertrauen, um Verständnis, Unterstützung und Trost zu erhalten, und gaben den Kindern hierzu wertvolle Hinweise mit auf den Weg.

Die Schulgemeinschaft bedankt sich herzlich bei den beiden für ihren wertvollen Besuch. Ein besonderer Dank geht außerdem an den Förderkreis der Grundschule Selters e.V., der auch in diesem Jahr die Kosten für diesen Vormittag komplett übernommen hat.