Der kleinwüchsige Ross Mc Beutlin und Heike
Ein tolles und erfolgreiches Wochenende mit der Freien Bühne Neuwied
Viel Spaß auf der Bühne und ein rundum zufriedenes Publikum, so lautet das Fazit des Kulturkreises der VG Selters für die beiden Veranstaltungen am 08. und 09. Oktober 2022 im Haus Hergispach in Herschbach.
Eröffnet wurde das Wochenende am Samstag mit der Komödie „Campingplatz Sardella“, zu der Marion Meuer, Geschäftsführerin des Kulturkreises, Gäste und die Darsteller Boris Weber und Tammy Sperlich herzlich begrüßte.
Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause konnte endlich der zweite Teil der Komödie des „Campingplatz Sardella“ aufgeführt werden. Wie im ersten Teil, sind die handelnden Personen, der kleinwüchsige Ross Mc Beutlin, die alternativ angehauchte Dauercamperin Bärbel sowie die resolute und trinkfeste Heide.
Diese muss stellvertretend als Platzleiterin agieren, da das Besitzerehepaar Gianluca und Ninett Spirelli selbst auf Sizilien in Urlaub ist und per Telefon ankündigt, von dort Gianlucas Eltern mitzubringen. Diese wollen nun ihren Lebensabend auf dem Campingplatz verbringen. Plötzlich taucht auch noch der berüchtigte Mafia-Boss Francesco Montemaria auf, der sein vergrabenes Geld sucht, welches Gianlucas Vater vor vielen vielen Jahren auf dem Campingplatz vergraben haben soll. Wobei die Frage viel dringlicher ist, was war das für Geld?
Wie gewohnt, werden alle Rollen von dem Ehepaar Tammy Sperlich und Boris Weber übernommen.
Boris Weber und Tammy Sperlich ziehen wieder einmal alle Register, nicht nur in der Darstellung verschiedener Charaktere.
Die Handlung ist so geschickt aufgebaut, dass Monologe oder Gesangseinlagen eines der Darsteller genutzt werden, um dem anderen die Verwandlung in eine andere Person zu gestatten.
Auch wenn der Trick alt ist: Das Publikum war überrascht, wenn eine Person in einer Rolle im Wohnwagen verschwunden war, um wenige Sekunden später neu kostümiert als völlig andere Figur aus dem Zelt herauskam.
Für Begeisterung sorgen die Verwandlungen in den dubiosen Mafia-Boss Francesco Montemaria, während Weber als Campingplatzbesitzer Gianluca das Klischee des geselligen und warmherzigen Italieners auf den Punkt bringt. Ähnliches leistet Tammy Sperlich in ihrem Auftritt als „Nonna Maria“.In Gestik und Körperhaltung verwandelt sie sich komplett in eine sizilianische Großmutter.
Was bei einem „Sardella“-Stück nicht fehlen darf, sind Gesangseinlagen. Man traut den Schauspielern ohne weiteres zu, gemeinsam oder solo einen Konzertabend erfolgreich absolvieren zu können. Unterstützt werden sie von Holger Kappus am Keyboard.
Das Publikum belohnte die Künstler mit lang anhaltendem Applaus.
Weiter ging es am Sonntag, 09. Oktober 2022 mit dem Kindertheater:
Herr Grün, Jimmy und das Geheimnis der Zaubertrolle
Eine Geschichte von Freundschaft und Hoffnung
Herr Grün lebt in einem tristen schwarz-weiß, seit er in seinem Leben alles verloren hat, was ihm wichtig war. Er kann sich an nichts mehr freuen und führt ein tristes, trauriges Einsiedlerdasein, bis - ja bis Jimmy auf der Flucht vor ein paar Verfolgern in sein Leben stolpert.
Am liebsten würde Herr Grün den ungebetenen Gast so schnell wie möglich loswerden, doch der will wissen, was es mit dem farblosen Dasein von Herrn Grün auf sich hat.
So erfährt er von den Zaubertrollen, die unter dem Haus in einer Höhle leben und sich die Farben aus Herrn Grüns Leben geholt haben.
Jimmy verspricht Herrn Grün, ihm zu helfen und die Zaubertrolle aufzusuchen, um sie zur Herausgabe der Farben zu bewegen. Doch so einfach ist das Ganze nicht, denn die Zaubertrolle lieben ihr farbenfrohes Zuhause und sehen keinen Grund, die Farben wieder herzugeben.
Schließlich kann Jimmy das Trollmädchen davon überzeugen, ihm wenigstens einen Teil der Farben mitzugeben, weil für beide genug Farben da sind. Zunächst ist Herr Grün nicht sehr begeistert und verhält sich Jimmy gegenüber undankbar und ungerecht, doch dann merkt er, dass sein Verhalten nicht richtig war. Und so kehren die Farben und mit ihnen die Hoffnung in Herr Grüns Leben zurück.
Das kurzweilige Stück sollte den Kindern die Botschaft vermitteln, dass man die Hoffnung nie aufgeben soll, weil sonst auch Lebensfreude verloren gehen kann. Auch die Erwachsenen (Eltern und Großeltern) konnten die Erkenntnis mitnehmen, dass es nicht gut ist, nur in schwarz oder weiß zu denken, weil ansonsten auch Lebensqualität verloren gehen kann.
Ein unterhaltsamer Nachmittag für Groß und Klein ging zu Ende, welches mit viel Applaus, besonders von den Kindern, honoriert wurde.